Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung
Umfeld
Herausfordernde Rahmenbedingungen
Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen haben sich 2013 nur unwesentlich verändert. Wie im Vorjahr divergierte die Entwicklung des Bausektors in den für Geberit relevanten geografischen Märkten stark. Einige Märkte zeigten sich unverändert robust, andere erholten sich in der zweiten Jahreshälfte, und etliche verharrten in einer markanten Krise.
Euroconstruct veröffentlichte im November 2013 einen aktualisierten Ausblick für das Bauvolumen in Europa. Diese Zahlen rechneten für 2013 unverändert mit einem Rückgang des Bauvolumens im Hochbau von 2,7% (Vorjahr -4,4%). Der Rückgang war für Neubauten mit -4,5% deutlich stärker ausgeprägt als für Renovationen (-1,2%). Bei einem Vergleich mit der weiter zurückliegenden Vergangenheit fällt auf, dass das Neubauvolumen über 30% unter dem Wert von 2008 und sogar fast 40% unter demjenigen des Jahres 2007 liegt; dagegen ist das Renovationsvolumen vergleichsweise stabil und bewegt sich seit Jahren zwischen 5 und 10% unter den Werten von 2007/2008.
Neben der erwähnten stabileren Entwicklung im Renovationsgeschäft kam Geberit die allgemein positive Entwicklung im Hochbau in Ländern wie der Schweiz (+1,9%) und Deutschland (+0,3%) zugute. Ebenso auffällig ist das überwiegend positive Bild in Skandinavien (ausser Finnland). Im Vergleich zum gesamten Bausektor hat Geberit ebenfalls davon profitiert, dass sich der für das Unternehmen nicht relevante Tiefbau mit -4,0% (nach -8,2% im Vorjahr) schlechter entwickelte als der Hochbau. Vor diesem Hintergrund kann davon ausgegangen werden, dass die Mitbewerber wiederum deutlich übertroffen wurden. Beispielsweise ist es auch in Ländern mit rückläufiger Entwicklung gelungen, sich besser zu entwickeln als das Umfeld und damit Marktanteile zu gewinnen.
Im Jahr 2013 entfielen auf den Hochbau 78% des gesamten Bauvolumens von EUR 1 285 Milliarden. Davon beanspruchte der Wohnungsbau knapp 60%, der Nicht-Wohnungsbau gut 40%. Innerhalb des Hochbaus entfiel etwas mehr als die Hälfte auf das Renovationsgeschäft, vor allem infolge eines hohen Anteils im Wohnungsbau.
In den USA stieg das Bruttoinlandprodukt (BIP) um 1,9%, womit die Wirtschaft schwächer wuchs als 2012 (+2,8%). Die Bauinvestitionen im Hochbau erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 8,6% – damit setzte sich die im Vorjahr begonnene Erholung fort. Die Rückkehr zum langjährigen Durchschnitt ist trotz positiver Entwicklung immer noch in weiter Ferne. Die Investitionen im Nicht-Wohnungsbau stiegen gesamthaft um 0,1% (Vorjahr +5,1%). Während die Bereiche Büros, Hotels und kommerzielle Bauten deutlich zulegten (+6,3% im Berichtsjahr), verlief die Entwicklung in den für Geberit wichtigen Bereichen Gesundheitswesen/Spitäler und Schulen/Universitäten weiterhin unbefriedigend (-5,2% im Berichtsjahr). Verglichen mit dem Nicht-Wohnungsbau entwickelte sich der Wohnungsbau deutlich besser: Die Anzahl der Bewilligungen für neue private Wohneinheiten nahm im Berichtsjahr um 18,0% zu (Vorjahr +33,0%), wobei diejenige für Einfamilienhäuser um 19,0% (Vorjahr +24,0%) stieg. Die Anzahl fertiggestellter privater Wohneinheiten lag um 17,0% über dem Vorjahr (die vorgenannten Zahlen zur U.S.-Bauindustrie gemäss U.S. Department of Commerce, United States Census Bureau).
Entgegen dem weltweiten Trend einer verlangsamten Entwicklung (gemäss dem Internationalen Währungsfonds von 2,6% auf 2,4%) erhöhte sich das Wirtschaftswachstum in der Region Fernost/Pazifik auf knapp 5%. Rund 60% des globalen Wachstums entfielen 2013 auf diese Region, davon wiederum 60% auf China. Die Baukonjunktur in Asien entwickelte sich gemäss IHS Global Insight im Jahr 2013 mit +4,9% ähnlich wie im Vorjahr. Dabei erzielte der für Geberit nicht relevante Tiefbau höhere Wachstumsraten als der Hochbau. Mit fast 50% des regionalen Volumens und deutlich über der Hälfte des Wachstums bleibt China das dominierende Land im Bausektor in der Region Fernost/Pazifik.
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Quelle:76. Euroconstruct-Konferenz in Prag,
November 2013
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Quelle:76. Euroconstruct-Konferenz in Prag,
November 2013
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