6. Einbindung von Stakeholdern

GRI 102-40 Relevante Stakeholdergruppen

Für Geberit wesentliche Stakeholdergruppen sind Kunden, Aktionäre und Analysten, Medien, Mitarbeitende und Gewerkschaften, Nachbarn, Gemeinden und Behörden, Forschungsinstitute, Lieferanten, Transportunternehmen, Verbände, Nichtregierungsorganisationen und die Öffentlichkeit. Details zu deren Einbeziehung siehe GRI 102-42.

GRI 102-41 Tarifverhandlungen

Gegenwärtig gelten für 8 646 Mitarbeitende und damit für 74% aller Mitarbeitenden Kollektivvereinbarungen (z.B. Gesamtarbeitsverträge, Tarifverträge). In Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien, Finnland, Schweden, Polen und der Ukraine unterstehen über 90% der Mitarbeitenden einem Gesamtarbeitsvertrag oder Tarifverträgen. In den USA und in China gibt es keine Kollektivvereinbarungen mit den Mitarbeitenden.

GRI 102-42 Identifikation und Auswahl von Stakeholdern

Ein systematisch geführter Stakeholderdialog hilft Geberit, mögliche Konfliktthemen oder Chancen für die Weiterentwicklung zu erkennen und frühzeitig aktiv zu werden. Auf nationaler wie internationaler Ebene werden in den jeweiligen Ländern oder von der Geberit Gruppe Beziehungen zu Organisationen und Institutionen gepflegt, die Ansprüche, Wünsche oder Anregungen an das Unternehmen vorbringen. Die unter GRI 102-40 genannten Stakeholder sind im Rahmen des systematischen Stakeholderdialogs als wichtig identifiziert worden, da sie mindestens eines von zwei Kriterien erfüllen: Entweder beeinflusst die Stakeholdergruppe stark die ökonomische, ökologische oder gesellschaftliche Leistung von Geberit und/oder die Stakeholdergruppe ist stark von der ökonomischen, ökologischen oder gesellschaftlichen Leistung von Geberit betroffen. Ein externes Stakeholderpanel hilft Geberit dabei, die Einschätzung zu wichtigen Stakeholdergruppen und deren Anliegen zu überprüfen.

GRI 102-43 Ansätze für die Einbeziehung von Stakeholdern

Geberit hat 2018 zum vierten Mal ein externes Stakeholderpanel konsultiert. Dessen Mandat bestand darin, Feedback zur Nachhaltigkeitsstrategie und -kommunikation zu geben und dabei auch die Wesentlichkeitsanalyse zu diskutieren. Die Ergebnisse sind im Panel Statement festgehalten. In der Antwort von Geberit auf das Panel Statement auf das Panel Statement wird auf die externe Beurteilung und die darin enthaltenen Empfehlungen detailliert eingegangen. Das nächste Stakeholderpanel ist für 2020 geplant.

Basierend auf einer Stakeholderanalyse bestimmt Geberit mögliches Konfliktpotenzial als auch Chancen und verfolgt einen kooperativen Ansatz, wenn es darum geht, mögliche Massnahmen mit betroffenen Stakeholdern zu besprechen und weiterzuentwickeln.

Einbezug von Stakeholdern nach Stakeholdergruppe:

Kunden:

  • Technische Berater im Aussendienst, die in täglichem Kontakt mit Installateuren, Planern und Architekten stehen.
  • In den 29 Geberit Informationszentren in Europa und in Übersee wurden im Berichtsjahr rund 35 000 Berufsleute an Produkten, Werkzeugen, Softwaretools und in Installationskompetenzen geschult.
  • Einladung von Architekten und Innenarchitekten und weiteren Marktpartnern zum Besuch einer Ausstellung über den Designpionier Victor Papanek und zur Vorstellung innovativer Badezimmerlösungen von Geberit im renommierten Vitra Design-Museum in Weil am Rhein (DE).
  • Externe Schulungsveranstaltungen – oft in Zusammenarbeit mit lokalen Handelspartnern – zur Information von rund 85 000 Kunden über das Know-how und die Produkte von Geberit.
  • Werbekampagne für AquaClean Dusch-WCs in 15 Kampagnenmärkten mit der Möglichkeit, ein Dusch-WC persönlich auszuprobieren. Unterstützung zahlreicher lokaler Events mit einer Flotte von zehn AquaClean Trailers – jeder mit zwei WCs bestückt.
  • Aktion «Test at home» für potenzielle Kunden in Deutschland, der Schweiz, Belgien und Österreich als Möglichkeit, ein Dusch-WC kostenlos zu Hause auszuprobieren.
  • Lancierung einer Endkundenkampagne unter dem Titel «Mehr vom Bad, mehr vom Leben» in Deutschland, Österreich und in der Schweiz, siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2019 > Kunden.

Aktionäre und Analysten:

Medien:

  • Regelmässige Telefonkonferenzen, bilaterale Gespräche und Interviews mit den für Geberit relevanten Medien.
  • Nachhaltigkeitsthemen und insbesondere der Leistungsausweis von Geberit in diesem Bereich nehmen einen wichtigen Platz in der Medienarbeit von Geberit ein.

Mitarbeitende und Gewerkschaften:

  • Geberit Europa-Forum mit Mitarbeitervertretern der meisten europäischen Länder, in dessen Rahmen sich ein Mitglied der Konzernleitung und der Head Corporate Human Resources mit den Delegierten treffen.
  • Schulungen und Feedbackmöglichkeiten zu Themen des Verhaltenskodex.
  • Gruppenweite Geberit Integrity Line mit der Möglichkeit für alle Mitarbeitenden weltweit, anonym Missstände zu melden.
  • Regelmässige Mitarbeiterumfrage unter allen Mitarbeitenden der Geberit Gruppe.

Nachbarn, Gemeinden und Behörden:

  • Konsultation und Einbezug der Nachbarn von Produktionswerken bei grösseren Bauprojekten.
  • Tag der offenen Tür an verschiedenen Produktionsstandorten.

Forschungsinstitute:

  • Partner der Forschungsplattform NEST (Next Evolution in Sustainable Building Technologies) der Empa in Dübendorf (CH). Im Water Hub werden Systeme getestet, die Wasser und Abwasser möglichst effizient und vielseitig nutzen.
  • Kooperation zu technologischen Trends und Entwicklungen mit direktem Bezug zur Sanitärtechnik u.a. mit der EAWAG und Empa Dübendorf, der HSR Rapperswil (CH), der Technischen Universität (TU) Dresden und dem Fraunhofer-Institut (ILT) Aachen (DE).

Lieferanten:

  • Erstkontakt im Rahmen des Bewertungsverfahrens und der Implementierung des Verhaltenskodex für Lieferanten, siehe Kapitel 10.2 Operations > Beschaffung.
  • Regelmässige Gespräche von Einkäufern mit Lieferanten vor Ort.
  • Audits (Qualität, Umwelt, Arbeitssicherheit und Gesundheit) vor Ort durch Geberit und externe Partner.
  • Integrity Line für Lieferanten seit 2017, über die Unregelmässigkeiten im Beschaffungsprozess anonym gemeldet werden können.

Transportunternehmen:

  • Gespräche mit Transportdienstleistern auf Basis der Ergebnisse des Umweltmonitorings.

Verbände:

  • Wesentliche Mitarbeit bei der Gründung einer neuen Plattform für die europäische Sanitärbranche – dem European Bathroom Forum (EBF) – und der Lancierung eines neuen europäischen Wasserlabels für Sanitärprodukte.
  • Zusammenarbeit mit dem europäischen Sanitärkeramikverband FECS am neuen freiwilligen europäischen Standard für die Nachhaltigkeitsbewertung von Sanitärkeramik (EN 16578).
  • Mitwirkung in verschiedenen Verbänden und Organisationen mit Teilnahme in entsprechenden Führungsgremien und an Programmen, siehe GRI 102-13.

Nichtregierungsorganisationen und Öffentlichkeit:

  • Partnerschaft mit der Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas.
  • Mitgliedschaft in der gemeinnützigen Organisation Swiss Water Partnership.

Rückmeldungen aus den Stakeholderdialogen fliessen in die Wesentlichkeitsanalyse und in die Nachhaltigkeitsstrategie ein.

GRI 102-44 Umgang mit Fragen und Bedenken von Stakeholdern

Die vom externen Stakeholderpanel eingebrachten Themen wurden von Geberit in die aktualisierte Nachhaltigkeitsstrategie und in die Berichterstattung integriert, siehe Panel Statement und die Antwort von Geberit auf das Panel Statement.

Nachfolgend einige Beispiele zu wichtigen aktuellen Themen, die von Stakeholdern eingebracht und von Geberit umgesetzt worden sind:

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