Marktumfeld

Stabile Rahmenbedingungen

Wie in den vergangenen Jahren war der Bausektor im Jahr 2017 von regional unterschiedlichen Entwicklungen geprägt. Das Marktumfeld präsentierte sich insgesamt leicht positiver als im Vorjahr.

Euroconstruct rechnete im November 2017 für Europa mit einer Zunahme im Hochbau für das Jahr 2017 von +3,9% – deutlich über den erwarteten +3,1% aus dem Statusbericht Mitte 2017. Der Vergleich mit länger zurückliegenden Prognosen verdeutlicht die positivere Einschätzung: Ende 2016 ging Euroconstruct für den Hochbau im Jahr 2017 noch von einer Zunahme von lediglich +2,2% aus. Die Neubauten legten 2017 mit +6,5% stärker zu als das Renovationsgeschäft mit +1,7%. Das Volumen beim Neubau blieb jedoch auch 2017 deutlich hinter den Höchstständen von 2007/2008 zurück. Im Gegensatz dazu erreichte das Renovationsvolumen nahezu wieder das damalige Niveau, im Wohnsegment lag es sogar leicht darüber. Der Wohnungsbau war im Jahr 2017 mit +4,7% Wachstum der treibende Faktor im Hochbau. Für Geberit umsatzmässig bedeutende Länder entwickelten sich 2017 positiv: die Niederlande und die nordischen Länder (je +6,9%), Frankreich (+4,2%), Österreich (+2,7%), Deutschland (+2,5%), Belgien (+1,7%), die Schweiz (+1,6%) und Italien (+1,5%).

Bautätigkeit und Geberit Nettoumsatz in Europa 2013–2017

(Index: 2012 = 100)

80% des gesamten europäischen Bauvolumens von EUR 1 503 Mrd. entfielen 2017 auf den Hochbau. Die Verteilung des Hochbauvolumens zwischen Wohnungsbau und Nicht-Wohnungsbau lag unverändert bei rund 60% zu 40%. Der Anteil des Neubaus am gesamten Hochbau blieb auch 2017 trotz stärkerem Wachstum wiederum hinter dem Renovationsgeschäft zurück.

Aufteilung Bauvolumen 2017 in Europa

(EUR 1 503 Mrd.)

In den USA stieg das Bruttoinlandprodukt (BIP) um 2,3%, womit die Wirtschaft schneller wuchs als 2016 (+1,5%). Die Investitionen im Hochbau erhöhten sich gemäss aktuellsten verfügbaren Zahlen zur US-Bauindustrie des U. S. Department of Commerce, United States Census Bureau, um 4,9%. Innerhalb des Hochbaus stiegen die Investitionen im Nicht-Wohnungsbau gesamthaft um 2,0% – womit der Anstieg geringer ausfiel als im Vorjahr (+7,5%). Unterstützend wirkten sich dabei die Bereiche Hotels und kommerzielle Bauten aus. Die für Geberit wichtigen Bereiche Gesundheitswesen/Spitäler und Schulen/Universitäten entwickelten sich mit +2,8% leicht schwächer als im Vorjahr (+3,4%). Der Wohnungsbau lag im abgelaufenen Jahr über dem Vorjahr: Die Anzahl der Bewilligungen für neue private Wohneinheiten nahm im Berichtsjahr um 4,8% zu, während sie im Vorjahr um 2,0% zulegten.

In der Region Fernost/Pazifik betrug das Wirtschaftswachstum +4,9% – es war somit leicht höher als im Vorjahr, jedoch deutlich höher als die weltweite Wirtschaftsentwicklung (+3,1%). Mit einem Anteil von 54% (im Vorjahr 62%) resultierte wiederum mehr als die Hälfte des globalen Wachstums aus der Region Fernost/Pazifik, wo alle relevanten Volkswirtschaften eine positive Entwicklung verzeichneten. China trug wie in den Vorjahren rund 60% zum Wachstum der Region bei. Der chinesische Wohnungsbau erholte sich leicht und verzeichnete im zweiten Halbjahr 2017 sowohl in den Tier-1- wie auch in den Tier-2-Zentren ein moderates Wachstum (vorgenannte Zahlen in diesem Abschnitt zur Weltwirtschaft und Entwicklung in Fernost/Pazifik gemäss IMF World Economic Outlook, Oktober 2017).