Berichtsteil  >  Lagebericht der Konzernleitung

Ziele und Strategie

Anspruchsvolle mittelfristige Ziele

Geberit hat sich zum Ziel gesetzt, weltweit die Standards in der Sanitärtechnik zu setzen und diese durch ein nachhaltiges Verhalten langfristig zu verankern. Dieser Anspruch soll sich unter anderem in einem über dem Branchendurchschnitt liegenden Um­satz­wachs­tum äussern. Grundsätzlich wird das Erreichen der Umsatzziele bei gleichzeitiger Er­hal­tung der branchenführenden Profitabilität und der Fähigkeit zur hohen Cashflow-Gene­rie­rung angestrebt. Zusätzliches Wachstum durch Akquisitionen wird nicht aus­ge­schlos­sen. Ein möglicher Zukauf muss jedoch strengen strategischen und finanziellen An­forderungs­kri­terien genügen. Auf mittelfristige Sicht soll im Durchschnitt pro Jahr ein wäh­rungs­be­reinig­tes Umsatzwachstum von vier bis sechs Prozent sowie eine operative Cashflow-Marge zwischen 23 und 25 Prozent erreicht werden.

Grafik: Herkunft der Wachstumsbeiträge

Die mittelfristigen Wachstumsbeiträge kommen aus bereits im Markt eingeführten Produkten, Produktneueinführungen, dem AquaClean Geschäft sowie lokalen Produkt­adaptionen. Insge­samt rund ein Drittel des Wachstums soll aus in den letzten drei Jahren neu auf dem Markt eingeführten Produkten und aus dem AquaClean Geschäft resultieren.

Die in den vergangenen Jahren lancierten organischen Wachs­tumsinitiativen (OGI) im Vertrieb wurden 2013 nach Erreichen der gesetzten Projektziele wieder in das Standard­geschäft integriert und nicht mehr separat gemessen und ausgewiesen. Aus den Initiativen resultieren substanzielle Wachstumsbeiträge, die es ermöglichen, weiterhin überdurchschnittlich zu wachsen und Marktanteile zu gewinnen.

Bereits seit Anfang 2009 läuft eine forcierte Internati­ona­li­sie­rungs­strategie für das AquaClean Geschäft mit dem Ziel, die Produktkategorie Dusch-WC in Europa zu etablieren und die Position von Geberit als Marktleader in dieser Kategorie zu festigen.

Weitere Wachstumsbeiträge sollen daneben im Rahmen der geografischen Expansion aus Produkten resultieren, die den spezifischen lokalen Bedürfnissen ausserhalb der eu­ro­pä­ischen Kernmärkte angepasst wurden.

Um dem zu erwartenden Wachstum gerecht zu werden, sollen auch in den nächsten Jahren rund CHF 100 Mio. pro Jahr in Sachanlagen investiert werden.

Strategie

Entsprechend der Vision will Geberit mit innovativen Lösungen in der Sanitärtechnik die Lebensqualität der Menschen nach­haltig verbessern. Die bewährte und fokussierte Strategie dazu basiert auf den vier strategischen Säulen «Konzentration auf die Sanitär­technik», «Bekenntnis zur Innovation», «Selektive geografische Expansion» und «Permanente Optimierung der Geschäftsprozesse». Dies wird täglich durch die hoch­moti­vier­ten und qualifizierten Mitarbeitenden gelebt.

  • Bei der Konzentration auf die Sanitärtechnik stehen jene Geschäftsbereiche der Sanitär­branche im Zentrum, in denen das Unternehmen über profundes Know-how und Kernkompetenzen verfügt. Im Wesentlichen sind dies Sanitär- und Rohr­lei­tungs­sys­teme für den Wassertransport in Gebäuden. Dafür werden qualitativ hoch­stehende, integrierte und wassersparende Sanitärsysteme angeboten.
  • Die laufende Optimierung und die Ergänzung des Sorti­ments sind entscheidend für den zukünftigen Erfolg. Die Innovations­kraft basiert auf Grund­lagen­forschung in Gebieten wie Hydraulik, Statik, Brandschutz, Hygiene oder Akustik. Die gewonnenen Er­kennt­nisse werden in der Entwicklung von Produkten und Systemen zum Nutzen der Kunden systematisch umgesetzt.
  • Die beschleunigte Durchdringung von Märkten wie Frankreich, Grossbritannien, den Nordischen Ländern, Osteuropa und der Iberischen Halbinsel ist ein wichtiger Faktor des langfristigen Erfolgs. Ausserhalb Europas konzentriert sich Geberit auf die viel­ver­spre­chendsten Märkte. Dazu gehören Nordamerika, China, Südostasien, Australien, die Golfregion und Indien. Mit Ausnahme von Nordamerika und Australien ist das Unternehmen in diesen Regionen vornehmlich im Projektgeschäft tätig. Dabei wird stets an den bestehenden hohen Standards bezüglich Qualität und Profitabilität festgehalten.
  • Ein weiterer Strategiefokus liegt auf der permanenten Optimierung der Geschäfts­prozesse. Dadurch soll eine langfristig führende, wettbewerbsfähige Kostenstruktur gesichert werden. Dies geschieht einerseits durch grup­penweite Projekte, anderer­seits erkennen die Mit­ar­bei­ten­den im Rahmen ihrer täglichen Arbeit Ver­bes­se­rungs­mög­lich­keiten und tragen so massgeblich zur positiven Entwicklung bei.

Strategische Erfolgsfaktoren

Der Erfolg der Geberit Gruppe basiert auf einer Reihe von Erfolgsfaktoren. Die wichtigsten sind:

  • eine klare und langfristig angelegte Strategie,
  • der Fokus auf die Sanitärindustrie,
  • bedeutende nachhaltige Wachstumstreiber (vgl. Grafik  Herkunft der Wachstumsbeiträge),
  • eine attraktive Wettbewerbsposition,
  • ein innovatives, den Kundenbedürfnissen entsprechendes Produktsortiment,
  • ein bewährtes Push- und Pull-Geschäftsmodell,
  • eine stabile Führungsstruktur,
  • eine schlanke, leistungsfähige Organisation mit optimierten Prozessen.

Wertorientierte Führung

Aspekte der Wertorientierung werden in mehreren Bereichen des Unternehmens berücksichtigt.

Das Entschädigungsmodell für das gesamte Gruppenkader beinhaltet einen vom Unter­nehmens­erfolg abhängigen Entlöhnungsteil, der sich aufgrund von vier gleich ­ge­wich­teten Unternehmenskennzahlen – darunter der Betriebs­rendite – errechnet. Zusätzlich zum Gehalt existiert für die Konzernleitung und weitere Kadermitglieder ein jährliches Options­programm, das für die Zuteilung ebenfalls an ein Betriebsrendite-Ziel geknüpft ist. Details dazu sind im  Vergütungsbericht und im  Corporate-Governance-Teil zu finden.

Investitionen für Sachanlagen werden ab einer gewissen Höhe erst nach Erfüllung strenger Vorgaben freigegeben. Dabei ist eine Kapitalverzinsung zwingend, die über den Kapital­kosten plus einer Prämie liegt.

Im Sinne einer wertorientierten Führung werden gruppen­relevante Projekte nach Projekt­abschluss langfristig verfolgt und die Zielerreichung beurteilt. Ein entsprechendes Controlling wird jährlich in der Konzernleitung diskutiert.