Lagebericht der Konzernleitung

Ergebnisse

Erhebliche negative Fremdwährungseinflüsse in der Erfolgsrechnung

Im Berichtsjahr akzentuierte sich die Stärke des Schweizer Frankens gegenüber allen Hauptwährungen der Gruppe weiter. Insgesamt schlugen sich die Währungsturbulenzen im Umsatz mit rund CHF 230 Mio. negativ nieder. Der mit Abstand bedeutendste Effekt resultierte dabei aus der Umrechnung aus dem Euro. Im Jahr 2011 erwirtschaftete Geberit 69% des Umsatzes im Euro-Raum. In US-Dollar wurden 5%, in britischem Pfund 3% Umsatzanteil erzielt. Die kumulierten Währungseffekte schmälerten die Umsatzentwicklung um 10,6%. Das Betriebsergebnis (EBIT) wurde durch den starken Schweizer Franken um rund CHF 55 Mio. reduziert.

Weitergehende negative Auswirkungen auf die konsolidierten Resultate konnten durch eine effiziente natürliche Absicherungsstrategie verhindert werden. Dabei wurde darauf geachtet, dass Kosten im gleichen Verhältnis in denjenigen Währungen anfielen, in denen die Umsätze erwirtschaftet wurden. Insbesondere im Euro und im US-Dollar war diese Absicherung nahezu perfekt. Die in Schweizer Franken im Vergleich zum Umsatz überproportional hohen Kosten ergaben jedoch kleinere Abweichungen. Als Folge davon resultierten die Währungsverluste zur Hauptsache aus Umrechnungseffekten (Translationseffekten) und nur zu einem kleinen Teil aus Transaktionseffekten.

Im Sinne einer Sensitivitätsanalyse ist von folgenden Veränderungen bei einem um 10% stärkeren Schweizer Franken auszugehen:

  -  Umsatz: -7% bis -9%
  -  EBIT: -9% bis -11%
  -  EBIT-Marge:  rund -0,5 Prozentpunkte

Zu weiteren Informationen zum Management von Währungsrisiken vgl.  Jahresabschluss der Geberit Gruppe, Anhang zum konsolidierten Jahresabschluss, 4. Risikobewertung und -management, Management von Währungsrisiken sowie  Jahresabschluss der Geberit Gruppe, Anhang zum konsolidierten Jahresabschluss, 16. Derivative Finanzinstrumente.

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Operative Profitabilität auf hohem Niveau gehalten

Die Geberit Gruppe konnte das Geschäftsjahr 2011 wiederum mit operativen Resultaten auf hohem Niveau abschliessen, dies trotz leicht rückläufigem Umsatz sowie erheblichen negativen Fremdwährungs- und Rohmaterialpreis-Einflüssen. Ein konsequentes Kostenmanagement und weiter optimierte Prozesse halfen, die operativen Kosten im Griff zu halten.

Der operative Cashflow (EBITDA) verringerte sich im Vorjahresvergleich um 7,3% auf CHF 532,0 Mio. Die EBITDA-Marge erreichte trotz anspruchsvollem Umfeld mit 25,1% (Vorjahr 26,7%) einen über dem mittelfristigen Zielkorridor liegenden Wert. Über die letzten zehn Jahre betrachtet übertraf das durchschnittliche EBITDA-Wachstum von 7,4% die entsprechende Umsatzzunahme von 6,2% deutlich. Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 7,6% auf CHF 449,2 Mio. Die EBIT-Marge erreichte 21,2% (Vorjahr 22,6%). Das Nettoergebnis nahm im Vergleich zu den operativen Ergebnissen leicht unterproportional um 5,6% auf CHF 384,0 Mio. ab, bei einer Umsatzrendite von 18,1% (Vorjahr 18,9%). Je Aktie ergab sich ein Gewinn-Rückgang von 4,8% auf CHF 9.82.

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Höhere Materialpreise beeinflussen Betriebsaufwand negativ

Die Kundenboni und Skonti erhöhten sich um 3,3% auf CHF 255,0 Mio., in Prozent des Umsatzes stiegen sie von 11,5% auf 12,0%. Der Anstieg ist auf die überzeugende Umsatzentwicklung in lokalen Währungen zurückzuführen.

Der gesamte Betriebsaufwand stieg im Jahr 2011 um 0,3% auf CHF 1 418,4 Mio., in Prozent vom Umsatz von 65,9% auf 66,8%. Wie bereits in den Vorjahren profitierten alle Aufwandpositionen von positiven Fremdwährungseffekten und kompensierten damit einen Teil des durch die negative Währungsentwicklung verursachten Umsatzrückgangs. Zusätzlich reduzierend wirkten sich ein striktes Kostenmanagement und fortgesetzte Prozessoptimierungen aus. Nach einem starken Anstieg im ersten Halbjahr entspannte sich die Situation auf den Rohmaterialmärkten im zweiten Halbjahr leicht – allerdings auf weiterhin hohem Niveau. Entsprechend verzeichnete der Materialaufwand im Gesamtjahr 2011 eine Zunahme von 2,6% auf CHF 587,9 Mio. und lag mit einem Anteil am Umsatz von 27,7% genau einen Prozentpunkt über dem Vorjahreswert. Bei der Betrachtung des Materialaufwands im Vergleich zum Umsatz fielen zudem substantielle Verkaufspreisreduktionen im Schweizer Markt als Reaktion auf den starken Schweizer Franken negativ ins Gewicht. Der Personalaufwand sank um 2,6% auf CHF 435,6 Mio. Dies entspricht 20,5% des Umsatzes im Vergleich zu 20,8% im Vorjahr. Währungsbereinigt resultierte dagegen eine Zunahme, dies trotz optimierten Prozessen in der Produktion und in der Logistik, als Folge von Kapazitätsanpassungen in den Werken zur Bewältigung des Umsatzwachstums, Wachstumsinitiativen in den Märkten sowie tariflichen Saläranpassungen. Die Abschreibungen verminderten sich um 6,0% auf CHF 76,9 Mio. Dieser Rückgang war ausschliesslich auf die aussergewöhnliche Währungssituation zurückzuführen. Erhöhend wirkten sich jedoch das anhaltend hohe Investitionsvolumen der Vorjahre sowie Sondereffekte aus. Die Amortisationen auf den immateriellen Anlagen nahmen von CHF 5,7 Mio. auf CHF 5,9 Mio. zu. Der sonstige Betriebsaufwand stieg um 1,9% auf CHF 312,1 Mio. Im Vorjahresvergleich nochmals intensivierte Marketingaktivitäten, die Auswirkungen der organischen Wachstumsinitiativen sowie aufgrund des Mengenwachstums gestiegene Kosten für Energie und Hilfsmaterialien waren die Hauptursachen für diese Erhöhung.

Das Finanzergebnis fiel wie im Vorjahr negativ aus, der Betrag reduzierte sich jedoch infolge tieferer Währungsverluste sowie geringerer Zinsaufwendungen deutlich. Der Steueraufwand ging um CHF 7,2 Mio. auf CHF 57,9 Mio. zurück. Daraus ergab sich eine Steuerquote von 13,1% (Vorjahr 13,8%).

Free Cashflow erreichte Rekordwert des Vorjahres nicht

Der tiefer ausgefallene operative Cashflow (EBITDA) führte beim Netto-Cashflow zu einem Rückgang von 7,3% auf CHF 494,7 Mio. Basierend darauf reduzierte sich auch der Free Cashflow – als Folge von erhöhten Investitionen in Sachanlagen, zur Hauptsache aber aufgrund von negativen Effekten aus der Veränderung des Nettoumlaufvermögens (positive Einmaleffekte im Vorjahr) – um 21,8% auf CHF 386,0 Mio. Dies markiert beim Free Cashflow trotzdem immer noch den dritthöchsten je erreichten Wert der Geberit Geschichte. Aus dem Free Cashflow wurden im Wesentlichen Ausschüttungen an die Aktionäre in Höhe von CHF 236,0 Mio. vorgenommen und – im Rahmen des laufenden Aktienrückkaufprogramms – eigene Aktien im Wert von CHF 192,5 Mio. zurückgekauft.

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