Umfeld für die Bauindustrie bleibt herausfordernd
Die Situation in der Bauindustrie wird anspruchsvoll bleiben. Die Entwicklung der einzelnen Regionen/Märkte und Bausektoren divergiert stark. In Europa sind Anzeichen erkennbar, dass sich die Bauindustrie stabilisieren könnte. Für Märkte wie Deutschland, Grossbritannien, die Niederlande und Polen wird ein positives Marktumfeld erwartet. Kein Wachstum wird für die Schweizer und die österreichische Bauindustrie prognostiziert. In den während der letzten Jahre kriselnden Märkten Italien und Frankreich deuten einige Indikatoren auf eine Stabilisierung hin. In Nordamerika werden ein moderates Wachstum im für das Geberit Geschäft in den USA wichtigen öffentlichen Bausektor und eine fortgesetzte Erholung im Wohnungsbau vorhergesagt. Die Region Fernost/Pazifik wird durch eine weitere Abschwächung in China im Wohnungsbau geprägt sein. In der Region Nahost/Afrika bleiben die Aussichten für Südafrika erfreulich, während in den Golfstaaten als Folge des tiefen Erdölpreises eine Verlangsamung der Aktivitäten in der Bauindustrie erwartet wird.
Schwankungen beim Schweizer Franken werden Umsatz und Ergebnisse weiterhin beeinflussen. Gewinne oder Verluste resultieren hauptsächlich aus der Umrechnung der lokalen Ergebnisse in Schweizer Franken (Translationseffekte). Generell werden Auswirkungen von Währungsschwankungen auf die Margen dank einer effizienten natürlichen Absicherungsstrategie so weit wie möglich minimiert. Dabei wird darauf geachtet, dass in den verschiedenen Währungsräumen die Kosten im gleichen Verhältnis anfallen, wie Umsätze erwirtschaftet werden. An dieser Ausgangslage hat sich mit der Integration des Sanitec Geschäfts nichts verändert. Der Einfluss von Währungsschwankungen auf die Betriebsergebnis-Margen ist aufgrund der natürlichen Absicherungsstrategie relativ gering. Der im Markt Schweiz Anfang Februar 2015 aufgrund des erstarkten Schweizer Frankens eingeführte Währungsrabatt von 10% wurde in die Preisliste 2016 überführt. Bezüglich Auswirkungen von allfälligen Fremdwährungseinflüssen sei auf die Ausführungen und die Sensitivitätsanalyse im Abschnitt Management von Währungsrisiken verwiesen.
Das Niveau bei den Rohmaterialpreisen dürfte sich im ersten Halbjahr 2016 leicht unter demjenigen in der Vorjahresperiode bewegen – hauptsächlich getrieben durch tiefere Preise bei den industriellen Metallen und den Spezialkunststoffen. Weiter gehende Prognosen sind aufgrund des unsicheren Umfelds zurzeit nicht sinnvoll.
Geberit
Das Geschäftsjahr 2016 dürfte für die Geberit Gruppe weiterhin durch die Integration der Sanitec Aktivitäten geprägt sein. Seit dem 1. Januar 2016 tritt der Vertrieb in allen Märkten als ein Unternehmen auf; zudem soll das Augenmerk der weiteren Harmonisierung der Systeme und Prozesse sowie der Realisierung erster Synergien gelten. Ein ebenso wichtiger Fokus soll dem Tagesgeschäft gelten, was aufgrund der Situation in den europäischen Bau-Märkten erneut anspruchsvoll werden dürfte. Ziel soll es sein, in allen Märkten mit der neuen gemeinsamen Vertriebsmannschaft überzeugende Leistungen zu erbringen und wie in den Vorjahren Marktanteile zu gewinnen. Das Hauptaugenmerk soll auf einer forcierten Vermarktung der in den letzten Jahren neu eingeführten Produkte, der stärkeren Durchdringung von Märkten, wo Geberit Produkte oder Technologien noch untervertreten sind, sowie dem vielversprechenden Dusch-WC-Geschäft liegen. Entsprechend der Geberit Strategie sollen parallel dazu die Geschäftsprozesse kontinuierlich weiter optimiert werden.
Verwaltungsrat und Konzernleitung sind überzeugt, für die bevorstehenden Chancen und Herausforderungen sehr gut gerüstet zu sein. Die Chancen, welche die Kombination von technischem Know-how im Bereich der Sanitärtechnik «hinter der Wand» und der Designkompetenz «vor der Wand» bietet, sollen dezidiert wahrgenommen werden. Wesentlich für den künftigen Erfolg sind die erfahrenen und hoch motivierten Mitarbeitenden, eine Reihe von Erfolg versprechenden und in den letzten Jahren eingeführten Produkten sowie Produktideen für die weitere Zukunft, die schlanke und marktorientierte Organisation, die etablierte und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Marktpartnern im Handel und im Handwerk sowie das auch nach der Übernahme von Sanitec solide finanzielle Fundament der Gruppe.