Nachhaltigkeit  >  Sustainability Performance Report

6. Ökologie (EN)

  1. DMA-EN Managementansatz Ökologie

    Geberit steht seit langem für ein hohes Umweltbewusstsein und hat sich zu einer umweltfreundlichen und ressourcen­effizienten Produktion sowie der Entwicklung von wassersparenden und nachhaltigen Produkten verpflichtet. Umwelt­kriterien sind in allen Entscheidungsprozessen be­rück­sich­tigt. Zudem werden die Prozesse laufend so optimiert, dass ein nachweislich hoher Standard erreicht wird, der häufig weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht. Die Umweltgrundsätze von Geberit sind im  Verhaltenskodex festgehalten.

    Im Kern steht ein systematisches und gruppenweites Umweltmanagement. Für dieses ist der zentrale Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit, der direkt dem CEO unterstellt ist, verantwortlich. Richtlinien und Massnahmen zu allen Aspekten der GRI-Richtlinien im Umweltbereich werden hier koordiniert. Seit 1992 lebt ein Netzwerk von Umweltverantwortlichen in den Produktionswerken aktiven Umweltschutz und setzt die Massnahmen weltweit um. Hinsichtlich Zielen und Massnahmen zur Produktion, siehe  www.geberit.com > Nachhaltigkeit > Nachhaltigkeitsstrategie.

    Seit Anfang 2007 verfügt Geberit über ein  kombiniertes Gruppenzertifikat Qualität und Umwelt nach ISO 9001 und ISO 14001, das mittlerweile alle Produktionsstandorte (ausser dem Standort Indien) und die Logistik umfasst und bis 2015 gültig ist. Die Verantwortlichen aller Standorte treffen sich mindestens einmal jährlich, zuletzt im September 2013, um Erfahrungen und Best Practice auszutauschen.

    Die jährliche Erstellung einer Betriebsökobilanz ist bei Geberit seit 1991 fester Bestandteil der Umweltstrategie. Sie umfasst 16 Produktionswerke weltweit, das Logistikzentrum in Pfullendorf (DE) sowie die acht grössten Vertriebs­ge­sell­schaften. Der in der 2. Jahreshälfte 2013 in Betrieb genommene  17. Produktionswerk in Pune (Indien) wird ab 2014 in die Bilanzierung integriert. Die Betriebsökobilanz ermöglicht eine Gesamt­be­urteilung der Umweltbelastung und deren grösster Beiträge. Damit kann die Umweltbelastung für die gesamte Geberit Gruppe in der Messgrösse Umweltbelastungspunkte (UBP) berechnet und die Umsetzung der Umweltziele kontrolliert werden. Kennzahlen zu Umweltbelastung, Energieverbrauch und CO2-Emissionen, die durch den Transport von Geberit Produkten entstehen, werden separat ausgewiesen. Seit 2012 werden auch die CO2-Emissionen durch Flugreisen erhoben. In 2013 wurde der Roll-out des integrierten Managementsystems für Qualität, Umwelt, Energie und Sicherheit in allen Werken fortgesetzt. Dazu gehört die weitere Implementierung der in 2012 eingeführten Software für das konzernweite Monitoring der Betriebsökobilanz, des Masterplans Energie und der Arbeitssicherheit. Damit wird u.a. ein monatliches Monitoring der Energieverbräuche ermöglicht.

    Konzernweit nahm die absolute Umweltbelastung im Berichtsjahr um 2,1% ab (Vorjahr Abnahme um 5,1%). Dafür verantwortlich sind eine höhere Stromeffizienz, der Anstieg des Ökostromanteils sowie der Einsatz von Biogas als Ersatz für Erdgas. Im gleichen Zeitraum wuchs der währungs­bereinigte Umsatz um 3,6%. Die relative Umweltbelastung in Bezug zum Umsatz (währungsbereinigt) verbesserte sich um 5,5% und übertrifft den Zielwert von 5%.

    Detaillierte Kennzahlen zur Umweltbelastung finden sich unter  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt. Neu werden auch längere Zeitreihen zu einzelnen Kennzahlen zur Verfügung gestellt.

  2. EN1 Eingesetzte Materialien

    Die wichtigsten Materialien für die Produktion sind Kunststoff, Metall, Halbfabrikate und Fertigprodukte. 2013 wurden insgesamt 184 216 Tonnen Material eingesetzt (Vorjahr 177 762 Tonnen). Detaillierte Kennzahlen zum Materialeinsatz finden sich unter  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

    Für eingesetztes Verpackungsmaterial siehe  EN27.

  3. EN2 Anteil Recyclingmaterial

    Bei der Abschätzung des Reziklatanteils in der Produktion wird zweckmässig in externe und interne Quellen des Rohmaterials unterschieden.

    Externe Quellen:

    Bei den eingekauften Metallen gibt es relativ hohe Reziklatanteile. Die Daten basieren auf der Produktökobilanz Versorgungsrohre für Gebäude von Geberit (2009). Hochgerechnet sind im eingekauften Rohmaterial Metall rund 54% oder rund 26 000 Tonnen Reziklat enthalten.

    Bei den Kunststoffen kommt primär Neumaterial zum Einsatz. Die Suche nach geeignetem und hochwertigem Regranulat aus externen Kunst­stoff­abfällen ist fester Bestandteil der Beschaffungsstrategie von Geberit. Beim Werkstoff ABS wurde eine geeignete Alternative aus 100% Reziklat gefunden. Diese basiert auf hochwertigen Kunststoffabfällen aus dem Elektronikbereich (z.B. gebrauchte Computergehäuse). Die Herstellung dieses Regranulats verbraucht im Vergleich zur Herstellung einer Tonne neuwertigen Kunststoffs auf petrochemischer Basis gemäss Lieferant über 80% weniger Energie. Zudem werden je nach Material 1-3 Tonnen weniger CO2 in die Atmosphäre freigesetzt. In 2013 wurden über 350 Tonnen ABS Regranulat für die Befestigungsrahmen beim Unterputz Spülkasten eingesetzt. Der Einsatz von Kunststoff Regranulat soll weiter erhöht und auf andere Produktbereiche angewendet werden.

    Interne Quellen:

    Beim Rohmaterial Kunststoff fällt v.a. internes Reziklat an, welches entweder direkt vor Ort oder über eine dezentrale Mühle gemahlen und wieder dem Prozess zugeführt wird. Der Anteil schwankt je nach Herstellprozess. Beim Blasen sind es rund 35%, beim Spritzgiessen je nach Produktklasse rund 15% und beim Rohr-Extrudieren rund 3%. Dies entspricht insgesamt rund 7 700 Tonnen.

  4. EN3 Direkter Energieverbrauch

    Geberit ist im Wesentlichen ein Verbraucher extern eingekaufter Energie. Als direkte Energieträger (Scope 1) werden Heizöl Extra Leicht, Erdgas und die Treibstoffe Diesel und Benzin verwendet. Der Erdgasverbrauch erhöhte sich um 4,8% (Vorjahr Abnahme um 11,1%) und der Heizölverbrauch reduzierte sich um 31,0% (Vorjahr Abnahme um 39,9%). Der Treibstoffverbrauch erhöhte sich leicht um 1,6% (Vorjahr Zunahme um 3,8%).

    Seit 2012 wird in Pfullendorf (DE) ein  Blockheizkraftwerk (BHKW) betrieben, das 2013 mit 10,6 GWh regional hergestelltem Biogas versorgt wurde. Der dort erzeugte Strom (3,9 GWh) wird ins Netz eingespeist und die anfallende Abwärme (4,9 GWh) kann in der Produktion genutzt werden und reduziert damit den Erdgasverbrauch signifikant. Der Wirkungsgrad der Anlage liegt bei 82%.

    Detaillierte Kennzahlen zum Energieverbrauch, siehe  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

  5. EN4 Indirekter Energieverbrauch

    Für den indirekten Energieverbrauch (Scope 2) ist bei Geberit nur der Stromverbrauch wesentlich, der gleichzeitig auch die grösste Umwelt­be­lastung darstellt. Auf Basis Endenergie hat der Stromverbrauch trotz erhöhter Produktion um 1,5% abgenommen (Vorjahr Abnahme von 0,7%). Der Anteil an eingekauftem Ökostrom wurde 2013 um 1 GWh auf 21 GWh gesteigert und beträgt nun 19% des gesamten Stromverbrauchs.

    Seit 2012 wird zudem Strom in einem mit regionalem Biogas betriebenen  Blockheizkraftwerk (BHKW) in Pfullendorf (DE) hergestellt und vollständig ins Netz eingespeist. 2013 wurden 3,9 GWh eingespeist. Zudem wurde 2013 im Werk in Givisiez (CH) die Dachfläche zur Erstellung einer 3 050 m2 grossen PV-Anlage einem Energie­dienst­lei­ster zur Verfügung gestellt. Die prognostizierte jährliche Stromproduktion liegt bei 0,5 GWh. Dieser Beitrag ist jedoch nicht in der Energiebilanz integriert, da die produzierte Energie durch den regionalen Energieversorger bewirtschaftet wird.

    Detaillierte Kennzahlen zum Stromverbrauch und zum Strommix siehe  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

  6. EN5 Eingesparte Energie

    Wichtige Massnahmen zur Energieeinsparung in der Produktion umfassen:

    • Isolation von Gebäuden
    • kontinuierliche Modernisierung des Maschinenparks
    • Steigerung der Effizienz der Produktionsanlagen
    • Optimierung der Kühlanlagen durch Nutzung der natürlichen Umgebungskälte (Freecooling)
    • bessere Nutzung von Abwärme (Wärmerückgewinnung)
    • sorgfältiger Einsatz von Druckluft.

    Konkrete Beispiele zeigen die deutlichen Effizienzgewinne, die die Absenkung des relativen Energieverbrauchs seit Jahren unterstützt:

    • So wurde die Anzahl Spritzgussmaschinen, die mit energieeffizienter Antriebstechnik nachgerüstet oder neu beschafft wurden in 2013 von 74 auf 96 erhöht. Davon profitieren insbesondere die beiden chinesischen Werke in Shanghai und Daishan. Die Analyse vor Ort zeigte, dass der Energieverbrauch einer umgerüsteten Maschine im Schnitt um mehr als 40% zurückging. Die chinesischen Werke können dadurch schätzungsweise rund 2 GWh pro Jahr Strom einsparen.
    • Der Ersatz einer alten Blasformmaschine in Pfullendorf (DE) mit neuster Maschinentechnologie trägt rund 0,6 GWh pro Jahr zur Reduktion des Energieverbrauchs bei.
    • Am gleichen Standort wurde ein Pilotprojekt zur Vorwärmung und Trocknung von Kunstoffgranulat gestartet. Durch die Nutzung der Abwärme des Blockheizkraftwerks anstatt zusätzlicher Heizenergie können nochmals rund 0,6 GWh pro Jahr eingespart werden.
    • Durch entsprechende Planung bei Neubauten wird auch in die energieeffiziente Infrastruktur von morgen investiert. In völlig  neu geplanten, top-modernen Werk in Ruše (Sl) entsteht derzeit ein Fabrikareal das bereits Vorbildcharakter für ganz Slowenien in Sachen Green Building und Production erreicht hat. Das ganzheitlich durchdachte Energiekonzept umfasst die Nutzung der gesamten Abwärme aus den Industrie­pro­zessen und den kompletten Verzicht auf fossile Brennstoffe. Das vorhandene Grundwasser wird zur Kühlung eingesetzt; und das Regenwasser wird aufgefangen und als Löschwasser oder zur Umgebungsbewässerung genutzt.

    Eine quantitative Aufschlüsselung der Energieeinsparungen nach Massnahmen liegt summarisch nicht vor. Das systematische Energiemanagemant wird aber weiter ausgebaut. In 2013 wurden an den drei Standorten Pfullendorf, Lichtenstein und Langenfeld (DE) mit dem Aufbau eines systematischen Energiemanagements begonnen und bereits Voraudits durch die SQS durchgeführt. Für 2014 ist die Zertifizierung dieser Produktionswerke nach ISO 50001 (Energiemanagement) im Rahmen des vorhandenen integrierten Managementsystems nach ISO 9001, 14001 und OHSAS 18001 vorgesehen.

    Diese Information deckt die Anforderungen des GRI-Indikators partiell ab.

  7. EN6 Energieeffiziente Produkte

    Die grösste Umweltleistung der Geberit Produkte liegt im Wassersparen, was indirekt auch Energie einspart:

    • So verbrauchen die Erstellung der Infrastruktur für die Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung, die Förderung, Aufbereitung und Verteilung des Wassers sowie die anschliessende Reinigung des Abwassers in einer Kläranlage ebenfalls Ressourcen und Energie. Gemäss Ecoinvent Datenbank (Version 2.1) werden pro Kubikmeter Wasser 9,3 MJ Energie benötigt und 0,61 kg CO2-Emissionen freigesetzt (Referenzwerte für Europa).
    • Der seit 2012 erstellte  Wasserfussabdruck deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab und zeigt, dass nahezu 100% des Wasserverbrauchs in der Nutzungsphase der Produkte anfällt. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den CO2-Emissionen: dort entfallen rund 67% des gesamten CO2-Fussabdrucks auf die Nutzungsphase.
    • Die gesamthaft erzielten Wassereinsparungen der weltweit im Einsatz stehenden Geberit Produkte sind beträchtlich: Mit der gesamten 2-Mengen- und Spül-Stopp-«Spülkastenflotte», die seit 1998 produziert worden ist, konnten gemäss einer Modellrechnung gegenüber traditionellen Spülsystemen bis heute rund 15 800 Millionen Kubikmeter Wasser eingespart werden. Allein im Jahr 2013 betrug die Einsparung 1 980 Millionen Kubikmeter.

    Direkte Energieeinsparungen bei den Produkten werden dank systematisch verbesserter Energieeffizienz ermöglicht. Aktuelle Beispiele sind:

    • Das im April 2013 eingeführte neue  Dusch-WC Geberit AquaClean Sela überzeugt mit seiner schlichten und modernen Formensprache, viel innovativer Technik und hohem Komfort. Damit wird das Dusch-WC-Sortiment um eine von Grund auf neu gestaltete Komplettanlage ergänzt, die in nahezu jede Badumgebung passt. Herzstück des neuen Dusch-WC ist die Duschfunktion, die auf eine Reinigung mit luftdurchmischtem Wasser setzt. Dies ist nicht nur gut für das Reinigungsgefühl, sondern senkt auch den Wasser- und Energieverbrauch. Denn für einen vollständigen Duschvorgang bei maximaler Strahlstärke werden lediglich 0.5 Liter warmes Wasser benötigt. Gegenüber dem Topmodell Geberit AquaClean8000 plus resultiert ein etwa 65% geringerer Wasser- und 33% geringerer Stromverbrauch. Für weitere Informationen, siehe  Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Innovation.
    • Mit den  elektronischen Waschtischarmaturen Typ 185 und 186 werden schon seit mehreren Jahren umweltfreundliche Produkte für den öffentlichen Bereich angeboten, die den Wasserverbrauch reduzieren. Die mit dem Wasserspar-Label WELL mit der besten Klasse A ausgezeichneten Armaturen sorgen durch die elektronische Steuerung für sparsamen Verbrauch. Seit Frühling 2012 nutzt eine neue Generatoreinheit die Energie des fliessenden Leitungswassers, erzeugt so den benötigten Strom und macht die elektronischen Armaturen von Netzstrom oder Batterien unabhängig.
    • Die Geberit  Betätigungsplatte Sigma70, die 2014 im Markt eingeführt wird, zeichnet sich durch raffinierte Eleganz und eine patentierte Servotechnik aus, die dank der Nutzung des Leitungsdrucks ohne Fremdenergie auskommt. Dank dieser genügt ein sanfter Druck, um die 2-Mengen-Spülung auszulösen.

  8. EN7 Reduktion des indirekten Energieverbrauchs

    • Rohmaterialien: Mit dem Ecodesign-Workshop in der Produktentwicklung wird generell ein Ansatz verfolgt, so dass möglichst wenig Materialien zum Einsatz kommen (vgl.  EN6 und  EN26). Es liegen keine quantitativen Analysen der dadurch verursachten Energieeinsparungen vor.
    • Logistik: für Hinweise zur Verringerung des Energieverbrauchs siehe  EN29.
    • Geschäftsreisen: Die Fahrten mit Geschäftsfahrzeugen sind unter  EN3 abgedeckt. Im Rahmen der CO2-Strategie wurde bei Neuwagen ein anspruchsvoller Treibstoff-Absenkpfad definiert. Zudem werden seit 2012 die Emissionen durch den geschäftsbedingten Flugverkehr erfasst und berechnet (für beides siehe  EN18).

    Diese Information deckt die Anforderungen des GRI-Indikators partiell ab.

  9. EN8 Wasserverbrauch

    Der  Wasserfussabdruck, welcher die gesamte Wertschöpfungskette von Geberit abdeckt zeigt, dass nahezu 100% des Wasserverbrauchs auf die Nutzungsphase der Produkte entfallen während die Herstellung der Produkte bei Geberit für weniger als 0,01% des Wasserverbrauchs verantwortlich ist. Geberit nimmt trotzdem auch beim eigenen Wasserverbrauch in der Produktion eine Vorbildfunktion wahr und unternimmt grosse Anstrengungen, die Prozesse hinsichtlich Wasserverbrauch jedes Jahr weiter zu optimieren.

    Geberit verwendet hauptsächlich Frischwasser aus dem öffentlichen Leitungsnetz sowie etwas Brunnen- und Regenwasser. Dank gezielter Sparmassnahmen konnte der Frisch- und Brunnenwasserverbrauch seit 2006 um knapp 40% vermindert werden und pendelt sich nun auf tiefem Niveau ein. 2013 nahm der Verbrauch um 3,5% ab. Der Wasserverbrauch pro währungsbereinigtem Umsatz hat sich seit 2006 um über 50% verringert. Geberit liegt damit bezüglich langfristiger Reduktion von 5% pro Jahr auf Zielkurs.

    Weiterhin setzt sich Geberit über Prozesse und Produkte hinaus für den sparsamen Umgang mit Wasser ein. Dies zeigen die Mitarbeit bei der Entwicklung des 2011 eingeführten Produkt-Klassi­fi­zierungs­system  WELL (Water Efficiency Label), die Mitarbeit innerhalb der Normengruppe zur Entwicklung der neuen Richtlinie ISO 14046 für einen Wasserfussabdruck sowie eine aktive Rolle beim Stakeholderdialog zum Europäischen Ökolabel für WC, Urinale und Waschtischarmaturen.

    Kennzahlen zum Wasserverbrauch nach Quellen finden sich unter  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

  10. EN9 Belastung von Wasserquellen durch Wasserentnahme

    Der Wasserverbrauch der Geberit Produktionswerke führt zu keiner erheblichen Belastung von Wasserquellen im Sinne der GRI-Kriterien.

  11. EN10 Recycling von Wasser

    Gruppenweit verursachen zwei Prozesse einen Grossteil des Wasserbedarfs:

    1. Bei der Herstellung von Verbundrohren in Givisiez (CH) werden die Rohre in Autoklaven vernetzt. 2013 wurden dafür insgesamt 30 670 m3 Wasser verbraucht. Rund 31% oder 9 380 m3 davon sind Frischwasser, die übrigen 69% konnten intern wiederverwertet werden.
    2. Im Geberit Sanitärlabor in Jona (CH) werden neu entwickelte Produkte geprüft. Für die Tests werden jährlich rund 130 700 m3 Wasser benötigt. Nur etwa 2% oder 2 280 m3 davon sind Frischwasser. Die restlichen 98% werden im geschlossenen Kreislaufsystem eingesetzt. Basierend auf diesen beiden Prozessen ergibt sich für die Geberit Gruppe ein geschätzter Anteil an wiederverwertetem Wasser von knapp 55%.

  12. EN11 Grundstücke in Biodiversitäts-Schutzgebieten

    Der Indikator ist für Geberit nicht relevant. Die für Geberit typischen Tätigkeiten an den Produktionsstandorten sowie die Produkte und Dienstleistungen gefährden keine Schutzgebiete oder Gebiete mit hohem Biodiversitätswert.

  13. EN12 Auswirkungen auf Biodiversität in Schutzgebieten

    Der Indikator ist für Geberit nicht relevant. Die für Geberit typischen Tätigkeiten an den Produktionsstandorten sowie die Produkte und Dienstleistungen gefährden keine Schutzgebiete oder Gebiete mit hohem Biodiversitätswert.

  14. EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume

    Der Indikator ist für Geberit nicht relevant. Die für Geberit typischen Tätigkeiten an den Produktionsstandorten sowie die Produkte und Dienstleistungen gefährden keine natürlichen Lebensräume oder Gebiete mit hohem Biodiversitätswert.

  15. EN14 Management der Auswirkungen auf die Biodiversität

    Der Indikator ist für Geberit nicht relevant. Die für Geberit typischen Tätigkeiten an den Produktionsstandorten sowie die Produkte und Dienstleistungen gefährden keine Schutzgebiete oder Gebiete mit hohem Biodiversitätswert.

  16. EN15 Einfluss auf Arten der Roten Liste der IUCN

    Der Indikator ist für Geberit nicht relevant. Die für Geberit typischen Tätigkeiten an den Produktionsstandorten sowie die Produkte und Dienstleistungen gefährden keine Schutzgebiete oder Gebiete mit hohem Biodiversitätswert und keine Arten der Roten Liste der IUCN.

  17. EN16 Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen

    Seit 2012 wird ein umfassender CO2-Fussabdruck berechnet. Dieser deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab – von der Bereitstellung des Rohmaterials, über die Herstellung der Produkte bei Geberit, die Logistik, die Nutzung bis zur Entsorgung. Dabei zeigte sich, dass die Nutzung der Produkte (67%) und die Bereitstellung der Rohstoffe (21%) mit Abstand die grössten CO2-Emissionen verursachen. In der Nutzungsphase spielen insbesondere die Bereitstellung von Wasser, die Reinigung des Abwassers sowie die Erzeugung von Warmwasser eine zentrale Rolle. Die Produktion bei Geberit verursacht insgesamt nur 3% der gesamten CO2-Emissionen. Auch der Transport (1%) und die Entsorgung der Produkte (8%) verursachen im relativen Vergleich geringere Emissionen.

    Im Rahmen der jährlichen Erstellung der Betriebsökobilanz werden die CO2-Emissionen berechnet. Für die Treib­haus­gas­emissionen wurden die sechs Leitsubstanzen (CO2 fossil, CH4, N2O, HFC, PFC und SF6) gemäss Kyoto-Protokoll verwendet und als Summenparameter (CO2-äq. oder einfach CO2) dargestellt. In die Berechnung miteinbezogen werden sowohl die direkten Emissionen (Scope 1) aus der Verbrennung von Brenn- und Treibstoffen (siehe  EN3) als auch die indirekten Emissionen (Scope 2), welche sich aus dem Stromverbrauch ergeben (siehe  EN4). Die Emissionen aus der Bereitstellung von Brenn- und Treibstoffen in der vorgelagerten Kette (Scope 3) sind im Summenwert enthalten (siehe  EN17).

    Kennzahlen zu den CO2-Emissionen finden sich unter  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

    Absolut haben die CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) im Jahr 2013 um 2,7% auf 69 909 Tonnen (Vorjahr 71 853 Tonnen) abgenommen. Setzt man diese Emissionen in Bezug zum währungsbereinigten Umsatz, so ergibt sich eine Verbesserung um 6,1%. Der Stromverbrauch ist mit 75% mit Abstand die grösste CO2-Quelle, gefolgt von den Brenn- und Treibstoffen. Allein durch den Zukauf von 21 GWh Ökostrom in Pfullendorf (DE), Daishan (CN), Givisiez (CH) und Weilheim (DE) werden die CO2-Emissionen um über 12 200 Tonnen reduziert.

  18. EN17 Andere relevante Treibhausgasemissionen

    Andere relevante Treibhausgasemissionen (Scope 3) ergeben sich aus:

    • der Bereitstellung von Brenn- und Treibstoffen (in  EN16 enthalten), welche 2013 für Brennstoffe rund 2 000 Tonnen und für Treibstoffe rund 2 250 Tonnen ausmachten.
    • den eingesetzten Rohmaterialien und der damit eingekauften «grauen Energie». Diese wird im Rahmen der Betriebsökobilanz abgeschätzt, beläuft sich 2013 auf rund 10 720 TJ (Vorjahr 10 500 TJ) und verursacht CO2-Emissionen von rund 491 000 Tonnen (Vorjahr 478 000 Tonnen).
    • der Logistik (siehe  EN29), welche 2013 insgesamt 27 483 Tonnen CO2-Emissionen (Vorjahr 26 883 Tonnen) verursachte.
    • den geschäftlich bedingten Flugreisen, die 829 Tonnen CO2-Emissionen (Vorjahr 769 Tonnen) verursachten.

  19. EN18 Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen

    Im Rahmen der etablierten  CO2-Strategie sollen die CO2-Emissionen pro währungsbereinigtem Umsatz zwischen 2006 und 2015 jährlich um durchschnittlich 5% reduziert werden. Mit einer Verbesserung dieser Kennzahl um 6,1% hat Geberit den jährlichen Zielwert im Berichtsjahr 2013 übertroffen und liegt insgesamt auf Kurs. (siehe  EN16). Im Sinne des «Best in class»-Ansatzes wurden Ende 2012 längerfristige, ambitiöse Ziele formuliert. So sollen die CO2-Emissionen auf Basis organischen Wachstums bis zum Jahr 2020 gegenüber dem Basisjahr 2000 um 20% reduziert werden, was sich an den EU-Zielwerten orientiert. Weiterhin soll der Anteil Brennstoffe aus erneuerbaren Quellen bis 2020 auf 25% erhöht und der Anteil Strom aus erneuerbaren Quellen bis 2020 auf 60% ausgebaut werden.

    Die Massnahmen zur Umsetzung der CO2-Strategie basieren auf den drei Säulen «Energiesparen», «Energieeffizienz erhöhen» (siehe  EN5) und «Anteil erneuerbarer Energieträger gezielt ausbauen». Zur Steuerung und Planung der Energieverbräuche wird bei den grössten Werken ein Masterplan Energie umgesetzt. Dieser zeigt vorausschauend, wie sich Energieverbrauch und CO2-Emissionen entwickeln. Geberit arbeitet in der Schweiz mit der Energieagentur der Wirtschaft zusammen und hat auch entsprechende CO2-Zertifikate erhalten.

    2013 wurde der Bezug von zertifiziertem Ökostrom durch den grösstenProduktionsstandort Pfullendorf (DE) um weitere 2 GWh auf 14 GWh ausgebaut. Für 2014 ist eine nochmalige Erhöhung um 3 GWh geplant. Der Standort Daishan (CN) bezog im Berichtsjahr rund 2 GWh Windenergie, was rund 60% des Energieverbrauchs des Werks ausmacht. Weiterhin hat der Standort Givisiez (CH) auf 100% Ökostrom umgestellt und bezog in 2013 ca. 4,6 GWh Ökostrom. 2013 lag der Verbrauch an Ökostrom bei 21 GWh (Vorjahr 20 GWh). Der Anteil erneuerbarer Energie­trä­ger am gesamten Stromverbrauch betrug 31% (Vorjahr 30%). Zudem wurde 2013 im Werk in Givisiez (CH) die Dachfläche für eine  Photovoltaik-Anlage von 3 050m2 für einen Energiedienstleister zur Verfügung gestellt. Die prognostizierte jährliche Stromproduktion liegt bei knapp 0,5 GWh.

    Auch der Anteil erneuerbarer Energie bei den Brennstoffen wird schrittweise erhöht. Ein wesentlicher Meilenstein ist die 2012 erfolgte Inbetriebnahme des  Blockheizkraftwerks (BKHW) in Pfullendorf (DE), das 2013 mit 10,6 GWh regional erzeugtem Biogas gespeist wurde. Damit lag der Anteil erneuerbarer Energie bei den Brennstoffen in 2013 bereits bei 21% (Zielwert 25%).

    Die eigene Fahrzeugflotte wird durch eine konsequente Einkaufspolitik effizienter. Seit Anfang 2008 gelten ver­bind­liche Vorgaben für den Einkauf von Neuwagen, wobei die Verbrauchswerte bis 2012 alle drei Jahre um 10% reduziert wurden. Seit 2013 wird dieser Absenkpfad für Neuwagen auf 5% pro Jahr verschärft, um bis 2020 angelehnt an die EU-Zielwerte einen Emissionswert von 100 Gramm CO2/km zu erreichen. Gleichzeitig werden emissionsmindernde Massnahmen umgesetzt: Mittlerweile haben 99% aller Geberit Dieselfahrzeuge einen Partikelfilter.

    Geberit fördert die Sensibilisierung aller Mitarbeitenden zugunsten eines umweltfreundlichen Verhaltens. Neue Mit­ar­bei­ten­de erhalten im Rahmen ihres Einführungsprogramms eine Schulung zum Thema Nachhaltigkeit bei Geberit. In den grössten Werken ist diese auch auf die Zielgruppe Produktionsmitarbeitende zugeschnitten.

    Alle Ziele und Massnahmen zur Verbesserung der CO2-Bilanz werden im Rahmen der Teilnahme am Carbon Disclosure Projects (CDP) detailliert offen gelegt.

  20. EN19 Ozon-abbauende Substanzen

    Basierend auf der Betriebsökobilanz der Geberit Gruppe können die Emissionen von Ozon abbauenden Stoffen, gemessen in CFC11-Aquivalenten, ermittelt werden. Die Angaben beinhalten sowohl die direkten Emissionen aus der Verbrennung von Brenn- und Treibstoffen sowie Prozessemissionen (Lösemittel) als auch die indirekten Emissionen, welche sich aus dem Stromverbrauch ergeben.

    Kennzahlen zu Ozon abbauenden Stoffen finden sich unter  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt. Der Anstieg auf sehr tiefem Niveau ist auf die Zunahme von Kühlmittelverlusten zurückzuführen.

  21. EN20 NOx, SOx und andere Luftemissionen

    Basierend auf der Betriebsökobilanz der Geberit Gruppe können die Emissionen NOx, SO2, sowie NMVOC (Nichtmethan-VOC) und Staub (PM10) ermittelt werden. Die Angaben beinhalten sowohl die direkten Emissionen aus der Verbrennung von Brenn- und Treibstoffen sowie Prozessemissionen (Lösemittel) als auch die indirekten Emissionen, welche sich aus dem Stromverbrauch ergeben.

    Kennzahlen zu den Emissionen finden sich unter  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

  22. EN21 Abwassereinleitungen

    Geberit nimmt keinerlei ungeplante Abwassereinleitungen vor. Alles anfallende häusliche Abwasser und alles Prozessabwasser wird aufbereitet. 2013 sind 116 719 m3 Abwasser angefallen (Vorjahr 114 932 m3 Abwasser). 75% umfassten häusliches Abwasser, das in die kommunale Abwasserreinigung gelangt (Vorjahr 65%). 2% ist häusliches Abwasser, welches vorbehandelt in einen Vorfluter eingeleitet wird (Vorjahr 12%). Die übrigen 23% (Vorjahr 23%) sind Abwasser, welche vorbehandelt in eine kommunale Abwasserreinigung gelangen. Eine Wiederverwendung von Abwasser durch Drittfirmen findet nicht statt.

    Kennzahlen zum Abwasser finden sich auch unter  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

  23. EN22 Abfälle

    2013 fielen insgesamt 12 118 Tonnen Abfälle (Vorjahr 11 460 Tonnen) an. Davon flossen 84% in externe Recycling­prozesse (Vorjahr 84%). Die Massnahmen fokussieren vor allem auf die weitere Trennung der Abfälle und auf die Reduktion von Reststoffdeponie- und Sonderabfällen. Einzelne Beispiele zeigen dabei deutliche Fortschritte über die Jahre: In Weilheim (DE) konnte der Produktionsabfall vor allem durch den Einsatz einer neuen Schäumanlage innerhalb von fünf Jahren um 80% reduziert werden. Das Pionierprojekt wurde in mehreren Schritten getestet und umgesetzt. Zentrale Aspekte sind dabei die Reinigung mit Regenwasser, das als Prozesswasser dem Schäumprozess zugeführt wird sowie das Verhindern von Rückständen in der Anlage dank optimierter Reinigungszyklen.

    Kennzahlen zum Abfall nach Kategorien finden sich unter  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

  24. EN23 Freisetzungen von Chemikalien

    In der Berichtsperiode gab es keine Freisetzungen von Chemikalien.

  25. EN24 Transport von Sonderabfällen

    2013 gelangten ca. 269 Tonnen Sonderabfälle (Vorjahr 179 Tonnen) in die Sonderabfallverbrennung und konnten 956 Tonnen Sonderabfall rezikliert werden (Vorjahr 1 199 Tonnen). Alle Abfälle werden bei Geberit durch lizenzierte Entsorger abgenommen und verwertet.

    Diese Information deckt die Anforderungen des GRI-Indikators partiell ab.

  26. EN25 Auswirkungen von Abwassereinleitungen auf Gewässersysteme

    Dieser Indikator ist für Geberit nicht relevant, da im Sinne der GRI-Richtlinien keine Gewässer von erheblichen Wassereinleitungen durch Geberit betroffen sind.

  27. EN26 Reduktion von Umweltauswirkungen durch Produkte

    Die Basis für nachhaltige Produkte ist ein systematischer Innovationsprozess, bei dem möglichst umweltfreundliche Materialien und Funktions­prinzipien gewählt, Risiken minimiert und eine hohe Ressourceneffizienz für den Produktionsprozess sowie das Produkt selbst angestrebt werden. Integraler Bestandteil der frühen Entwicklungsphase sind  Ecodesign-Workshops, bei denen unterschiedliche Disziplinen zusammen­arbeiten und sicherstellen, dass jedes neue Produkt hinsichtlich Umweltaspekten besser ist als sein Vorgänger.

    Eigens erstellte Produktökobilanzen sind wichtige Entscheidungshilfen für die Entwicklung und liefern Argumente für den Einsatz ressourcen­schonender Produkte. Detaillierte Ökobilanzen wurden bereits für folgende Produkte erstellt: Abwasser-/Versorgungsrohre, AquaClean 8000plus, elektronische Waschtischarmatur Typ 185/186 sowie Unterputz-Spülkasten und Urinalsteuerung. In 2012 wurde erstmals eine Umweltproduktedeklaration (EPD) gemäss der neuen Europäischen Norm EN 15804 erstellt. Die  EPD für Waschtischarmaturen gibt relevante, vergleichbare und verifizierte Informationen zum Umwelt- Leistungsausweis des Produkts. Gegenwärtig werden neue Wege gesucht, Produktökobilanzen und EPD’s für weitere Produkte effizienter zu erstellen. Deshalb wurde ein Pilotprojekt zur systematischen Erfassung von Umweltdaten auf Produktebene gestartet, was eine Weiterverarbeitung hin zu EPD’s und ökologischen Produktinformationen stark vereinfachen soll. Damit wird die sichtbare Positionierung als Anbieter von Systemlösungen beim nachhaltigen Bauen weiter vorangetrieben.

    Beispiele aus der Produktpalette, die zur Reduzierung der Umweltbelastung beitragen:

    • Seit 2011 wird die Umstellung der grossen Spülmenge von 6 bzw. 9 Liter auf 4,5 Liter bei praktisch allen Unterputzspülkästen durch eine neue technische Lösung vereinfacht. Dank der schrittweisen Umstellung des Sortiments kann ein grosses Potential für weitergehendes Wassersparen erschlossen werden.
    • Das neue Wassereffizienz-Label «WELL», welches vom Europäischen Dachverband der Armaturenhersteller (EUnited) 2011 ins Leben gerufen wurde und die Wasser-Effizienz von Produkten analog dem europäischen Energielabel darstellt, verschafft mehr Transparenz im Bereich Wassersparen (siehe auch unter  PR3). Von den bereits zertifizierten acht Geberit Produktgruppen sind sieben in der A-Klasse vertreten (eine in der B-Klasse); sie tragen rund 20% zum Konzernumsatz bei.
    • Schnelle Umsetzung der vom 1.12.2013 an gültigen Europäischen Trinkwasserrichtlinie 98/93/EG, die einen maximal zulässigen Anteil Blei im Trinkwasser festlegt: Geberit hat in 2013 frühzeitig alle trinkwasserberührten Komponenten aus Kupfer-Werkstoffen -rund 1800 Artikel- auf die neuen Anforderungen umgestellt. Damit sind Kunden mit Geberit Produkten auf der sicheren Seite.
    • Das Geberit Sovent Formstück wurde dank dem führenden Know-How der Geberit Strömungspezialisten auf Hochleistung getrimmt. Es ermög­licht eine optimale Auslegung von Abwasser-Fallleitungen in Hochhäusern. Das neue, strömungsoptimierte Formstück versetzt das Wasser in der Fallleitung in eine rotierende Bewegung. Durch die Rotation des Wassers ensteht in der Mitte eine durchgehende Luftsäule. Diese sorgt für einen optimalen Druckausgleich und erhöht die Ablaufleistung um 40% bei gleichzeitig geringerem Raumbedarf und 45% weniger Materialeinsatz. Das Sovent Formstück erlaubt auch bei sehr hohen Gebäuden den Einsatz von relativ klein dimensionierten Fallleitungen.
    • Seit 2010 wird Ecodesign auch bei Produktänderungen und in Technologieprojekten einbezogen. Damit werden immer wieder Potentiale zur Reduktion des ökologischen Fussabdrucks ausgenutzt: So erhalten ab Ende 2013 die WC-, Urinal- und Waschtisch-Installationselemente neue Schutzschläuche für die Gewindestangen aus halogenfreiem Material. Durch den Ersatz von rund 6.7 Mio. Schläuchen können 110 Tonnen Polyvinylchlorid (PVC) durch 35 Tonnen umweltfreundliches Polyethylen (PE) ersetzt werden.

    Fortschritte zur Reduktion der Umweltbelastung werden nicht nur auf Produktstufe, sondern auch bei den Produkt­informationen erzielt. So werden ab 2013 die Bedienungsanleitungen der Dusch-WCs in den Hauptmärken nur noch in fünf statt in 22 Sprachen verschickt. Die Umstellung, die auf die Initiative umweltbewusster Kunden zurückgeht, zeigt Wirkung: damit kann Papier in der Grössenordnung von 19 Tonnen pro Jahr eingespart werden.

  28. EN27 Zurückgenommenes Verpackungsmaterial

    Gemäss einer internen Abfrage bei den Standorten ergeben sich folgende Mengen: Produktseitig wurden 2013 ca. 13,3 Tonnen Altprodukte (v.a. Elektrogeräte) zurückgenommen (Vorjahr 7 Tonnen) und fachgerecht entsorgt. In einzelnen Märkten (DE, CH) werden zudem Abschnitte von Trinkwasserverbundrohren (Mepla) zurückgenommen. Die genaue Menge ist nicht bekannt, wird aber konzernweit auf ca. knapp 10 Tonnen (Vorjahr 7 Tonnen) geschätzt. 2013 wurden ca. 13 360 Tonnen (Vorjahr 12 320 Tonnen) Verpackungsmaterial eingesetzt; davon wurden über 49% (Vorjahr 45%) durch Geberit selbst oder durch finanzierte Vertragspartner erfasst und rezikliert. Der Rest wird länderspezifisch entsorgt und rezikliert.

  29. EN28 Sanktionen wegen Verstoss gegen Umweltvorschriften

    Im Berichtsjahr gab es keine wesentlichen Bussgelder und nicht-monetäre Strafen.

  30. EN29 Auswirkungen durch Transporte

    Neben Wirtschaftlichkeit und Pünktlichkeit stehen bei der Logistik für die Kunden möglichst umweltschonende Transportdienstleistungen im Vordergrund. Geberit unterhält keine eigene Fahrzeugflotte. Weil die externe Logistik etwa 35% der gesamten Umweltbelastung (Produktionswerke und Vertrieb) der Geberit Gruppe entspricht, ist die Zusammenarbeit mit den für das Unternehmen tätigen Transportdienstleistern zentral. Die Partner verpflichten sich, aktiv an den Bemühungen um eine effiziente Nutzung von Energie und Verpackungsmaterial und an der Reduzierung von Emissionen zu beteiligen und das Geberit Umweltreporting mit entsprechenden Daten zu unterstützen.

    Der 2010 entwickelte Logistikrechner erlaubt es, jährlich die Zusammensetzung des Fahrzeugparks, die Transport­leistung und den Treib­stoff­ver­brauch aller Transportdienstleister zu erfassen und die Umweltbilanz zu erstellen. Im Berichtsjahr wurden mit den 12 grössten Transportdienstleistern 176,6 Millionen Tonnenkilometer umgesetzt (Vorjahr 169,7 Millionen Tonnenkilometer). Dies führte zu CO2-Emissionen in der Höhe von 27 483 Tonnen (Vorjahr 26 883 Tonnen). Die Zunahme der Transportleistung und der CO2-Emissionen begründet sich hauptsächlich im erhöhten Umsatz und damit verbundenem Transportvolumen. Der Anteil an Euro 5 Fahrzeugen liegt weiterhin auf hohem Niveau bei 87%. Erstmals kamen auch Euro 6 Fahrzeuge zum Einsatz, die ab dem 1.1.2014 bei Neufahrzeugen obligatorisch sind. Insgesamt sind damit knapp 90% der gesamten LKW Flotte Euro 5 oder Euro 6 Fahrzeuge.

    Zusätzlich ist die Verlagerung von der Strasse auf die Schiene ein wichtiger Punkt zur Reduktion der Umweltbelastung. Der Transport von Italien erfolgt beispielsweise zu 80% und nach Italien zu 50% mit der Bahn. Auch der Einsatz von  Megatrailern, die ungefähr 15% mehr Ladevolumen aufnehmen können, erhöht die Energieeffizienz: So wurden 2013 rund 1 350 solcher Transporte (Vorjahr 1 280) zwischen Rapperswil-Jona (CH) und Pfullendorf (DE) und rund 800 Transporte (Vorjahr 800) zwischen Pottenbrunn (AT) und Pfullendorf (DE) durchgeführt. Dies entspricht einer Reduktion von 134 000 Kilometern gegenüber herkömmlichen Transporten. Der Dieselverbrauch konnte dadurch um 39 900 Liter reduziert und der CO2-Ausstoss um 164 Tonnen gesenkt werden. Zudem arbeitet Geberit an innovativen Lösungen, die es ermöglichen sollen, noch mehr Ware pro LKW zu transportieren, also die Auslastung des Transportvolumens zu erhöhen.

    Des Weiteren wurde Ende 2013 der Pilotbetrieb mit einem  umweltfreundlichen, erdgasbetriebenen LKW zwischen Pfullendorf (DE) und Rapperswil-Jona (CH) aufgenommen. Dieses Pionierprojekt wird in Zusammenarbeit mit einem Spediteur und einem LKW-Hersteller realisiert.

    Diese Information deckt die Anforderungen des GRI-Indikators partiell ab.

  31. EN30 Umweltschutzausgaben

    Die Kosten für Umweltschutz und präventives Umweltmanagement beliefen sich 2013 auf ca. CHF 1,3 Mio. (Vorjahr CHF 1,2 Mio.). Dies wurde aufgewendet für externe Beratung und Ausbildung, für externe Zertifizierung und für Personalausgaben zu allgemeinen Um­welt­management­aktivi­täten. Für die Entsorgung von Sonderabfällen und übrigen Abfällen betrugen die Kosten 2013 ca. CHF 0,6 Mio (Vorjahr 0,6 Mio).