Der Elektronenstrahl «sieht» anders
Für die Untersuchung von Oberflächen verfügt das Labor für Werkstofftechnik von Geberit seit kurzem über ein Rasterelektronenmikroskop (REM).
Mit dem REM ist eine bis zu 50 000-fache Vergrösserung einer kleinen Stelle einer Materialprobe möglich. Oder anders ausgedrückt: Während mit konventionellen, optischen Mikroskopen eine Auflösung im Bereich von wenigen Mikrometern (Mikro = Millionstel) realisierbar ist, erzielt das REM eine Auflösung im Bereich von wenigen Nanometern (Nano = Milliardstel).
Materialzusammensetzungen analysieren
Das REM arbeitet nicht wie ein optisches Mikroskop mit sichtbarem Licht, sondern es analysiert die Probe mit einem Elektronenstrahl. Durch den Einsatz verschiedener Detektoren erhält man unterschiedliche Informationen über die untersuchte Probe, beispielsweise über deren Zusammensetzung. Während beim optischen Mikroskop zusätzlich zur Struktur der Oberfläche farbliche Unterschiede sichtbar sind, können mit dem REM statt Farben chemische Elemente unterschieden werden (z. B. zur Unterscheidung zwischen hoch- und niedriglegiertem Stahl).
Bestehendes Know-how einbringen
Früher wurden REM-Analysen bei externen Dienstleistern in Auftrag gegeben, denen aber die Erfahrung mit Geberit Produkten und Problemstellungen fehlte. «Dadurch, dass diese Untersuchungen jetzt intern durchgeführt werden können, kann das eigene Produkte-Know-how in die Analyse und Interpretation der Resultate eingebracht werden», sagt Thomas Mattle, Leiter Technologie & Innovation. «Nun braucht es einfach unterschiedliche Proben und etwas Zeit, um genügend Erfahrung aufbauen zu können.»