G4-24 Relevante Stakeholdergruppen
Für Geberit wesentliche Stakeholdergruppen sind Kunden, Aktionäre und Analysten, Banken, Medien, Mitarbeitende und Gewerkschaften, Nachbarn, Forschungsinstitute, Lieferanten, Transportunternehmen, Wettbewerber, Verbände, Nichtregierungsorganisationen und die Öffentlichkeit sowie Regulatoren. Details zu deren Einbeziehung finden sich unter G4-26.
G4-25 Grundlage für Auswahl der Stakeholder
Ein systematisch geführter Stakeholderdialog hilft Geberit, mögliche Konfliktthemen oder Chancen für die Weiterentwicklung zu erkennen und frühzeitig aktiv zu werden. Auf nationaler wie internationaler Ebene werden in den jeweiligen Ländern oder von der Geberit Gruppe Beziehungen zu Organisationen und Institutionen gepflegt, die Ansprüche, Wünsche oder Anregungen an das Unternehmen anmelden. Die unter G4-24 genannten Stakeholder sind im Rahmen des systematischen Stakeholderdialogs als wichtig identifiziert worden, da sie eines von zwei Kriterien erfüllen: Entweder beeinflusst die Stakeholdergruppe stark die ökonomische, ökologische oder gesellschaftliche Leistung von Geberit und/oder die Stakeholdergruppe ist stark von der ökonomischen, ökologischen oder gesellschaftlichen Leistung von Geberit betroffen. Ein externes Stakeholderpanel hilft Geberit dabei, die Einschätzung zu wichtigen Stakeholdergruppen und deren Anliegen zu überprüfen.
G4-26 Ansätze für die Einbeziehung von Stakeholdern
Im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zum Geschäftsjahr 2014 hat Geberit in der zweiten Jahreshälfte 2014 zum zweiten Mal ein Panel mit externen Stakeholdern konsultiert. Dessen Mandat bestand darin, die Ergebnisse der internen Wesentlichkeitsanalyse aus Sicht externer Stakeholder zu hinterfragen und Feedback zur Nachhaltigkeitsstrategie und -kommunikation zu geben. Die Ergebnisse sind im Panel Statement festgehalten. In der Antwort von Geberit auf das Panel Statement wird auf die externe Beurteilung und die darin enthaltenen Empfehlungen detailliert eingegangen.
Im Rahmen des Umweltmanagements nach ISO 14001 wird bei allen Produktionswerken eine Stakeholderanalyse vorgenommen. Basierend darauf bestimmt Geberit Konfliktpotential oder Chancen und verfolgt grundsätzlich einen kooperativen Ansatz, um mögliche Massnahmen mit betroffenen Stakeholdern zu besprechen und weiterzuentwickeln.
Einbezug von Stakeholdern nach Stakeholdergruppe:
Kunden:
- Mehr als 800 technische Berater im Aussendienst stehen in täglichem Kontakt vorwiegend mit Installateuren, Planern und Architekten.
- In den 25 Informationszentren in Europa und in Übersee wurden im Berichtsjahr rund 30 000 Kunden an Geberit Systemen und Softwaretools aus- und weitergebildet.
- «Geberit On Tour»: mobile Ausstellung, die 2015 an mehr als 1 000 Anlässen in 18 Ländern die Vorteile der Geberit Produkte präsentierte. Insgesamt wurden bei den Events über 31 000 Besucher registriert.
- Fachmessen und Kundenumfragen, siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2015 > Kunden.
- Durchführung der Trend-Studie «Körperbewusstsein und Hygiene im Wandel» durch Zukunftsinstitut in Kelkheim (DE).
Aktionäre, Analysten:
- Für Mitwirkungsrechte der Aktionäre, siehe Berichtsteil > Corporate Governance > Mitwirkungsrechte der Aktionäre.
- Regelmässige Conference Calls, bilaterale Gespräche, Konferenzen und Roadshows durch CEO, CFO und Head Corporate Communications und Investor Relations.
Medien:
- Regelmässige Conference Calls, bilaterale Gespräche/Interviews mit den für Geberit relevanten Medien.
- Nachhaltigkeitsthemen und insbesondere der Leistungsausweis von Geberit in diesem Bereich nehmen einen wichtigen Platz in der Medienarbeit von Geberit ein.
Mitarbeitende, Gewerkschaften:
- Regelmässige Treffen der Mitarbeitervertreter der europäischen Standorte mit einem Mitglied der Konzernleitung und dem Head Corporate Human Resources im Rahmen des Geberit Europaforums. Parallel dazu fanden Treffen mit dem europäischen Betriebsrat von Sanitec statt. Ab 2016 Fusion der beiden Gremien zum neuen Europa-Forum mit Mitarbeitervertretern aller europäischen Länder, in dessen Rahmen sich ein Mitglied der Konzernleitung und der Head Coprorate HR mit den Delegierten treffen.
- Schulungen und Feedbackmöglichkeiten zu Themen des Verhaltenskodex.
- Gruppenweite Geberit Integrity Line seit 2013 mit der Möglichkeit für alle Mitarbeitenden weltweit, anonym Misstände zu melden. Dies schliesst bereits 2015 alle Mitarbeitenden der vormaligen Sanitec Gruppe mit ein.
- Mitarbeiterumfrage alle vier Jahre, die nächste in 2016.
Nachbarn, Gemeinden:
- Konsultation und Einbezug der Nachbarn von Produktionswerken bei grösseren Bauprojekten.
- Tag der offenen Tür an verschiedenen Produktionsstandorten.
Forschungsinstitute:
- Partner der Forschungsplattform NEST (Next Evolution in Sustainable Building Technologies) der Empa in Dübendorf (CH).
- Kooperation zu technologischen Trends und Entwicklungen mit direktem Bezug zur Sanitärtechnologie mit der Tong Ji Universität (CN).
Lieferanten:
- Erstkontakt im Rahmen des Bewertungsverfahrens und der Implementierung des Verhaltenskodex für Lieferanten, siehe Kapitel Lieferanten.
- Regelmässige Gespräche von Einkäufern mit Lieferanten vor Ort.
- Audits (Qualität, Umwelt, Sicherheit) vor Ort durch Geberit und seit 2012 auch durch darauf spezialisierte und zertifizierte Drittparteien.
- Zusammenarbeit mit Herstellern von Infrastrukturanlagen, z.B. Pilot bei der Nutzung von Abwärme zur Granulatvorwärmung in Pfullendorf (DE).
Transportunternehmen:
- Gespräche mit Transportdienstleistern auf Basis der Ergebnisse des Umweltmonitorings, siehe G4-EN29.
Verbände:
- Mitarbeit - zusammen mit Europäischem Sanitärkeramikverband FECS - an neuem freiwilligen Europäischen Standard für die Nachhaltigkeitsbewertung von Sanitärkeramik (EN 16578).
- Mitwirkung in verschiedenen Verbänden und Organisationen mit Teilnahme in entsprechenden Führungsgremien und Programmen.
Nichtregierungsorganisationen, Öffentlichkeit:
- Partnerschaft mit der Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas.
Rückmeldungen aus den Stakeholderdialogen fliessen in die Wesentlichkeitsanalyse und in die Nachhaltigkeitsstrategie ein.
G4-27 Umgang mit Fragen und Bedenken von Stakeholdern
Die vom externen Stakeholderpanel eingebrachten Themen wurden von Geberit in der aktualisierten Nachhaltigkeitsstrategie und in die Berichterstattung integriert, siehe Panel Statement und die Antwort von Geberit auf das Panel Statement.
Beispiele für wichtige Themen, die von Stakeholdern eingebracht und die von Geberit umgesetzt wurden, sind:
- Transparenz für Mitarbeitende zur Integration der Sanitec Gruppe: siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2015 > Mitarbeitende.
- Geberit Standards für Produktionswerke der ehemaligen Sanitec Gruppe: siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2015 > Produktion.
- Ausbau Portfolio wassersparender Produkte: siehe G4-EN27. Wasserfussabdruck welcher die gesamte Wertschöpfungskette von Geberit (ohne frühere Sanitec Produkte) abdeckt.
- Transparenz mit «WELL» bei der Wahl wassersparender Produkte: siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2015 > Nachhaltigkeit.
- Einheitliche Vertriebsorganisation: siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2015 > Kunden.
- Ausbildung Kunden: siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2015 > Kunden.
- Transparenz zum Vergütungssystem: siehe Berichtsteil > Vergütungsbericht.
- Langfristig ausgelegte CO2-Strategie: siehe Managementansatz Emissionen.
- Transparenz Umweltbelastung Logistik: siehe Managementansatz Transport.
- «Best-in-class» Ansatz bei der Arbeitssicherheit: siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2015 > Mitarbeitende.
- Umsetzung Soziale Projekte: siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2015 > Soziales Engagement.