Produktion

Ein effizienter Verbund

Der Produktionsverbund der Geberit Gruppe umfasste im Berichtsjahr 29 Werke, davon 23 in Europa, drei in den USA, zwei in China und eines in Indien. Nach Art der zu verarbeitenden Materialien und der Produktionstechnologien sind die Werke in drei organisatorische Bereiche gegliedert:

  • Keramik (10 Werke)
  • Kunststoff & Metall (12 Werke)
  • Verbundwerkstoffe & Metall (7 Werke)

GPS als Kompass für die Produktion

Alle Geberit Werke zeichnen sich durch ihre kontinuierliche Erneuerungsfähigkeit aus. Trotz der Vielfalt der eingesetzten Materialien und Fertigungstechnologien ist die Stossrichtung dabei einheitlich festgelegt: Alle Verbesserungsmassnahmen orientieren sich konsequent am Prinzip der Fliessfertigung. Auf diese Weise werden maximale Effizienz und Flexibilität angestrebt, die sich in einer zuverlässigen, zeitnahen Belieferung der Kunden und in der Einsparung wichtiger Ressourcen wie Arbeitszeit und Material niederschlagen. Die Eckwerte der Fliessfertigung sind im Geberit Produktionssystem (GPS 2.0) zusammengefasst. GPS 2.0 ist der Kompass für die Produktionsprozesse, in dem die Prinzipien für eine effiziente Fertigung zusammengefasst sind.

Im Berichtsjahr wurden im Sinne von GPS 2.0 wiederum zahlreiche Massnahmen in die Wege geleitet, vorangetrieben oder zum Abschluss gebracht. Stellvertretend für die vielen kleinen und grossen Verbesserungen der Produktionsabläufe seien hier das Projekt «SigmaLine» in Rapperswil-Jona (CH) sowie die Umstellungen in Bromölla (SE) und in Givisiez (CH) hervorgehoben. In Rapperswil-Jona wurden verschiedene Teilprozesse der Verpackung von Betätigungsplatten – von der Laserbeschriftung bis zum Kartonieren – mittels Sensortechnik miteinander verknüpft, wodurch eine substanzielle Erhöhung der Kapazität erreicht wurde. In Bromölla wurden verschiedene Prozessschritte automatisiert, die bei der Sortierung der Keramiken nach dem Brennvorgang angesiedelt sind. In Givisiez schliesslich wurde damit begonnen, flexible Verpackungszellen direkt in die Produktionslinien einzubinden, um so einen grossen Schritt hin zur angestrebten Fliessfertigung der Verbundrohre zu machen.

Die Prinzipien von GPS 2.0 bilden auch die Basis sämtlicher Investitionen, die im Produktionsverbund getätigt werden. Dazu zählten im Berichtsjahr beispielsweise die Inbetriebnahme zweier Shuttle-Öfen in Slawuta (UA) und vier neue Giessbänke im Werk Wesel (DE).

Auswirkungen der Markenumstellungen

Die Bereinigung des Markenportfolios (vgl. Kapitel Kunden) betraf die Produktionswerke ganz direkt. Die Ablösung von Keramag im Berichtsjahr und die Ablösungen von Allia, Pozzi Ginori und Sphinx im Jahr 2020 durch die Marke Geberit erforderten einen Sondereffort, der sich mittel- und langfristig durch die Reduktion der Komplexität im bestehenden Artikelsortiment bezahlt machen wird.

Umweltmanagement in der Produktion

Wie vorgängig beschrieben, zielen die kontinuierlichen Verbesserungsmassnahmen in den Werken auf Effizienzsteigerung durch Ressourceneinsparung. Das Thema Nachhaltigkeit wird in der Produktion ebenfalls durch GPS 2.0 umgesetzt. Als Beispiel dafür sei der Einsatz von rezykliertem Kunststoff genannt: Sowohl im Werk Pfullendorf (DE) wie auch in Ruše (SI) und in Rapperswil-Jona (CH) kommt zugekauftes Kunststoffregranulat bei der Herstellung von Komponenten für Betätigungsplatten, für Füll- und Spülventile oder für das Sanitärmodul Monolith zum Einsatz.

Umweltbelastung 2015–2019

(Index: 2015 = 100)
%
Umweltbelastung in Mio. UBPs*

Verteilung Umweltbelastung 2019

Die absolute Umweltbelastung der Geberit Gruppe nahm um 3,7% ab, obwohl der währungsbereinigte Nettoumsatz im gleichen Zeitraum um 3,4% zunahm. Die Umweltbelastung im Verhältnis zum währungsbereinigten Nettoumsatz (Ökoeffizienz) reduzierte sich um 6,9%. Bezüglich des langfristigen Zielwerts, der auf einer durchschnittlichen jährlichen Abnahme von 5% pro Jahr basiert, liegt Geberit damit weiterhin auf Kurs.

Die CO2-Emissionen konnten im Jahr 2019 um 3,8% auf 222 639 Tonnen vermindert werden. Im Verhältnis zum währungsbereinigten Nettoumsatz reduzierten sie sich um 7,0%. Damit konnten die im Rahmen der langfristigen CO2-Strategie gesetzten Ziele zur Reduktion der CO2-Emissionen eingehalten werden. Diese Strategie enthält nebst den relativen Zielen auch langfristige absolute Zielwerte. Zur Umsetzung der CO2-Strategie wird auf ein Drei-Säulen-Modell zurückgegriffen: Bei der ersten Säule geht es um Einsparungen beim Energieverbrauch. Die Erhöhung der Effizienz markiert eine zweite Säule. Die dritte Säule umfasst den gezielten Zukauf von hochwertigen erneuerbaren Energieträgern. Die detaillierte CO2-Bilanz und alle Massnahmen zur Reduktion der CO2-Emissionen werden auch im Rahmen der Teilnahme am Carbon Disclosure Project (CDP) detailliert offengelegt.

CO2-Emissionen 2015–2019

(Index: 2015 = 100)
%
CO2-Emissionen in Tonnen

Geberit ist bestrebt, die führende Stellung in der Branche im Bereich Nachhaltigkeit weiter zu festigen. Die Ökoeffizienz und die relativen CO2-Emissionen sollen jährlich um 5% verbessert werden (vgl. auch Nachhaltigkeitsstrategie 2020‒2022). Ein wesentliches Instrument, welches hilft, dieses Ziel zu erreichen, ist das integrierte Geberit Managementsystem. Dieses vereint die Themen Qualität, Umwelt, Arbeitssicherheit und Gesundheit sowie Energie. Bis Ende 2020 sollen alle Produktionswerke in dieses System integriert werden. Zum Ende des Berichtsjahrs waren 28 von 29 Produktionswerken nach ISO 9001 und 14001 sowie der Norm für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ISO 45001 bzw. OHSAS 18001 zertifiziert. Die Zertifizierung nach ISO 50001 (Energiemanagement) erfolgt an ausgewählten Standorten.

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