Berichtsteil  >  Lagebericht der Konzernleitung

Logistik und Beschaffung

Intelligente Transportlösungen

Der Bereich Logistik wird als Kernkompetenz von Geberit betrachtet. Die integrierte Logistik ermöglicht eine grössere Kundennähe und ist deshalb ein wichtiges Bindeglied zu den Kunden. Überdies trägt sie dazu bei, Umweltbelastungen zu reduzieren. Das zentrale Transportmanagement als Schnittstelle zwischen Werken, Märkten und Spediteuren koordiniert die entsprechenden Aktivitäten und ermöglicht intelligente Trans­port­lösungen. So werden beispielsweise die Transporte zwischen den Werken mit jenen der Kundenbelieferung verknüpft. Dies reduziert die Leerkilometer und steigert die Auslastung der LKWs.

Im europäischen Landverkehr wurde 2013 die Zusammenarbeit mit sechs Haupt­spedi­teuren weitergeführt. Regelmässig berich­ten diese Dienstleister an Geberit über ihre Qualitäts- und Um­welt­managementsysteme – unter anderem über die Re­du­zie­rung von Energieverbrauch und Emissionen. Auch wurde mit ihnen bereits frühzeitig vereinbart, bei allen LKW-Neu­an­schaf­fungen die ab 2014 verbindliche Schadstoffnorm Euro 6 zu erfüllen. Der von Geberit entwickelte Logistik­rechner erfasst die Zusammen­setzung des Fahrzeugparks, die Transportleistung sowie die Umwelt­be­las­tung der Spediteure und erstellt eine Umweltbilanz. Damit werden eine bessere Vergleichbarkeit zwischen den Spediteuren und eine effizientere Nachverfolgung der erzielten Verbesserungen ermöglicht. 2013 wurden mit den grössten Transportdienstleistern 176,6 Mio. Tonnenkilometer umgesetzt (Vorjahr 169,7 Mio. Tonnenkilometer; +4,1%), woraus 27 483 Tonnen CO2-Emissionen (Vorjahr 26 883 Tonnen; +2,2%) resultierten. Der Anteil an Euro-5-Fahrzeugen betrug 87% (Vorjahr 84%), der Anteil an Euro-6-Fahrzeugen bereits 3%.

Im Berichtszeitraum wurden alle Transporte zwischen dem Standort Rapperswil-Jona (CH) und dem Logistikzentrum in Pfullendorf (DE) sowie zwischen Pottenbrunn (AT) und Pfullendorf mit Megatrailern durchgeführt. Mit diesen LKWs kann mehr Ladevolumen transportiert werden. Damit wurden im Jahr 2013 gegenüber herkömmlichen Fahr­zeugen 452 Transporte eingespart. Dies entspricht einer Reduktion von 134 000 Kilo­metern. Der Dieselverbrauch konnte um 39 900 Liter reduziert und der CO2-Ausstoss um 164 Tonnen gesenkt werden. Zudem wird an innovativen Lösungen gearbeitet, die es ermöglichen sollen, noch mehr Ware pro LKW zu transportieren und die Auslastung weiter zu erhöhen.

Des Weiteren wurde Ende 2013 der Pilotbetrieb mit einem  umweltfreundlichen, erdgasbetriebenen LKW zwischen Pfullendorf und Rapperswil-Jona aufgenommen. Dieses Pionier­projekt wird in Zusammenarbeit mit einem Spediteur und einem LKW-Hersteller realisiert.

Lieferanten-Management bewährt sich

Der zentral organisierte Einkauf ist für die Beschaffung für alle Produktionswerke welt­weit zuständig. Geschäftspartner und Lieferanten von Geberit sind zur Einhaltung umfassender Standards verpflichtet. Das betrifft nicht nur die Qualität, sondern auch sozialverträgliche und gesundheitskonforme Arbeitsbedingungen sowie den Umwelt­schutz und die Verpflich­tung zu fairem Geschäftsgebaren. In der Regel ist ein Qualitäts­audit inklusive Abklärungen zu Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsthemen Bestand­teil bei der Auswahl eines Lie­fe­ran­ten. Zeigen sich dabei Ungereimtheiten im Bereich Nach­haltig­keit, wird zusätzlich ein vertieftes Audit durchgeführt. Grundlage für die Zusammenarbeit ist der  Verhaltenskodex für Lieferanten, der 2007 eingeführt wurde. Der Kodex orientiert sich an den Prinzipien des United Nations Global Compact und ist für jeden neuen Lieferanten bindend. Bis Ende 2013 haben 701 Lieferanten (Vorjahr 671) diesen Kodex unterschrieben. Dies entspricht 95% des gesamten Ein­kaufs­werts (Vorjahr 95%). Bei den Top-200-Lieferanten liegt der Anteil der Unter­zeichner bei 99% (Vorjahr 99%).

In der Beurteilung der Lieferanten wird grösstmögliche Trans­pa­renz angestrebt. Alle neuen und bestehenden Partner werden daher in standardisierten Prozessen nach den gleichen Kriterien bewertet: Gesamtunternehmen, Qualität und Nachhaltigkeit, Preis, Beschaffungskette und Liefertreue, Produktion und Technologie. Das flächendeckende Lieferanten-Management hat sich bewährt. Seit 2013 erfolgt der Datenaustausch zwischen den Lieferanten und Geberit ausschliesslich digital.

Das Risikomanagement beruht auf der Einteilung in Risiko­klassen – je nach Produktions­standort (Land) und Pro­duk­tions­prozessen beim Lieferanten. Um die Neutralität sowie das für die Prüfungen benötigte Wissen sicherzustellen, wird mit einem externen Partner kooperiert. In China beispielsweise hat sich die Durchführung von Audits durch un­ab­hän­gige Experten bewährt. Dies ist ein wichtiger Beitrag zu mehr Glaubwürdigkeit im Lie­fe­ranten-Management. Fördern Audits Missstände zutage, hat dies Sanktionen zur Folge. In der Regel wird dann eine Frist für die Mängelbehebung gesetzt. So wurden 2013 bei drei chinesischen Zulieferbetrieben Mängel vor allem in den Berei­chen Ar­beits­sicherheit, Arbeitszeiten und Entlöhnung fest­ge­stellt. Mit diesen drei Firmen wurden Mass­nahmen­pläne ver­ein­bart, deren Umsetzung im Rahmen eines Wie­der­ho­lungs-Audits im Jahr 2014 überprüft und eingefordert wird.