4. Einbindung von Stakeholdern

G4-24 Relevante Stakeholdergruppen

Für Geberit wesentliche Stakeholdergruppen sind Kunden, Aktionäre und Analysten, Banken, Medien, Mitarbeitende und Gewerkschaften, Nachbarn, Forschungsinstitute, Lieferanten, Transportunternehmen, Wettbewerber, Verbände, Nicht­regierungs­orga­nisationen und die Öffentlichkeit sowie Regulatoren. Details zu deren Einbeziehung finden sich unter G4-26.

G4-25 Grundlage für Auswahl der Stakeholder

Ein systematisch geführter Stakeholderdialog hilft Geberit, mögliche Konfliktthemen oder Chancen für die Weiterentwicklung zu erkennen und frühzeitig aktiv zu werden. Auf nationaler wie internationaler Ebene werden in den jeweiligen Ländern oder von der Geberit Gruppe Beziehungen zu Organisationen und Institutionen gepflegt, die Ansprüche, Wünsche oder Anregungen an das Unternehmen anmelden. Die unter G4-24 genannten Stakeholder sind im Rahmen des systematischen Stakeholderdialogs als wichtig identifiziert worden, da sie eines von zwei Kriterien erfüllen: Entweder beeinflusst die Stakeholdergruppe stark die ökonomische, ökologische oder gesellschaftliche Leistung von Geberit und/oder die Stakeholdergruppe ist stark von der ökonomischen, ökologischen oder gesellschaftlichen Leistung von Geberit betroffen. Ein externes Stakeholderpanel hilft Geberit dabei, die Einschätzung zu wichtigen Stakeholdergruppen und deren Anliegen zu überprüfen.

G4-26 Ansätze für die Einbeziehung von Stakeholdern

Geberit hat im September 2016 zum dritten Mal ein externes Stakeholderpanel konsultiert. Dessen Mandat bestand darin, Feedback zur Nachhaltigkeitsstrategie und -kommunikation zu geben und dabei auch die Wesentlichkeitsanalyse zu diskutieren. Die Ergebnisse sind im Panel Statement festgehalten. In der Antwort von Geberit auf das Panel Statement wird auf die externe Beurteilung und die darin enthaltenen Empfehlungen detailliert eingegangen. Das nächste Stakeholderpanel ist für 2018 geplant.

Die neu erschienene ISO Norm 9001:2015, welche bei Geberit zur Anwendung gelangt, erfordert als neues Element die Durchführung einer Stakeholder- und Wesentlichkeitsanalyse. Da Geberit diese beiden Elemente bereits seit mehreren Jahren im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie und dem Managementsystem nach ISO 14001 durchführt, mussten intern nur geringfügige Anpassungen vorgenommen werden. Basierend auf der Stakeholderanalyse bestimmt Geberit mögliches Konfliktpotential als auch Chancen und verfolgt einen kooperativen Ansatz, wenn es darum geht, mögliche Massnahmen mit betroffenen Stakeholdern zu besprechen und weiterzuentwickeln.

Einbezug von Stakeholdern nach Stakeholdergruppe:

Kunden:

  • Mehr als 800 technische Berater im Aussendienst stehen in täglichem Kontakt mit Installateuren, Planern und Architekten.
  • In den 29 Geberit Informationszentren in Europa und in Übersee wurden im Berichtsjahr rund 30 000 Berufsleute an Produkten, Werkzeugen und Softwaretools aus- und weitergebildet.
  • In der mobilen AquaClean-Lounge besteht die die Möglichkeit, ein Dusch-WC persönlich auszuprobieren. Im Berichtsjahr konnten allein mit diesen Lounges über 28 000 Endkundenkontakte geschaffen werden.
  • Die Mobile Ausstellung Geberit On Tour wurde 2017 zum siebten Mal durchgeführt, wobei rund 20 000 Interessierte in zwölf Ländern die Neuheiten und Lösungen von Geberit begutachteten.
  • Fachmessen und Kundenumfragen, siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2017 > Kunden.

Aktionäre, Analysten:

Medien:

  • Regelmässige Conference Calls, bilaterale Gespräche und Interviews mit den für Geberit relevanten Medien.
  • Nachhaltigkeitsthemen und insbesondere der Leistungsausweis von Geberit in diesem Bereich nehmen einen wichtigen Platz in der Medienarbeit von Geberit ein.

Mitarbeitende, Gewerkschaften:

  • Geberit Europa-Forum mit Mitarbeitervertretern aller europäischen Länder, in dessen Rahmen sich ein Mitglied der Konzernleitung und der Head Corporate HR mit den Delegierten treffen.
  • Schulungen und Feedbackmöglichkeiten zu Themen des Verhaltenskodex.
  • Gruppenweite Geberit Integrity Line seit 2013 mit der Möglichkeit für alle Mitarbeitenden weltweit, anonym Missstände zu melden.
  • Regelmässige Mitarbeiterumfrage mit allen Mitarbeitenden der Geberit Gruppe.

Nachbarn, Gemeinden:

  • Konsultation und Einbezug der Nachbarn von Produktionswerken bei grösseren Bauprojekten.
  • Tag der offenen Tür an verschiedenen Produktionsstandorten.

Forschungsinstitute:

  • Partner der Forschungsplattform NEST (Next Evolution in Sustainable Building Technologies) der Empa in Dübendorf (CH).
  • Kooperation zu technologischen Trends und Entwicklungen mit direktem Bezug zur Sanitärtechnologie unter anderem mit der EAWAG Dübendorf, HSR Rapperswil, ZHAW Winterthur, ETH Zürich (CH) und der Tongji Universität (CN).

Lieferanten:

  • Erstkontakt im Rahmen des Bewertungsverfahrens und der Implementierung des Verhaltenskodex für Lieferanten, siehe Kapitel Lieferanten.
  • Regelmässige Gespräche von Einkäufern mit Lieferanten vor Ort.
  • Audits (Qualität, Umwelt, Arbeitssicherheit) vor Ort durch Geberit und seit 2012 auch durch darauf spezialisierte und zertifizierte Drittparteien.
  • Integrity Line für Lieferanten seit 2017, wo Unregelmässigkeiten im Einkaufsprozess anonym gemeldet werden können.
  • Zusammenarbeit mit Herstellern von Infrastrukturanlagen, z.B. bei der Umrüstung von Tunnelöfen in der Keramikherstellung.

Transportunternehmen:

  • Gespräche mit Transportdienstleistern auf Basis der Ergebnisse des Umweltmonitorings, siehe Kapitel 9.8.

Verbände:

  • Wesentliche Mitarbeit bei der Gründung einer neuen Plattform für die europäische Sanitärbranche - das European Bathroom Forum (EBF) und der Lancierung eines neuen europäischen Wasserlabels für Sanitärprodukte.
  • Zusammenarbeit mit dem europäischen Sanitärkeramikverband FECS an neuem freiwilligen Europäischen Standard für die Nachhaltigkeitsbewertung von Sanitärkeramik (EN 16578).
  • Mitwirkung in verschiedenen Verbänden und Organisationen mit Teilnahme in entsprechenden Führungsgremien und Programmen.

Nicht­regierungs­orga­nisationen, Öffentlichkeit:

  • Partnerschaft mit der Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas.
  • Beteiligung an der gemeinnützigen Organisation Swiss Water Partnership.

Rückmeldungen aus den Stakeholderdialogen fliessen in die Wesentlichkeitsanalyse und in die Nachhaltigkeitsstrategie ein.

G4-27 Umgang mit Fragen und Bedenken von Stakeholdern

Die vom externen Stakeholderpanel eingebrachten Themen wurden von Geberit in der aktualisierten Nachhaltigkeitsstrategie und in die Berichterstattung integriert, siehe Panel Statement und die Antwort von Geberit auf das Panel Statement.

Beispiele für wichtige aktuelle Themen, die von Stakeholdern eingebracht und von Geberit umgesetzt wurden, sind: