Härtetest bestanden
Transport, Lagerung, Einbau – bis ein Abwasserrohr aus PE (Polyethylen) seine Aufgabe aufnimmt, kann ihm viel widerfahren. Deshalb hat Geberit schon in früheren Jahren strenge Qualitätstests durchgeführt.
Im Winter ist es – draussen gelagert – der Kälte ausgesetzt, auf der Baustelle dem ruppigen Arbeitsalltag, wo auch ab und an mal etwas auf den harten Betonboden fällt. Deshalb sind Geberit Rohre aus einem besonders robusten Material, das selbst Minustemperaturen und schweren Schlägen standhält.
Harte Bedingungen
Früher wurde die Kältebeständigkeit der Rohre mit einem sogenannten Kugelfalltest geprüft. Mit ihm wurde ermittelt, wie Abwasserrohre aus PE bei Minustemperaturen auf Schläge reagieren. Ein wichtiger Qualitätsaspekt, sollen Frisch- und Abwasserrohre ihre Dienste hinter der Wand doch für eine möglichst lange Zeit und ohne Leckage verrichten.
Tiefgekühlt getestet
In der abgebildeten Anzeige der Schweizerischen Bauzeitung von 1967 beschrieb Geberit das Prüfvorgehen. Seither wurden einige Anpassungen am Verfahren vorgenommen. Zwar wird das Rohrstück nicht mehr mit Wasser gefüllt und verschlossen, doch die Tiefkühltruhe kommt noch immer zum Einsatz. Dort wird das Rohrstück auf bis zu -10 Grad Celsius heruntergekühlt und im gefrorenen Zustand in die Prüfvorrichtung gelegt.
Ein Spezialist aus dem Werkstofflabor lässt anschliessend einen Stahlbolzen vertikal auf das Rohrstück fallen. Der Bolzen simuliert einen möglichen Schlag. Durch Gewicht und Geschwindigkeit des Bolzens wird getestet, ob das Rohr auch unter harschen Bedingungen intakt bleibt. Einem dumpfen Geräusch folgt die Sichtprüfung: Das gefrorene Rohrstück ist intakt geblieben und weist keinerlei Schäden auf.
Heute gibt es international anerkannte Normen und modernere Testmöglichkeiten, um die Robustheit eines Rohres unter Extrembedingungen festzustellen. Die Kugelfallprüfung kommt nur noch sehr selten zu Demonstrationszwecken zum Einsatz.