Nachhaltig­keit

Nachhaltiges Handeln als wichtiger Bestandteil der Unter­nehmenskultur

Nachhaltigkeit ist seit Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil der Geberit Unternehmenskultur. Eine fest verankerte Nachhaltigkeitsstrategie sorgt dafür, dass die Ziele messbar sind und damit ein wesentlicher Beitrag zum Unternehmenserfolg garantiert ist. Wassersparende und langlebige Produkte, eine ressourcenschonende und umweltfreundliche Produktion, eine Beschaffung und Logistik mit hohen Umwelt- und Ethikstandards sowie gute und sichere Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeitenden weltweit stehen im Fokus der nachhaltigen Unternehmensführung. Mit der Fortführung eigener Sozialprojekte sowie der Partnerschaft mit der Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas wird auch die gesellschaftliche Verantwortung ebenso konsequent wahrgenommen.

Wassermanagement als globale Herausforderung

Die von den Vereinten Nationen im Jahr 2015 verabschiedeten Sustainable Development Goals umfassen 17 konkrete Ziele und Indikatoren, die bis 2030 von den Staaten umgesetzt werden sollen. Die Wirtschaft spielt bei der Umsetzung eine massgebliche Rolle. Für Geberit hat das Ziel, dass der Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung weltweit allen Menschen zu fairen Bedingungen zur Verfügung steht, eine besonders hohe Bedeutung. Ein weiteres Augenmerk liegt für Geberit auf den Zielen zu «Industrie, Innovation und Infrastruktur» sowie zu «Nachhaltige Städte und Gemeinden». In Städten und weltweit wachsenden urbanen Gegenden spielt eine wassersparende, ressourceneffiziente und zuverlässige Sanitärtechnologie eine wichtige Rolle. Als weltweit tätiges Unternehmen setzt sich Geberit für eine nachhaltige Gestaltung und Entwicklung und eine widerstandsfähige Infrastruktur in Städten und auf dem Land ein.

Der sparsame und sorgfältige Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser ist für Geberit eines der zentralen Themen. Die Analyse der Geberit Wertschöpfungskette in Form eines Wasserfussabdrucks belegt, dass nahezu 100% des Wasserverbrauchs auf die Nutzungsphase der Produkte entfallen. Die nachfolgende Grafik zum Wasserfussabdruck beinhaltet erstmals auch die Auswirkungen von Keramikspülkästen.

Wasserfussabdruck entlang der Wertschöpfungskette im Jahr 2017

Bereitstellung Rohmaterial

0,15% der gesamten Wasser­menge werden für die Herstellung des Rohmaterials für Produkte benötigt.

0,15%
(6,5 Mio. m³)

Herstellung

Ein verschwindend kleiner Anteil von 0,03% Wasser geht 2017 in die Herstellung der Produkte.

0,03%
(1,1 Mio. m³)

Nutzung

Der weitaus grösste Wasser­verbrauch fällt in der Nutzungs­phase über die gesamte Lebens­dauer der 2017 hergestellten Produkte an (Spülkästen, Urinalspülungen und Waschtisch­armaturen).

99,81%
(4 392 Mio. m³)

Entsorgung

0,01% der gesamten Wasser­menge werden für die Ent­sorgung der Produkte gebraucht.

0,01%
(0,2 Mio. m³)

Nachhaltiges Bauen immer stärker im Fokus

Green Building oder nachhaltiges Bauen gewinnt im öffentlichen wie auch im privaten Bausektor weiter an Bedeutung. Europäische Normen, die nachhaltige Produkte und Systeme in Gebäuden definieren, werden entsprechend wichtiger. Immer mehr Gebäude entstehen nach Nachhaltigkeitsstandards wie LEED, DGNB, Minergie oder BREEAM. Investoren, Projektentwickler, Eigentümer und Mieter verlangen deshalb nach Systemanbietern mit umfassendem Know-how im nachhaltigen Bauen, damit diese Standards erfüllt werden können. Geberit stellt sich dieser Nachfrage mit wasser- und energiesparenden, geräuscharmen und dauerhaften Produkten und positioniert sich damit beim Thema nachhaltiges Bauen an vorderster Front, was durch eine Vielzahl von Green-Building-Referenzobjekten dokumentiert wird. Im Berichtsjahr wurde beispielsweise im Geschäftszentrum von Hangzhou (CN) die Raffles City eröffnet. Der gesamte Gebäudekomplex mit Hotel, Büro- und Verkaufsflächen sowie Wohnungen auf fast 400 000 m2 ist LEED-Gold-zertifiziert. Des Weiteren entstand in Leamington (UK) eine neue Möbelproduktionsstätte der Firma Vitsoe. Das neue Hauptquartier des 1959 gegründeten Möbelunternehmens gilt als Leuchtturmprojekt in Sachen Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit bedeutet langfristige Wertschöpfung

Geberit bekennt sich zu einer verbind­lichen Nachhaltigkeitsstrategie, die eng mit den eigentlichen Kernthemen des Unternehmens verknüpft ist.

Die Strategie basiert weiterhin auf insgesamt elf Nachhaltigkeitsmodulen. Dazu gehören unter anderem Nachhaltige Beschaffung, Green Logistics, Umweltmanagement in der Produktion, Arbeitssicherheit, Ecodesign in der Produktentwicklung und Soziale Verantwortung.

Nachhaltigkeitsstrategie

Der Leistungsausweis zur Nachhaltigkeit der Geberit Gruppe wird seit 2007 jährlich gemäss den Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt. Zentraler Ausgangspunkt bei der Einführung der GRI-G4-Richtlinien war ein intern durchgeführter Prozess zur Definition der wesentlichen Aspekte der Nachhaltigkeit bei Geberit. Die im Jahr 2016 von einem externen Stakeholder-Panel geprüfte Wesentlichkeitsanalyse sowie die Nachhaltigkeitsstrategie und -kommunikation wurden im Berichtsjahr unverändert angewendet und weiterverfolgt.

Alle Aspekte der GRI-G4-Richtlinien finden sich im Sustainability Performance Report zum Geschäftsjahr 2017. Die im Rahmen der vorliegenden Berichterstattung offengelegten Informationen erfüllen den «umfassenden» («comprehensive») Transparenzgrad der GRI-G4-Richtlinien, was von GRI geprüft wurde.

Seit 2008 ist Geberit Mitglied des United Nations (UN) Global Compact. Dieses weltweite Abkommen zwischen Unternehmen und der UNO soll die Globalisierung sozialer und ökologischer gestalten. Geprüft wird dies mit einem Fortschrittsbericht zu Massnahmen in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitspraktiken sowie Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung, der jährlich vorgelegt wird. Zudem ist Geberit Mitglied des lokalen Netzwerks des UN Global Compact. Das Thema Nachhaltigkeit wird weiter verankert mit dem Verhaltenskodex (Code of Conduct) für Mitarbeitende sowie dem Verhaltenskodex für Lieferanten. Kontinuierlich verbesserte Compliance-Prozesse sorgen dafür, dass die Richtlinien und Vor­gaben eingehalten werden. Zusätzlich ist gruppenübergreifend ein System zur Überwachung und Steuerung aller mit der unternehmerischen Tätigkeit verbundenen Risiken in Kraft (vgl. auch Risiko-Management).

Die Aktivitäten zur nachhaltigen Unternehmensführung werden vom Kapitalmarkt honoriert. Im Segment der Nachhaltigkeitsindizes und -fonds ist das Unternehmen stark vertreten. So ist die Aktie beispielsweise Bestandteil des STOXX Europe Sustainability Index sowie der FTSE4Good-100-Index-Serie. Namhafte Nachhaltigkeitsfonds halten die Titel ebenfalls in ihren Portfolios. Geberit will in den Investmentsegmenten «Nachhaltigkeit» und «Wasser», die weiter an Bedeutung zulegen, auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen.

Nachhaltige Technologie- und Innovationsprozesse

Nachhaltigkeit ist bei Geberit ein integraler Bestandteil der Technologie- und Innovationsprozesse. Deshalb wird seit 2007 im Rahmen des Innovations- und Entwicklungsprozesses konsequent auf Ecodesign gesetzt. Von der Auswahl der Rohstoffe bis zur Entsorgung werden sämtliche Umweltaspekte geprüft. Jedes neue Produkt muss ökologisch besser sein als sein Vorgänger. Ein Beispiel dafür ist das neue Füllventil Typ 333, das bei reduziertem Ressourcenverbrauch – das rund 15% leichtere Ventil besteht zu 20% aus rezykliertem Kunststoff – gleichzeitig strömungsoptimiert und leise ist.

Produktökobilanzen sind wichtige Entscheidungshilfen für die Entwicklungsprozesse. Sie liefern Argumente für den Einsatz ressourcenschonender Produkte. Geberit hat für verschiedene wichtige Produkte detaillierte Ökobilanzen erstellt – im Jahr 2017 erstmals auch für Sanitärkeramik. Immer wichtiger werden zudem die Umweltproduktdeklarationen (EPD) gemäss der Europäischen Norm EN 15804, die zudem direkt für Standards des nachhaltigen Bauens wie LEED angewendet werden können. Die EPD stellen relevante, vergleichbare und verifizierte Informationen zum ökologischen Leistungsausweis eines Produkts transparent dar.