Auch ein Tunnelofen braucht Pflege
Was bedeutet es eigentlich, wenn ein Brennofen – das Herz einer jeden Keramikproduktion – für Instandhaltungsarbeiten abgeschaltet werden muss?
Um die Funktionsfähigkeit des 112 Meter langen Tunnelofens im Keramikwerk Haldensleben (DE) langfristig zu sichern, standen umfangreiche Instandhaltungsarbeiten an. Nach gut 20 Jahren in Betrieb war eine gründliche Generalüberholung des Tunnelofens nötig. «Vor allem in der Hauptbrennzone, in der Temperaturen von über 1 200 °C herrschen, waren Deckenelemente ausgefallen bzw. nicht mehr stabil», erklärt Frank-Peter Märtens, der seit 2006 als Ofenmeister in Haldensleben ist.
Drei Tage Abkühlzeit
Generell müssen alle Instandhaltungsarbeiten am Ofen gut geplant werden, da er dafür längere Zeit abgeschaltet werden muss. Normalerweise läuft ein Tunnelofen 24 Stunden, sieben Tage die Woche. Heruntergefahren wird er nur alle ein bis zwei Jahre für kleinere Reinigungs- und Wartungsarbeiten. Aus gutem Grund: «Bis der Ofen auf Zimmertemperatur abkühlt, vergehen gut drei Tage», beschreibt Frank-Peter Märtens das Vorgehen.
Franziska Beger, Assistentin der Werksleitung, und Frank-Peter Märtens, Ofenmeister, am frisch sanierten Brennofen in Haldensleben.
So sieht der 112 Meter lange Tunnelofen im Keramikwerk Haldensleben von Innen aus.
Arbeiten zügig abgeschlossen
Aufgrund der vorausschauenden Organisation und der gut koordinierten Durchführung der Sanierung können die Arbeiten schneller abgeschlossen werden als geplant. «Wir haben alle Arbeiten in elf Tagen erledigt, sodass früher als gedacht die erste Ladung mit glasierten Keramikteilen wieder in den Ofen einfahren konnte», freut sich Frank-Peter Märtens.