Nachhaltigkeit  >  Sustainability Performance Report

5. Ökonomie (EC)

  1. DMA-EC Managementansatz Ökonomie

    Die wirtschaftliche Leistung der Geberit Gruppe steht als Schlüsselziel des Unternehmens unter der strategischen Kontrolle des Verwaltungsrats und der operativen Führung der Konzernleitung (Aspekte wirtschaftliche Leistung, Marktpräsenz, mittelbare wirtschaftliche Auswirkungen).

    Ausschlaggebend für den langfristigen Erfolg ist eine klare wirtschaftliche Strategie, verbunden mit einer konsequenten Umsetzung. Die bewährte und fokussierte Strategie basiert auf vier strategischen Säulen:

    1. Fokus auf die Sanitärtechnik
    2. Bekenntnis zur Innovation
    3. Selektives geographisches Wachstum
    4. Kontinuierliche Optimierung der Geschäftsprozesse

    Für detaillierte Erläuterungen zu den vier strategischen Säulen, siehe  www.geberit.com > Unternehmen > Vision und Strategie.

    Für eine Erläuterung der wirtschaftlichen Lage der Geberit Gruppe, siehe  Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung.

  2. EC1 Wirtschaftliche Leistung

    Wesentliche Indikatoren zur Werterzeugung und -ausschüttung gemäss den GRI-Vorgaben finden sich in der Finanzberichterstattung:

  3. EC2 Finanzielle Folgen des Klimawandels

    Der Klimawandel beeinflusst die Verfügbarkeit von Wasserressourcen weltweit. Die Weltbank hat 2010 prognostiziert, dass die Anpassung an einen Temperaturanstieg des Weltklimas um zwei Grad im Zeitraum 2020 bis 2050 zwischen 70 und 100 Milliarden Dollar jährlich kosten würde; 20 Prozent davon entfallen auf Maßnahmen zur Wasserversorgung oder zum Schutz vor Hochwasser. Der 4. Weltwasserbericht der UNESCO von 2012 unterstreicht die Notwendigkeit, aufgrund der globalen Trends das Thema Wasser stärker in die globale Politikgestaltung zu integrierten. Eine nach­halti­ge Nutzung des Wassers ist wesentlich für eine tragfähige gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung weltweit. Wasser hat eine zentrale Bedeutung für Ernährung, Gesundheit, Umwelt, Wirtschaft und Energieerzeugung. Eine sinnvolle Wasserbewirtschaftung setzt daher sektorübergreifende Lösungen voraus.

    Diese Trends beeinflussen die Sanitärtechnologie von morgen. Wassersparende und ressourceneffiziente Produkte werden an Bedeutung gewinnen. Geberit nutzt diese Möglichkeit, um der weltweit steigenden Nachfrage nach wassersparenden Produkten gerecht zu werden, zu einem schonenderen Umgang mit Wasser beizutragen und sich damit als Nachhaltigkeitsleader zu behaupten. Als besonders wassersparend klassifizierte Produkte tragen bereits heute signifikant zum Konzernumsatz bei  Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Nachhaltigkeit.

    Im Vergleich zu diesen relativ grossen Chancen ist Geberit einem durchschnittlichen Risiko von durch Klimawandel hervorgerufenen Naturkatastrophen ausgesetzt. Diese können grundsätzlich Produktionsbereiche oder Transport­bereiche betreffen. Keiner der Produktionsstandorte ist diesbezüglich speziell gefährdet. Da Geberit nicht zu den klassisch energieintensiven Branchen gehört, bestehen derzeit keine speziellen CO2-Regularien wie beispielsweise gesetzliche Emissionsgrenzen etc. Geberit ist hingegen indirekt von höheren Energie- oder Rohstoffpreisen oder allgemein grösser werdenden Anforderungen zum Energiemanagement betroffen. Mit dem internen Masterplan Energie sowie den Massnahmen im Rahmen der CO2-Strategie (siehe  EN18) reagiert Geberit proaktiv und arbeitet kontinuierlich daran, Energie zu sparen, die Energieeffizienz zu verbessern und die CO2-Emissionen kontinuierlich zu reduzieren. Dadurch werden Energiekosten eingespart und mit CO2-Emissionen verbundene Risiken reduziert.

    Hinsichtlich Unternehmensrisiken hat der Revisionsausschuss des Verwaltungsrats ein umfassendes System zur Überwachung und Steuerung der mit unternehmerischen Tätigkeiten verbundenen Risiken, inkl. der Risikokategorie CO2-Emissionen, in Kraft gesetzt, siehe  Finanzteil > Konsolidierter Jahresabschluss Geberit Gruppe > Anhang > Note 4.

    Es existiert keine systematische, datengestützte Analyse der finanziellen Folgen des Klimawandels für Geberit.

  4. EC3 Umfang der betrieblichen sozialen Zuwendungen

    Die Geberit Gruppe unterhält für ihre Mitarbeitenden in der Schweiz, in Deutschland, Österreich und in den USA Vorsorgepläne.

    Für weitere Informationen, siehe
     Finanzteil > Konsolidierter Jahresabschluss Geberit Gruppe > Anhang > Note 3 > Personalvorsorge.
     Finanzteil > Konsolidierter Jahresabschluss Geberit Gruppe > Anhang > Note 17.

  5. EC4 Bedeutende finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand

    Wesentliche Zuwendungen der öffentlichen Hand umfassen:

    • Hinsichtlich Angaben zu Ertragssteuern, siehe  Finanzteil > Konsolidierter Jahresabschluss Geberit Gruppe > Anhang > Note 26.
    • Aufgrund von Neuinvestitionen, die den jeweiligen Wirtschaftsstandort fördern und Arbeitsplätze sichern, erhielt Geberit im Berichtszeitraum Investitionszuschüsse seitens der öffentlichen Hand von insgesamt ca. CHF 2,15 Mio. (Schweiz: CHF 0,65 Mio., Deutschland: CHF 1,5 Mio.).
    • Erhaltene Beiträge zur Ausbildungs- und Altersteilzeitförderung beliefen sich auf CHF 0,34 Mio. (Deutschland: CHF 0,07 Mio., Österreich: CHF 0,2 Mio., USA: CHF 0,07 Mio.)
    Die öffentliche Hand ist im Verwaltungsrat der Geberit Gruppe nicht vertreten.

  6. EC5 Verhältnis Eintrittsgehälter zum lokalen Mindestlohn

    Geberit zahlt marktgerechte Löhne und berücksichtigt dabei lokale Gegebenheiten und Gesetze. Bei der Auswahl der Mitarbeitenden und deren Einsatz im Unternehmen legt Geberit grossen Wert auf eine der Aufgabenstellung ent­spre­chen­de Qualifizierung. Die lokalen Mindestlöhne können gut eingehalten werden.

    Diese Information deckt die Anforderungen des GRI-Indikators partiell ab.

  7. EC6 Standortbezogene Auswahl von Zulieferern

    Geberit verfolgt eine Beschaffungspolitik, bei der tiefe Kosten, Sicherheit und Unabhängigkeit die wesentlichen Kriterien sind. Bevor ein Vertrag für eine Zusammenarbeit abgeschlossen wird, erfolgt für jeden neuen Lieferanten eine mehrstufige Risikoanalyse und -prüfung inkl. Umwelt- und Sozialrisiken (siehe auch  HR2). Unter Be­rück­sich­ti­gung aller einkaufsrelevanten Aspekte (Richtlinien des Beschaffungshandbuches der Geberit Gruppe) gibt es keine Direktiven im Hinblick auf eine Bevorzugung von lokalen Lieferanten, insbesondere Lieferanten aus bestimmten Ländern. Allerdings unterstützt Geberit regionale Einrichtungen für behinderte Menschen und Langzeitarbeitslose (siehe  EC8).

  8. EC7 Standortbezogene Personalauswahl

    Geberit hat keine Personalpolitik oder Einstellungspraktiken, die eine Bevorzugung von Mitgliedern der lokalen Nachbarschaft bei der Einstellung von Geschäftsleitungsmitgliedern der jeweiligen Länderorganisationen vorsieht.

  9. EC8 Investitionen in Infrastruktur und Dienstleistungen im öffentlichen Interesse

    Im Berichtsjahr wurden Spenden und finanzielle Beiträge inklusive Produktspenden in Höhe von insgesamt CHF 3,1 Mio. (Vorjahr CHF 2,7 Mio.) getätigt. Zusätzlich leisteten Geberit Mitarbeitende im Rahmen der Sozialprojekte 1 340 Stunden (Vorjahr 2 335 Stunden) gemeinnützige Arbeit. Geberit unterstützt zudem Einrichtungen für behinderte Menschen und Langzeitarbeitslose, die im Jahr 2013 einfache Montage- und Verpackungsarbeiten in Höhe von rund CHF 4,4 Mio. (Vorjahr CHF 4,8 Mio.) ausgeführt haben. Siehe auch  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Mitarbeitende und Gesellschaft.

    Mit innovativen Lösungen in der Sanitärtechnik will Geberit die Lebensqualität der Menschen nachhaltig verbessern. Dazu werden verschiedene soziale Projekte vor Ort mit Produkten, Fachwissen und finanziellen Beiträgen unterstützt. Es wird darauf geachtet, dass das Thema Wasser eine zentrale Rolle spielt und die Projekte einen wesentlichen Bezug zu den Kernkompetenzen und der Kultur des Unternehmens aufweisen. Folgende Projekte und Partnerschaften standen 2013 im Fokus:

    • Durchführung eines  sozialen Projekts in Rumänien in Bukarest: Installation der sanitären Anlagen in einem Hospiz für schwerkranke Erwachsene und Kinder und freiwillige Betreuungsarbeit von Patienten (Sozialeinsatz).
    • Weiterführung der  Partnerschaft mit Helvetas (Vertragsverlängerung um drei Jahre) zum Thema sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen.
    • Weiterführung der Partnerschaft mit der Organisation Swiss WaterKiosk zur Reinigung von schmutzigem Trinkwasser mittels solarer Pasteurisierung.
    • Unterstützung mit Produkten und Know-how beim Wiederaufbau einer durch das Erbeben von 2009 zerstörten Sportanlage für das Rugby-Team von Villa Sant’Angelo (IT).
    Für weitere Informationen, siehe  Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Soziales Engagement.

  10. EC9 Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen

    Es gibt keine systematische, datengestützte Analyse zu den indirekten wirtschaftlichen Auswirkungen. Geberit verfolgt jedoch einen langfristig orientierten Ansatz im Umgang mit seinen Kunden und Stakeholdern und trägt damit wesent­lich zu deren wirtschaftlicher Entwicklung bei.

    Geberit setzt wichtige Impulse für die Sanitärbranche: Durch Innovation und neue Produkte, die von Grosshändlern, Installateuren und Planern weltweit verkauft und umgesetzt werden und die einen Beitrag zur wirtschaftlichen Ent­wick­lung leisten. Dies wird mit Ausbildung und Beratung sowie intensive Unterstützung von Sanitärinstallateuren und –planern ergänzt, siehe  Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Kunden. Dazu gehört beispielsweise die in 2013 erfolgte Ausbildung von über 3 000 Sanitärplanern und Installateuren zur Umsetzung neuer Trink­wasser­richt­linien in der Schweiz. Weiterhin werden die Ausbildung von Studenten sowie die Forschung zu Sanitärtechnologie und Nachhaltigem Bauen durch Zusammenarbeiten wie mit der ETH Zürich (CH), der Hochschule Rapperswil (CH) sowie der Tong Ji Universität (CN) unterstützt.

    Geberit nutzt sein Know-How, um branchenweit Standards fürs Wassersparen zu setzen und das Wasser- und Ab­wassersystem zu entlasten. So wirkte Geberit beispielsweise aktiv darauf hin, die gültige Norm für die Dimensio­nierung von Abwasserrohrsystemen in Richtung kleinerer Durchmesser anzupassen. Dies ist wichtig, damit auch bei ge­rin­ge­ren Abwassermengen die volle Funktionsfähigkeit des Abwassersystems gewährleistet wird. Oder Geberit unterstützte die in 2011 erfolgte Lancierung von WELL (Water Efficiency Label), einem Produkt-Klassi­fi­zierungs­system für wasser- und ressourcensparende Sanitärprodukte.

    Weiterhin hervorzuheben sind die wirtschaftlichen Auswirkungen auf Lieferanten, Transportfirmen und den Wirt­schafts­raum der Produktions­standorte. Im Jahr 2013 betrug der Warenaufwand der Gruppe CHF 597,2 Mio. (Vorjahr CHF 590,7 Mio.). Dabei steht Geberit insgesamt mit mehr als 1 200 Lieferanten in Beziehung. Das Unternehmen hat keine eigene Transportflotte und beauftragt externe Transportunternehmen mit Logistikleistungen. Geberit setzt auf seine 17 Produktionswerke in Europa, China, Indien und den USA sowie das Logistikzentrum in Pfullendorf (DE) und investiert kontinuierlich.

    Diese Information deckt die Anforderungen des GRI-Indikators partiell ab.