Integrierter Geschäftsbericht 2015
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Ergebnisse

Weiterhin überzeugende Profitabilität

Im Geschäftsjahr 2015 wurden die Ergebnisse der Geberit Gruppe von verschiedenen Sondereffekten im Zusammenhang mit der Sanitec Akquisition beeinflusst. Zur besseren Vergleichbarkeit werden deshalb adjustierte Zahlen1 ausgewiesen und kommentiert.

Die operativen Margen wurden durch vorteilhafte Volumen- und Produktmix-Effekte sowie durch tiefere Rohmaterialpreise positiv beeinflusst. Negativ wirkten sich der Währungsrabatt in der Höhe von 10% im Markt Schweiz, negative Währungseffekte, höhere Personal- und Pensionskosten sowie die generell tieferen Margen des Sanitec Geschäfts aus.

Der adjustierte operative Cashflow (adj. EBITDA) stieg um 5,5% auf CHF 693,5 Mio. und erreichte damit einen neuen Höchstwert in der Geberit Geschichte. Die adjustierte EBITDA-Marge betrug 26,7% im Vergleich zu 31,5% im Vorjahr, was hauptsächlich auf die erwähnte Margenverwässerung durch die Integration des Sanitec Geschäfts zurückzuführen ist. Über die letzten zehn Jahre betrachtet übertraf das durchschnittliche EBITDA-Wachstum von 4,3% die entsprechende Nettoumsatzzunahme von 4,2% leicht. Dass die operativen Ergebnisse des Vorjahres trotz der Sanitec Integration nicht deutlicher übertroffen wurden, lag am negativen Einfluss der Währungsentwicklung. Der adjustierte EBITDA wurde durch den Währungsverlauf mit CHF 69 Mio. respektive 10,4% negativ beeinflusst; der entsprechende Effekt auf die adjustierte EBITDA-Marge betrug -0,4 Prozentpunkte.

Das adjustierte Betriebsergebnis (adj. EBIT) nahm um 2,4% auf CHF 590,9 Mio. zu, die adjustierte EBIT-Marge betrug 22,8% (Vorjahr 27,6%). Das adjustierte Nettoergebnis ging um 1,1% auf CHF 493,1 Mio. zurück, was zu einer adjustierten Umsatzrendite von 19,0% (Vorjahr 23,9%) führte. Je Aktie ergab sich ein adjustierter Gewinn von CHF 13.23 (Vorjahr CHF 13.28). Der im Vergleich zum adjustierten Nettoergebnis unterproportionale Rückgang von 0,4% war durch den – als Folge des laufenden Aktienrückkauf-Programms – tieferen durchschnittlichen Aktienbestand begründet.

Betriebsaufwand unter Kontrolle

Der gesamte adjustierte Betriebsaufwand stieg im Jahr 2015 um 32,4% auf CHF 2 002,8 Mio. an. In Prozenten vom Nettoumsatz entspricht dies 77,2% (Vorjahr 72,4%). Der Anstieg beim gesamten adjustierten Betriebsaufwand, aber auch bei allen Unterpositionen war auf die Integration der Sanitec Aktivitäten zurückzuführen. Dagegen hatten  Fremdwährungseffekte eine reduzierende Wirkung.

Der adjustierte Warenaufwand insgesamt wuchs um 25,1% auf CHF 756,0 Mio., der Anteil am Nettoumsatz stieg leicht von 28,9% im Vorjahr auf 29,1% an. Aufwandsmindernd wirkten sich sowohl bei den industriellen Metallen wie auch bei den Kunststoffen rückläufige Rohmaterialpreise aus. Der adjustierte Personalaufwand stieg um 35,2% auf CHF 654,2 Mio. an. Dies entspricht 25,2% des Nettoumsatzes (Vorjahr 23,2%). Akquisitionsbereinigt ging der adjustierte Personalaufwand in absoluten Werten zurück. Dabei wurden die grösstenteils tariflich bedingten Gehaltserhöhungen und der Anstieg beim Personalbestand durch Wechselkurseffekte überkompensiert, vgl. auch  Lagebericht der Konzernleitung, Mitarbeitende. Die adjustierten Abschreibungen stiegen um 24,5% auf CHF 95,9 Mio., akquisitionsbereinigt hätte ein Rückgang resultiert. Die adjustierten Amortisationen auf immateriellen Anlagen betrugen CHF 6,7 Mio. (Vorjahr CHF 3,2 Mio.). Der adjustierte sonstige Betriebsaufwand stieg um 42,5% auf CHF 490,0 Mio.; bereinigt um die Sanitec Aktivitäten wäre ein Rückgang zu verzeichnen gewesen.

Das adjustierte Netto-Finanzergebnis betrug CHF -17,2 Mio., ein Minus von CHF 15,5 Mio. gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung war durch höhere Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit der Finanzierung der Sanitec Akquisition, Amortisationen von akquisitionsbedingten Finanzierungsgebühren sowie durch Fremdwährungsverluste begründet. Der adjustierte Steueraufwand nahm um CHF 4,0 Mio. auf CHF 80,6 Mio. zu. Daraus ergab sich eine im Vergleich zu 2014 leicht höhere adjustierte Steuerquote von 14,0% (Vorjahr 13,3%), was auf ausgelaufene, steuerwirksame Amortisationen zurückzuführen war.

Bedeutende Akquisitions- und Integrationskosten in der Erfolgsrechnung

Die negativen Sondereffekte2 als Folge der Sanitec Akquisition betrugen auf Stufe EBITDA CHF 62 Mio., auf Stufe EBIT CHF 93 Mio. und auf Stufe Nettoergebnis CHF 71 Mio. Die ausgewiesenen Werte erreichten für den EBITDA CHF 631,7 Mio. (EBITDA-Marge 24,4%), für den EBIT CHF 498,3 Mio. (EBIT-Marge 19,2%), für das Nettoergebnis CHF 422,4 Mio. (Umsatzrendite 16,3%) und für den Gewinn je Aktie CHF 11.33.

Anstieg beim Free Cashflow

Der leicht tiefere operative Cashflow (EBITDA) sowie diverse, aus der Sanitec Akquisition herrührende und sich mehrheitlich gegenseitig kompensierende Sondereffekte führten beim Netto-Cashflow zu einem Rückgang um 2,0% auf CHF 596,3 Mio. Bei der Berechnung des Free Cashflow wurden höhere Investitionen in Sachanlagen durch positive Effekte aus der Veränderung des Nettoumlaufvermögens überkompensiert. Dadurch konnte ein Anstieg beim Free Cashflow von 5,1% auf CHF 484,0 Mio. erzielt werden. Aus dem Free Cashflow wurden im Wesentlichen Ausschüttungen an die Aktionäre in Höhe von CHF 310,7 Mio. vorgenommen sowie Aktien in Höhe von CHF 159,8 Mio. zurückgekauft.

1 Adjustiert: bereinigt um Kosten im Zusammenhang mit der Sanitec Akquisition (Transaktions-, Integrations- und einmalige Finanzierungskosten sowie Amortisationen von immateriellen Anlagen und einmalige Aufwendungen aus der Neubewertung der Vorräte)
2 Transaktions-, Integrations- und einmalige Finanzierungskosten sowie Amortisationen von immateriellen Anlagen und einmalige Aufwendungen aus der Neubewertung der Vorräte