Umfeld

Anhaltend herausfordernde Rahmenbedingungen

Wie in den vorangegangenen Jahren war der Bausektor im Jahr 2014 von grossen, regional unterschiedlichen Entwicklungen geprägt. Das Branchenumfeld war weiterhin schwierig und nur wenige Märkte verzeichneten positive Bauvolumenzuwächse. An den meisten Märkten verschärfte sich die Lage weiter.

Euroconstruct veröffentlichte im November 2014 einen aktualisierten Ausblick über die Entwicklung des Bauvolumens in Europa. Die darin publizierten Zahlen rechneten für 2014 mit einer leichten Zunahme des Volumens im Hochbau von 0,9% (Vorjahr -2,3%). Diese Zunahme fiel für Neubauten mit +0,3% deutlich schwächer aus als für Renovationen (+1,4%). Bei einem Vergleich mit weiter zurückliegenden Jahren fällt auf, dass das Neubauvolumen 30 bis 40% unter dem Niveau der Jahre 2007/2008 lag; im Gegensatz dazu erreichte das Renovationsvolumen das damalige Niveau fast wieder.

Neben diesem erfreulichen Trend im Renovationsgeschäft kam Geberit die allgemein positivere Entwicklung im Hochbau in einigen für Geberit wichtigen Ländern zugute. Treibende Kraft war dabei Deutschland (+2,3%), aber auch Grossbritannien (+6,1%) und Österreich (+1,8%) entwickelten sich positiv. Dagegen mussten Italien (-1,9%) und Frankreich (-2,8%) Rückschläge hinnehmen. Vor diesem Hintergrund kann davon ausgegangen werden, dass Geberit den relevanten Wettbewerb wiederum deutlich übertroffen hat. Insbesondere ist es auch in Ländern mit rückläufiger Entwicklung gelungen, sich besser zu entwickeln als das Umfeld und damit Marktanteile zu gewinnen.

In Europa entfielen im Jahr 2014 78% des gesamten Bauvolumens von EUR 1 305 Milliarden auf den Hochbau. Davon beanspruchte der Wohnungsbau knapp 60%, der Nicht-Wohnungsbau gut 40%. Mehr als die Hälfte des Hochbauvolumens entfiel auf Renovationen, dies vor allem infolge eines hohen Anteils im Wohnungsbau.

In den USA stieg das Bruttoinlandprodukt (BIP) um 2,4%, womit die Wirtschaft etwas stärker wuchs als 2013 (+2,2%). Die Investitionen im Hochbau erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 5,4%. Die Investitionen im Nicht-Wohnungsbau stiegen gesamthaft um 7,1% und damit deutlich stärker als im Vorjahr (+0,7%). Diese Entwicklung war von den Bereichen Büros, Hotels und kommerzielle Bauten geprägt (+15,2% im Berichtsjahr). Im Gegensatz dazu verlief die Entwicklung in den für Geberit wichtigen Bereichen Gesundheitswesen/Spitäler und Schulen/Universitäten weiterhin unbefriedigend (-1,8% im Berichtsjahr gegenüber -6,1% im Vorjahr). Nach zwei Jahren mit sehr positiven Signalen trübte sich die Situation im Wohnungsbau im abgelaufenen Jahr etwas ein: Die Anzahl der Bewilligungen für neue private Wohneinheiten nahm im Berichtsjahr um 4,2% zu (Vorjahr +19,4%; die vorgenannten Zahlen zur US-Bauindustrie gemäss U.S. Department of Commerce, United States Census Bureau).

Vergleichbar mit der weltweiten wirtschaftlichen Entwicklung (von +2,6% im Jahr 2013 auf +2,7% im Berichtsjahr gemäss Zahlen des Internationalen Währungs­fonds) verharrte das Wirtschafts­wachstum in der Region Fernost/Pazifik mit +4,8% praktisch auf Vorjahresniveau (+4,9%). Mit 55% (im Vorjahr 57%) Anteil war diese Region 2014 wiederum der Haupttreiber des globalen Wachstums. Mit 62% entfiel der grösste Anteil davon auf China. Trotz der relativ stabilen makro­ökonomi­schen Situation waren die Bau-Märkte in der Region von einer Abschwächung geprägt. Beispielsweise kühlte sich der Wohnungsbau in Schlüsselmärkten wie China oder Singapur aufgrund von hohen Beständen an unverkauften Wohnobjekten und fallenden Preisen erwartungsgemäss ab. Hingegen hielt die positive Entwicklung bei Infrastrukturprojekten an.