Integrierter Geschäftsbericht 2015
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Mitarbeitende

Ende 2015 beschäftigte die Geberit Gruppe weltweit 12 126 Personen. Das entspricht einer Zunahme um 5 879 Personen oder 94,1% im Vorjahresvergleich. Davon ist der Hauptanteil auf die Integration der übernommenen Sanitec Mitarbeitenden zurück­zuführen. Im angestammten Geberit Geschäft nahm der Personalbestand um 96 Mitarbeitende oder 1,5% zu.

Basierend auf der durchschnittlichen Mitarbeitendenzahl von 6 311 betrug der Nettoumsatz pro Beschäftigten in der ursprünglichen Geberit Organisation TCHF 308,1 oder 7,0% weniger als im Vorjahr, hauptsächlich aufgrund von negativen Fremdwährungseffekten. Für die neue, kombinierte Gruppe nach Integration der Sanitec Aktivitäten lag dieser bei TCHF 207,9.

Bei der Verteilung der Beschäftigten nach Geschäftsprozessen schlug sich die Übernahme von Sanitec in einer Verlagerung in die Produktion zulasten aller anderen Prozesse nieder. Als Folge davon waren in Marketing und Vertrieb 23,9% (Vorjahr 29,5%), in der Produktion 62,6% (Vorjahr 54,1%), in der Verwaltung 7,8% (Vorjahr 9,0%) und in der Forschung und Entwicklung 3,6% (Vorjahr 3,7%) der Mitarbeitenden beschäftigt. Der Anteil der Auszubildenden lag bei 2,1% (Vorjahr 3,7%).

Profilierung als attraktiver Arbeitgeber

Erstklassige Mitarbeitende sind Garanten des zukünftigen Unternehmenserfolgs. In diesem Sinne wurden auch 2015 verschiedentlich Anstrengungen unternommen, um Geberit auf dem Arbeitsmarkt als attraktiven Arbeitgeber mit einer offenen Unternehmenskultur sowie internationalen Entwicklungsmöglichkeiten an der Schnittstelle zwischen Handwerk, Engineering und Verkauf zu positionieren. So traten Spezialisten aus unterschiedlichen Fachbereichen gemeinsam mit Human-Resources-Verantwortlichen an einer Reihe von Hochschulmessen auf.

Geberit bietet den Mitarbeitenden attraktive Anstellungsbedingungen. Löhne und Sozialleistungen beliefen sich 2015 – bereinigt um Sondereffekte im Zusammenhang mit der Sanitec Akquisition – auf CHF 654,2 Mio. (Vorjahr CHF 483,9 Mio.), vgl. dazu auch die  Erläuterungen zur Erfolgsrechnung. Ausserdem kann zu attraktiven Konditionen an Aktienbeteiligungsprogrammen teilgenommen werden, vgl. dazu  Jahresabschluss der Geberit Gruppe, 17. Beteili­gungs­pro­gramme sowie  Vergütungsbericht.

Chancengleichheit und gleiche Entlohnung von Frauen und Männern sind selbstverständlich. Die Frauenquote betrug per Ende 2015 25% (Vorjahr 31%), im oberen Management 8% (Vorjahr 7%). Im Verwaltungsrat und in der Konzernleitung ist keine Frau vertreten.

Interessante Perspektiven

Investitionen in die Mitarbeitenden sind im Hinblick auf Aus- und Weiterbildung ein zentrales Thema. Ende 2015 beschäftigte Geberit 255 Auszubildende (Vorjahr 232). Die Übertrittsrate in ein weiterführendes Anstellungs­verhältnis betrug 64% (Vorjahr 82%). Als Ziel wird ein Wert von 75% angepeilt. Im Anschluss an ihre Berufslehre haben Auszubildende zusätzlich die Möglichkeit, ein halbes Jahr im Ausland zu arbeiten. Als global tätiger Konzern fördert Geberit die Inter­nationalisierung der Mitarbeitenden. Auslands­erfahrung und Know-how-Transfer sind ein Plus sowohl für die Mitarbeitenden wie auch für das Unternehmen.

Das zweistufige Potentials-Management-Programm wird weiterhin durchgeführt. Talente sollen im gesamten Unternehmen gezielt identifiziert und auf ihrem Weg ins mittlere respektive ins obere Management begleitet werden. Erste Erfahrungen mit Führungs- oder Projektleitungsverantwortung gehören mit dazu. Die im Rahmen des Programms untersuchten Problemstellungen orientieren sich an der Realität des Unternehmens und dienen den Entscheidungsträgern als konkrete Handlungs­grundlagen. Das Programm soll dazu beitragen, mindestens die Hälfte aller offenen Führungs­positionen innerhalb des Unternehmens mit internen Kandidieren­den zu besetzen. 2015 war dies innerhalb des Gruppen-Managements in 40% aller Fälle möglich (Vorjahr 69%).

Einheitlicher Massstab bei der Beurteilung

Der einheitliche Prozess zur Leistungsbeurteilung, Entwicklung und Vergütung (PDC) ist seit 2012 in Kraft. Dank diesem standardisierten Prozess kann ein Überblick des vorhandenen Potenzials geschaffen werden. PDC verfolgt mehrere Ziele: Es geht darum, die Leistungskultur zu stärken, die Transparenz zu erhöhen, und schliesslich sollen Talente besser erkannt und gefördert werden. Bezüglich Vergütungen verfügt Geberit dank gruppenweit einheitlichen Stellenbewertungen über ein solides Referenzsystem. Sämtliche Mitarbeitenden der bisherigen Geberit Gruppe – mit Ausnahme der gewerblichen Arbeitnehmenden – sind inzwischen in den PDC-Prozess eingebunden. Aktuell wird der Kreis der Teilnehmenden auf die Führungskräfte der ehemaligen Sanitec Gruppe ausgeweitet.

Eine umfassende Befragung der Mitarbeitenden ist für das kommende Jahr geplant. Wie bei der letzten Befragung geht es darum, die Identifikation mit dem Unternehmen und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu ermitteln. Ebenfalls Teil der Umfrage sind zielgerichtete Fragen bezüglich der Integrationsaktivitäten im Rahmen der Sanitec Akquisition.

Proaktive interne Kommunikation

War das Intranet schon in früheren Jahren eine zentrale Plattform für die Kommunikation mit den Mitarbeitenden, so akzentuierte sich dieser Status im Rahmen der Übernahme der Sanitec Gruppe weiter. Während einer Übergangsphase wurden die beiden bisherigen Intranets parallel geführt, im Oktober wurde ein neues, gemeinsames Intranet lanciert. Auf eine ausgewogene Berichterstattung, welche die neue Realität der Geberit Gruppe abbildet, wird in diesem Kommunikationskanal genauso Wert gelegt wie auf Informationen des CEO und der Konzernleitung, welche den weiteren Prozess der Integration und insbesondere die dabei zu passierenden Meilensteine einzuordnen helfen. Für die Mitarbeitenden in der Produktion ohne Zugang zu einem persönlichen Computer gibt es weiterhin spezielle Lösungen etwa in Form eines Newsletters und/oder gemeinsam nutzbarer Grossbildschirme.

Ab der zweiten Ausgabe wurde der Empfängerkreis des dreimal erscheinenden Mitarbeitermagazins auf sämtliche Mitarbeitende des Unternehmens ausgeweitet. Die Auflage stieg damit von mehr als 6 000 auf über 12 000 Exemplare, neu in sechs anstelle von bisher zwei Sprachvarianten.

Selbstverständnis und Verhaltenskodex aktualisiert

Geberit will ein Vorbild für ethisch einwandfreies, umweltfreundliches und sozial verträgliches Wirtschaften sein. Der  Geberit Kompass – das Geberit Selbstverständnis (was wir tun, was uns leitet, was uns erfolgreich macht, wie wir zusammenarbeiten) – und der  Geberit Verhaltenskodex für die Mitarbeitenden sind die dazu massgebenden Orientierungshilfen. Der Kompass wurde Ende 2015 zusammen mit einem Schreiben des CEO allen Mitarbeitenden physisch nach Hause zugestellt (vgl. dazu auch  Compliance-Teil) und zudem im Mitarbeitermagazin durch den CEO erläutert. Der überarbeitete Verhaltenskodex wurde Anfang 2015 an die Mitarbeitenden kommuniziert (vgl. dazu auch  Compliance-Teil).

Arbeitssicherheit im Fokus

Die Vision des unfallfreien Unternehmens hat auch nach der Übernahme der Sanitec Gruppe weiterhin ihre Gültigkeit. Aufgrund der neuen Ausgangs­lage mussten jedoch die Zielwerte angepasst werden: Basierend auf dem Referenzjahr 2015 soll die Anzahl der Unfälle bis ins Jahr 2025 halbiert werden. Bis dann soll die Unfallhäufigkeit (AFR Accident Frequency Rate) den Wert 5,5 (Unfälle pro Million Arbeitsstunden) und die Unfallschwere (ASR Accident Severity Rate) den Wert 90 (Anzahl Ausfalltage pro Million Arbeitsstunden) erreichen.

2015 stieg die Unfallhäufigkeit akquisitionsbedingt auf den Wert 11,4. Die Unfallschwere erhöhte sich im selben Zeitraum ebenfalls akquisitionsbedingt auf den Wert 206,2. Nach wie vor geht ein Grossteil der Arbeits­unfälle und der Ausfallzeit auf Unachtsamkeit zurück. Deshalb wird ein Fokus in diesem Bereich auf Verhaltens­änderungen gelegt. Zu diesem Zweck wurde im Rahmen des Geberit Sicherheitssystems (GSS) ein umfassender Masterplan zur Arbeitssicherheit inklusive eines Massnahmen­katalogs erarbeitet und verabschiedet. Zudem ist Arbeits­sicherheit Teil der Jahres­beurteilung der Führungs­verantwortlichen in den Werken.