9. Ökologie (EN)

Geberit steht seit langem für ein hohes Umweltbewusstsein und hat sich zu einer umweltfreundlichen und ressourceneffizienten Produktion sowie der Entwicklung von wassersparenden und nachhaltigen Produkten verpflichtet. Umweltkriterien sind in allen Entscheidungsprozessen berücksichtigt. Zudem werden die Prozesse laufend so optimiert, dass ein nachweislich hoher Standard erreicht wird, der häufig weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht. Die Umweltgrundsätze von Geberit sind im  Verhaltenskodex festgehalten.

Im Kern steht ein systematisches und gruppenweites Umweltmanagement. Für dieses ist der zentrale Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit verantwortlich. Richtlinien und Massnahmen zu allen Aspekten der GRI-Richtlinien werden hier koordiniert. Seit 1992 lebt ein Netzwerk von Umweltverantwortlichen in den Produktionswerken aktiven Umweltschutz und setzen die Ziele und die Massnahmen aus der  Nachhaltigkeitsstrategie weltweit um. Die Verantwortlichen aller Standorte treffen sich mindestens einmal jährlich, zuletzt im September 2014, um Erfahrungen und Best Practice auszutauschen.

Alle Produktionsstandorte und die gesamte Logistik arbeiten mit einem integrierten Managementsystem und verfügen über ein  Gruppenzertifikat nach ISO 9001 (Qualität) und ISO 14001 (Umwelt). Bis Mitte 2016 werden zudem alle Werke den Standard OHSAS 18001 für Gesundheit und Arbeitssicherheit sowie einzelne Standorte den Standard ISO 50001 für Energiemanagement integrieren. Erste Standorte wie  Lichtenstein setzten bereits 2014 Massstäbe bei der Zertifizierung eines voll integrierten Managementsystems für Qualität, Umwelt, Energie, Gesundheit und Arbeitssicherheit. Konzernweit besteht ein Software-gestütztes einheitliches Monitoring der Umweltleistung, des Masterplans Energie und der Arbeitssicherheit.

Die jährliche Erstellung einer Betriebsökobilanz ist bei Geberit seit 1991 fester Bestandteil der Umweltstrategie. Sie umfasst 17 Produktions­werke weltweit, das Logistikzentrum in Pfullendorf (DE) sowie die sieben grössten Vertriebsgesellschaften. Die Betriebsökobilanz ermöglicht eine Gesamtbeurteilung der Umweltbelastung mit der Messgrösse Umweltbelastungspunkte (UBP).

Konzernweit nahm die absolute Umweltbelastung 2014 um 1,6% ab (Vorjahr Abnahme um 2,1%). Dafür verantwortlich sind primär eine höhere Energieeffizienz, die Erhöhung des Ökostromanteils sowie die Reduktion von umweltbelastenden Abfällen. Im gleichen Zeitraum wuchs der währungsbereinigte Umsatz um 6,4%. Die relative Umweltbelastung in Bezug zum Umsatz (währungsbereinigt) verbesserte sich um 7,5% und übertrifft den Zielwert von 5%.

Detaillierte Kennzahlen zur Umweltbelastung finden sich unter  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

9.1 Materialien (EN)

Managementansatz Materialien

Der Einsatz von Rohmaterialien, Halbfabrikaten und Fertigprodukten mit einem Einkaufswert von weltweit CHF 646,0 Mio. ist ein wesentlicher Produktionsfaktor für Geberit. Der mit den eingekauften Materialien verbundene Verbrauch von «grauer Energie» liegt mit rund 12 200 TJ 19 Mal über dem gesamten Energieverbrauch der Produktionswerke. Dies unterstreicht, wie wichtig der sorgfältige Umgang mit Rohstoffen ist. Der ressourceneffiziente Einsatz von Rohstoffen wird bereits im Produktentwicklungsprozess im Rahmen von Ecodesign-Workshops mitbestimmt, siehe  Managementansatz Produkte und Dienstleistungen.

G4-EN1 Eingesetzte Materialien

Die wichtigsten Materialien für die Produktion sind Kunststoff- und Metallrohmaterialien, Halbfabrikate und Fertigprodukte. 2014 wurden insgesamt 198 229 Tonnen Material eingesetzt (Vorjahr 183 433 Tonnen). Detaillierte Kennzahlen zum Materialeinsatz finden sich unter  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

Für eingesetztes Verpackungsmaterial siehe  G4-EN28.

G4-EN2 Anteil Recyclingmaterial

Bei der Abschätzung des Anteils Recyclingmaterial in der Produktion wird in externe und interne Quellen unterschieden.

Externe Quellen:

Bei den eingekauften Metallen gibt es relativ hohe Reziklatanteile. Die Daten stammen vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie (2008). Hochgerechnet sind im eingekauften Rohmaterial Metall rund 28 000 Tonnen Reziklat enthalten.

Bei den Kunststoffen kommt primär Neumaterial zum Einsatz. Die Suche nach geeignetem und hochwertigem Regranulat aus externen Kunststoffabfällen ist fester Bestandteil der Beschaffungsstrategie von Geberit. Beim Werkstoff ABS wurde eine geeignete Alternative aus 100% Reziklat gefunden. Diese basiert auf hochwertigen Kunststoffabfällen aus dem Elektronikbereich (z.B. gebrauchte Computergehäuse). Die Herstellung dieses Regranulats verbraucht im Vergleich zur Herstellung einer Tonne neuwertigen Kunststoffs auf petrochemischer Basis gemäss Lieferant über 80% weniger Energie. Zudem werden je nach Material ein bis drei Tonnen weniger CO2 in die Atmosphäre freigesetzt. 2014 wurden über 400 Tonnen ABS Regranulat für die Befestigungsrahmen beim Unterputz Spülkasten eingesetzt. Beim neuen OEM Spülventil Typ 240 besteht dank intelligentem Redesign die Hälfte des Materials aus hochwertigem ABS Regranulat, womit die verbrauchte Menge weiter steigt. Grundsätzlich soll der Einsatz von Kunststoff Regranulat weiter erhöht und auf andere Produktbereiche angewendet werden.

Interne Quellen:

Beim Rohmaterial Kunststoff fällt v.a. internes Reziklat an, welches entweder direkt vor Ort oder über eine dezentrale Mühle gemahlen und wieder dem Prozess zugeführt wird. Der Anteil schwankt je nach Herstellprozess. Beim Blasen sind es rund 35%, beim Formstück-Spritzgiessen je nach Produktklasse rund 15% und beim Rohr-Extrudieren rund 3%. Dies entspricht insgesamt rund 7 740 Tonnen.

9.2 Energie (EN)

Managementansatz Energie

Der Verbrauch von Energie in Form von Strom, Brenn- und Treibstoffen stellt mit einem Anteil von 93,2% die grösste Umweltbelastung dar. Zur Steuerung und Planung der Energieverbräuche wird bei den grössten Werken ein Masterplan Energie umgesetzt. Dieser basiert auf den drei Säulen «Energiesparen», «Energieeffizienz erhöhen» und «Anteil erneuerbarer Energieträger gezielt ausbauen». Hierbei verfolgt Geberit langfristige Ziele: Bis 2020 soll der Anteil Brennstoffe aus erneuerbaren Quellen auf 25% (Stand 2014: 19%) erhöht und der Anteil Strom aus erneuerbaren Quellen auf 60% (Stand 2014: 37,4%) ausgebaut werden.

Energiemanagement wird in der Produktion systematisch und einheitlich umgesetzt: 2014 wurden neben Lichtenstein (DE) auch die Werke Pfullendorf (DE) und Langenfeld (DE) erstmals nach dem Standard ISO 50001 für Energiemanagement zertifiziert. Zudem ermöglicht eine 2012 eingeführte Software das konzernweite Monitoring der Umweltbelastung und des Masterplans Energie sowie ein monatliches Monitoring der Energieverbräuche.

Für die Entwicklung energieeffizienter Produkte siehe  Managementansatz Produkte und Dienstleistungen.

G4-EN3 Energieverbrauch innerhalb der Organisation

Geberit ist im Wesentlichen ein Verbraucher extern eingekaufter Energie. Als direkte Energieträger (Scope 1) werden Heizöl Extra Leicht, Erdgas und die Treibstoffe Diesel und Benzin verwendet. Der Erdgasverbrauch reduzierte sich um 12,3% (Vorjahr Zunahme um 4,8%) und der Heizölverbrauch reduzierte sich um 35,3% (Vorjahr Abnahme um 31,0%). Der Treibstoffverbrauch senkte sich leicht um 0,8% (Vorjahr Zunahme um 1,6%).

Seit 2012 wird in Pfullendorf (DE) ein Blockheizkraftwerk (BHKW) betrieben, das 2014 mit 8,8 GWh regional hergestelltem Biogas versorgt wurde. Der dort erzeugte Strom (3,2 GWh) wird ins Netz eingespeist und die anfallende Abwärme (4,1 GWh) kann in der Produktion genutzt werden und reduziert damit den Erdgasverbrauch signifikant. Der Wirkungsgrad der Anlage liegt bei 83%.

Für den indirekten Energieverbrauch (Scope 2) ist bei Geberit nur der Stromverbrauch wesentlich, der gleichzeitig auch die grösste Umweltbelastung darstellt. Auf Basis Endenergie hat der Stromverbrauch unterproportional zur Produktionsmenge um 1,8% zugenommen (Vorjahr Abnahme von 1,5%). Der Stromverbrauch liegt damit tiefer als 2006 bei einem gleichzeitigen währungsbereinigten Umsatzwachstum von 39%. Der Anteil an eingekauftem erneuerbarem Ökostrom wurde 2014 um 2,4 GWh auf 23,4 GWh gesteigert – damit beträgt der Anteil erneuerbarer Energieträger beim Strom insgesamt 37,4% (Zielwert 60%).

Seit 2013 wird im Werk in Givisiez (CH) die Dachfläche für eine 3 050 m2 grosse PV-Anlage einem Energiedienstleister zur Verfügung gestellt. Die Stromproduktion lag 2014 bei 0,5 GWh. Dieser Beitrag ist jedoch nicht in der Energiebilanz integriert, da die produzierte Energie durch den regionalen Energieversorger bewirtschaftet wird.

Detaillierte Kennzahlen zum Verbrauch an Brenn- und Treibstoffen (Scope 1) sowie an Strom (Scope 2) und zum Strommix siehe  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt. Die Berechnung der Energiedaten basiert auf der international anerkannten Ecoinvent Datenbank (Version 2.0) und dem jeweiligen kontinentalen Strommix.

G4-EN4 Energieverbrauch ausserhalb der Organisation

Hinsichtlich der Energiebilanz ausserhalb der Organisation konzentriert sich Geberit auf die eingekauften Materialien, die Intercompany- und Distributionslogistik und die Geschäftsreisen.

Die eingekauften Materialien verursachten in 2014 einen Verbrauch an «grauer Energie»: von rund 12 200 TJ (Vorjahr 10 670 TJ).

Zur Umweltbelastung durch die Logistik, siehe  G4-EN30.

Seit 2012 werden geschäftsbedingte Flugreisen erhoben und in die Bilanzierung integriert. Die Flugdistanzen werden aufgrund der jeweiligen Start- und Zielflughäfen berechnet. Die CO2-Emissionen beinhalten die direkten und indirekten Emissionen und basieren auf der Ecoinvent Datenbank (Version 2.2), siehe  G4-EN17.

G4-EN5 Energieintensität

Die Energieintensität ist eine wichtige Steuergrösse in den Produktionswerken und wird monatlich in Form einer Kennzahl verfolgt. Diejenigen Werke mit einer Zertifizierung nach ISO 50001 haben zudem ein verfeinertes Monitoring eingeführt.

G4-EN6 Verringerung des Energieverbrauchs

Wichtige Massnahmen zur Energieeinsparung in der Produktion umfassen:

  • kontinuierliche Modernisierung des Maschinenparks
  • Einkauf energieeffizienter Anlagen
  • Steigerung der Auslastung und Effizienz der Produktionsanlagen
  • Optimierung der Kühlanlagen durch Nutzung der natürlichen Umgebungskälte (Freecooling, Grundwasser)
  • bessere Nutzung intern vorhandener Abwärme (Wärmerückgewinnung)
  • sorgfältiger Einsatz von Druckluft
  • Isolation von Gebäuden

Konkrete Beispiele zeigen die deutlichen Effizienzgewinne, die die Absenkung des relativen Energieverbrauchs seit Jahren unterstützt.

  • Die Anzahl Spritzgussmaschinen mit energieeffizienter Antriebstechnik wurden im Berichtsjahr von 94 auf 109 erhöht. Analysen zeigen, dass der Energieverbrauch einer umgerüsteten Maschine im Schnitt um mehr als 40% zurückgeht.
  • Der Ersatz einer alten Blasformmaschine in Pfullendorf (DE) mit neuster Maschinentechnologie trägt rund 0,6 GWh pro Jahr zur Reduktion des Energieverbrauchs bei. Am gleichen Standort wurde eine zentrale Materialverteilung mit integrierter Granulatvorwärmung umgesetzt. Damit können nochmals rund 0,6 GWh pro Jahr eingespart werden.
  • Ab 2015 wird im Werk in Givisiez (CH) ein neuer Werkstoff für die Innenschicht der Mepla-Rohre eingesetzt. Bei einem Höchstmass an Produktqualität für den Kunden reduziert sich der Wasser- und Erdgasverbrauch um rund 50%.
  • Durch entsprechende Planung bei Neubauten wird auch in die energieeffiziente Infrastruktur von morgen investiert, so zum Beispiel im neuen,  top-modernen Werk in Ruše (Sl). Das ganzheitlich durchdachte Energiekonzept umfasst die Nutzung der gesamten Abwärme aus den Industrieprozessen und den kompletten Verzicht auf fossile Brennstoffe. Das vorhandene Grundwasser wird zur Kühlung eingesetzt; und das Regenwasser wird aufgefangen und als Löschwasser oder zur Umgebungsbewässerung genutzt.

G4-EN7 Energieeffiziente Produkte

Die grösste Umweltleistung der Geberit Produkte liegt im Wassersparen, wodurch indirekt auch Energie einspart wird. Einige Abschätzungen zeigen die Grössenordnungen auf: Für die Förderung, Aufbereitung und Verteilung des Wassers sowie die anschliessende Reinigung des Abwassers in einer Kläranlage werden gemäss Ecoinvent Datenbank (Version 2.1) pro Kubikmeter Wasser 9,3 MJ Energie benötigt und 0,61 kg CO2-Emissionen freigesetzt. Der für Geberit berechnete  Wasserfussabdruck zeigt, dass nahezu 100% des Wasserverbrauchs in der Nutzungsphase der Produkte anfällt. Dort ist die eingesparte Wassermenge sehr gross: Mit allen 2-Mengen- und Spül-Stopp-Spülkästen, die seit 1998 installiert wurden, konnten gemäss einer Modellrechnung gegenüber traditionellen Spülsystemen bis heute rund 17 900 Millionen Kubikmeter Wasser eingespart werden. Entsprechend sind erhebliche Energieeinsparungen mit dem Wassersparen verbunden.

Direkte Energieeinsparungen bei den Produkten werden dank systematisch verbesserter Energieeffizienz ermöglicht. Aktuelle Beispiele sind:

  • Das neue  Dusch-WC Geberit AquaClean Mera Comfort ist eine Komplettanlage der obersten Komfortklasse. Die patentierte WhirlSpray-Duschtechnologie ermöglicht eine besonders gründliche und schonende Reinigung mit praktisch halbiertem Wasser- und Energieverbrauch. Eine hybride Warmwassertechnologie mit Durchlauferhitzer und Boiler erwärmen das Duschwasser nur bei Bedarf. Die Geruchsabsaugung arbeitet neu mit einem katalytisch wirkenden Filter mit langer Lebensdauer, so dass dieser weniger oft ausgewechselt werden muss. Trotz diesem Mehr an Komfortfunktionen bleibt der Energieverbrauch gegenüber dem AquaClean 8000 Plus praktisch gleich.
  • Der  Monolith Plus setzt als Sanitärmodul neue Massstäbe in Sachen Komfort und Design und ermöglicht gleichzeitig eine hohe Energieeffizienz: dank einer integrierten Geruchsabsaugung erübrigt sich die Fensterlüftung und kann beträchtlich Energie gespart werden.
  • Die Geberit Betätigungsplatte Sigma70, die 2014 im Markt eingeführt wurde, zeichnet sich durch raffinierte Eleganz und eine patentierte Servotechnik aus, die dank der Nutzung des Leitungsdrucks ohne Fremdenergie auskommt. Dank dieser genügt ein sanfter Druck, um die 2-Mengen-Spülung auszulösen.

9.3 Wasser (EN)

Managementansatz Wasser

Der  Wasserfussabdruck, welcher die gesamte Wertschöpfungskette von Geberit abdeckt, zeigt, dass nahezu 100% des Wasserverbrauchs auf die Nutzungsphase der Produkte entfallen, während die Herstellung der Produkte bei Geberit für weniger als 0,1% des Wasserverbrauchs verantwortlich ist. Für die Entwicklung wassersparender Produkte und dem Engagement über die Produktentwicklung hinaus, siehe  Managementansatz Produkte und Dienstleistungen.

Ein ähnliches Bild zeigt die Betriebsökobilanz – auch dort spielt der Verbrauch von Wasser und die anschliessende Abwasserreinigung mit einem Anteil der Umweltbelastung von 0,8% eine untergeordnete Rolle. Trotzdem möchte Geberit auch beim eigenen Wasserverbrauch vorbildlich sein und den Wasserverbrauch jedes Jahr weiter optimieren. Dazu gehören Massnahmen wie die Wiederverwendung von Wasser in Labors, die Optimierung von Frischwassertestläufen in der Entwicklung oder bei Prozessoptimierungen.

G4-EN8 Wasserverbrauch

Geberit verwendet hauptsächlich Frischwasser aus dem öffentlichen Leitungsnetz sowie etwas Brunnen- und Regenwasser. Dank gezielter Sparmassnahmen konnte der Frisch- und Brunnenwasserverbrauch seit 2006 um 39% vermindert werden und pendelt sich nun auf tiefem Niveau ein. 2014 betrug der Wasserverbrauch 131 289 m3 (Vorjahr 131 938 m3). Geberit liegt damit bezüglich langfristiger Reduktion von 5% pro Jahr auf Zielkurs.

Kennzahlen zum Wasserverbrauch nach Quellen finden sich unter  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

G4-EN9 Belastung von Wasserquellen durch Wasserentnahme

Der Wasserverbrauch der Geberit Produktionswerke führt zu keiner erheblichen Belastung von Wasserquellen im Sinne der GRI-Kriterien.

G4-EN10 Recycling von Wasser

Gruppenweit verursachen zwei Prozesse einen Grossteil des Wasserbedarfs:

  1. Bei der Herstellung von Verbundrohren in Givisiez (CH) werden die Rohre in Autoklaven vernetzt. 2014 wurden dafür wiederum insgesamt 26 405 m3 (VJ 30 670 m3) Wasser verbraucht. Rund 31% (VJ 31%) oder 8 312 m3 davon sind Frischwasser, die übrigen 69% konnten intern wiederverwertet werden.
  2. Im Geberit Sanitärlabor in Jona (CH) werden neu entwickelte Produkte geprüft. Für die Tests werden jährlich rund 222 173 m3 (VJ 130 700 m3) Wasser benötigt. Nur etwa 2% oder 3 742 m3 davon sind Frischwasser. Die restlichen 98% werden im geschlossenen Kreislaufsystem eingesetzt.

Basierend auf diesen beiden Prozessen ergibt sich für die Geberit Gruppe ein geschätzter Anteil an wiederverwertetem Wasser von 62%.

9.4 Emissionen (EN)

Managementansatz Emissionen

Seit 2012 wird ein umfassender CO2-Fussabdruck berechnet. Dieser deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab – von der Bereitstellung des Rohmaterials, über die Herstellung der Produkte bei Geberit, die Logistik, die Nutzung bis zur Entsorgung. Dabei zeigte sich, dass die Nutzung der Produkte (66%) und die Bereitstellung der Rohstoffe (22%) mit Abstand dieF grössten CO2-Emissionen verursachen. In der Nutzungsphase spielen insbesondere die Bereitstellung von Wasser, die Reinigung des Abwassers sowie die Erzeugung von Warmwasser eine zentrale Rolle. Die Produktion bei Geberit verursacht insgesamt nur 3% der gesamten CO2-Emissionen. Auch der Transport (1%) und die Entsorgung der Produkte (8%) verursachen nur geringere Emissionen.

Im Rahmen der Betriebsökobilanz werden Emissionen aus der Produktion detailliert erhoben und bewertet. Für Geberit sind dabei vor allem die CO2-Emissionen besonders wesentlich.  Weitere Luftemissionen (NOx, SO2, Kohlenwasserstoffe, etc.) werden ebenfalls erhoben bzw. berechnet, stellen aber eine vergleichsweise geringe Umweltbelastung dar. Im Rahmen der etablierten  CO2-Strategie sollen die CO2-Emissionen pro währungsbereinigtem Umsatz zwischen 2006 und 2015 jährlich um durchschnittlich 5% reduziert werden. Hier liegt Geberit auf Kurs, siehe  G4-EN18. Im Sinne des «Best in class»-Ansatzes wurden Ende 2012 längerfristige, ambitiöse Ziele formuliert. So sollen die CO2-Emissionen auf Basis des organischen Wachstums bis zum Jahr 2020 gegenüber dem Basisjahr 2000 um 20% reduziert werden, was sich an den EU-Zielwerten orientiert. Weiterhin soll der Anteil Brennstoffe aus erneuerbaren Quellen bis 2020 auf 25% erhöht und der Anteil Strom aus erneuerbaren Quellen bis 2020 auf 60% ausgebaut werden.

Die Massnahmen zur Umsetzung der CO2-Strategie basieren auf den drei Säulen «Energiesparen», «Energieeffizienz erhöhen» und «Anteil erneuerbarer Energieträger gezielt ausbauen», siehe auch  Managementansatz Energie.

Die Berechnung der Treibhausgasdaten basiert auf der international anerkannten Ecoinvent Datenbank (Version 2.1) und dem kontinentalen Strommix. Die Daten decken den Bereich Scope 1 und 2 sowie teilweise Scope 3 gemäss GHG Protocol ab (siehe: The Greenhouse Gas Protocol (GHG) Initiative - A corporate accounting and reporting standard (Revised Edition, 2004) of the World Resources Institute (WRI) and the World Business Council for Sustainable Development (WBCSD)). Für die Berechnung der Treibhausgasemissionen wurden die sechs Leitsubstanzen (CO2 fossil, CH4, N2O, HFC, PFC und SF6) gemäss Kyoto-Protokoll verwendet und als Summenparameter (CO2-äq. oder einfach CO2) dargestellt.

G4-EN15 Direkte Treibhausgasemissionen (Scope 1) und G4-EN16 Indirekte Treibhausgasemissionen (Scope 2)

Absolut haben die CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) im Jahr 2014 um 1,0% auf 69 230 Tonnen (Vorjahr 69 909 Tonnen) abgenommen. Seit 2006 beträgt die Abnahme 19%, bezogen auf den währungsbereinigten Umsatz sogar 42%. Damit liegt Geberit auf langfristigem Zielkurs.

Der Stromverbrauch ist mit 76% mit Abstand die grösste CO2-Quelle, gefolgt von den Brenn- und Treibstoffen. Allein durch den Zukauf von 23,4 GWh Ökostrom in Pfullendorf (DE), Daishan (CN), Givisiez (CH) und Weilheim (DE) werden die CO2-Emissionen um über 13 915 Tonnen reduziert.

Kennzahlen zu den Treibhausgasemissionen finden sich unter  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

G4-EN17 Andere relevante Treibhausgasemissionen (Scope 3)

Hinsichlich weiterer indirekter Treibhausgasemissionen (Scope 3) konzentriert sich Geberit auf folgende Kategorien:

  • Eingesetzte Rohmaterialien und den daraus resultierenden CO2-Emissionen: 560 800 Tonnen (Vorjahr 489 400 Tonnen).
  • Bereitstellung von Brenn- und Treibstoffen (in  G4-EN15 enthalten), welche 2014 für Brennstoffe rund 2 032 Tonnen und für Treibstoffe rund 2 231 Tonnen ausmachten.
  • Logistik (siehe  G4-EN30), welche 2014 insgesamt 28 282 Tonnen CO2-Emissionen (Vorjahr 27 483 Tonnen) verursachte.
  • Geschäftlich bedingten Flugreisen mit 711 Tonnen CO2-Emissionen (Vorjahr 663 Tonnen).

G4-EN18 Intensität der Treibhausgasemissionen

Die CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) im Verhältnis zum währungsbereinigten Umsatz haben im Jahr 2014 um 6,9% abgenommen – damit wurde der jährliche Zielwert von 5% übertroffen. Seit 2006 haben die relativen CO2-Emissionen um insgesamt 42% abgenommen – damit ist Geberit auch langfristig auf Zielkurs.

Für detailliertere Kennzahlen zu Treibhausgasemissionen bezogen auf den währungsbereinigten Umsatz der Gruppe, siehe  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

G4-EN19 Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen

Die CO2-Emissionen wurden 2014 um 679 Tonnen (Vorjahr: 1 944 Tonnen) reduziert. Diese Abnahme resultiert aus einer Reihe von konkreten Massnahmen.

2014 wurde der Bezug von zertifiziertem Ökostrom um weitere 2,4 GWh auf 23,4 GWh erhöht. Insgesamt liegt der Anteil erneuerbarer Energieträger beim Strom damit bei 37,4% (Zielwert 2020: 60%).

Auch der Anteil erneuerbarer Energie bei den Brennstoffen wird schrittweise erhöht. Ein wesentlicher Meilenstein ist die 2012 erfolgte Inbetriebnahme des Blockheizkraftwerks (BKHW) in Pfullendorf (DE), das 2014 mit 8,8 GWh regional erzeugtem Biogas gespeist wurde. Damit lag der Anteil erneuerbarer Energie bei den Brennstoffen in 2014 bereits bei 19% (Zielwert 2020: 25%).

Der Treibstoffverbrauch bestimmt sich primär durch die eigene PKW Fahrzeugflotte. Seit Anfang 2008 gelten verbindliche Vorgaben für den Einkauf von Neuwagen, wobei die Verbrauchswerte bis 2012 alle drei Jahre um 10% reduziert wurden. Seit 2013 wird dieser Absenkpfad für Neuwagen auf 5% pro Jahr verschärft, um bis 2020 angelehnt an die EU-Zielwerte einen Emissionswert von 100 Gramm CO2/km zu erreichen. Zudem haben mittlerweile 99% aller Dieselfahrzeuge einen Partikelfilter.

Durch konsequentes Ecodesign bei der Entwicklung neuer Produkte können ebenfalls erhebliche Mengen an CO2-Emissionen eingespart werden. Ein aktuelles Beispiel ist das neue OEM Spülventil Typ 240. Dank intelligentem Redesign konnte einerseits die Spülleistung um 40% gesteigert und andererseits auch die eingesetzte Materialmenge reduziert werden. Zusätzlich besteht die Hälfte des Materials aus hochwertigem ABS-Regranulat. Indirekt können damit fast 500 Tonnen CO2 eingespart werden, was in etwa einer Einsparung von 1 GWh an durchschnittlichem europäischen Strom entspricht.

Geberit fördert die Sensibilisierung aller Mitarbeitenden zugunsten eines umweltfreundlichen Verhaltens. Neue Mitarbeitende erhalten im Rahmen ihres Einführungsprogramms eine Schulung zum Thema Nachhaltigkeit bei Geberit. In den grössten Werken ist diese auch auf die Zielgruppe Produktionsmitarbeitende zugeschnitten.

Alle Ziele und Massnahmen zur Verbesserung der CO2-Bilanz werden im Rahmen der Teilnahme am Carbon Disclosure Projects (CDP) detailliert offen gelegt.

G4-EN20 Ozonabbauende Substanzen

Basierend auf der Betriebsökobilanz der Geberit Gruppe können die Emissionen von Ozon abbauenden Stoffen, gemessen in CFC11-Äquivalenten, berechnet werden. Die Angaben beinhalten sowohl die direkten Emissionen aus der Verbrennung von Brenn- und Treibstoffen sowie Prozessemissionen (Lösemittel) als auch die indirekten Emissionen, welche sich aus dem Stromverbrauch ergeben.

Kennzahlen zu Ozonabbauenden Stoffen finden sich unter  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

G4-EN21 NOx, SOx und andere Luftemissionen

Basierend auf der Betriebsökobilanz der Geberit Gruppe können die Emissionen NOx, SO2, sowie NMVOC (Nichtmethan-VOC) und Staub (PM10) berechnet werden. Die Angaben beinhalten sowohl die direkten Emissionen aus der Verbrennung von Brenn- und Treibstoffen als auch die Prozessemissionen (Lösemittel) und die indirekten Emissionen, welche sich aus dem Stromverbrauch ergeben.

Kennzahlen zu den Emissionen finden sich unter  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

9.5 Abwasser und Abfall (EN)

Managementansatz Abwasser und Abfall

Die Entsorgung von Abfällen trug 2014 gemäss Betriebsökobilanz mit 4,8% zur Umweltbelastung der Produktion bei. Alle Produktionswerke verfügen über ein Geberit Managementsystem, welches die Grundlage für optimierte Prozesse bildet. Dabei ist die Reduktion und der sichere Umgang mit Abwasser und Abfällen integriert. Insbesondere wird im Rahmen des Umweltmanagementsystems darauf geachtet, den Abfall so zu trennen, dass möglichst viel dem Recycling und möglichst wenig der Verbrennung oder der Deponie zugeführt wird.

G4-EN22 Abwassereinleitungen

Geberit nimmt keinerlei ungeplante Abwassereinleitungen vor. Alles anfallende häusliche Abwasser und alles Prozessabwasser wird aufbereitet. 2014 sind 112 521 m3 Abwasser angefallen (Vorjahr 116 719 m3 Abwasser). 71% umfassten häusliches Abwasser, das in die kommunale Abwasserreinigung gelangte (Vorjahr 75%). 2,5% ist häusliches Abwasser, welches vorbehandelt in einen Vorfluter eingeleitet wurde (Vorjahr 2%). Die übrigen 26,5% (Vorjahr 23%) sind Abwasser, welche vorbehandelt in eine kommunale Abwasserreinigung gelangten. Eine Wiederverwendung von Abwasser durch Drittfirmen fand nicht statt.

Kennzahlen zum Abwasser finden sich unter  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

G4-EN23 Abfälle

2014 fielen insgesamt 11 587 Tonnen Abfälle (Vorjahr 12 118 Tonnen) an. Davon flossen 85% in externe Recyclingprozesse (Vorjahr 84%). Die Massnahmen fokussieren vor allem auf die weitere Trennung der Abfälle und auf die Reduktion von Reststoffdeponie- und Sonderabfällen. Einzelne Beispiele zeigen dabei deutliche Fortschritte über die Jahre: In Weilheim (DE) konnte der Produktionsabfall vor allem durch den Einsatz einer neuen Schäumanlage innerhalb von fünf Jahren um 80% reduziert werden. Das Pionierprojekt wurde in mehreren Schritten getestet und umgesetzt. Zentrale Aspekte sind dabei die Reinigung mit Regenwasser, das als Prozesswasser dem Schäumprozess zugeführt wird sowie das Verhindern von Rückständen in der Anlage dank optimierter Reinigungszyklen.

Kennzahlen zum Abfall nach Kategorien finden sich unter  Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

G4-EN24 Freisetzungen und Verschmutzungen

In der Berichtsperiode gab es keine wesentlichen Freisetzungen von Chemikalien.

G4-EN25 Transport von Sonderabfällen

2014 gelangten 262 Tonnen Sonderabfälle (Vorjahr 269 Tonnen) in die Sonderabfallverbrennung, 505 Tonnen Sonderabfall konnten rezikliert werden (Vorjahr 956 Tonnen). Alle Abfälle werden bei Geberit durch lizenzierte Entsorger abgenommen und verwertet.

G4-EN26 Auswirkungen von Abwassereinleitungen auf Gewässersysteme

Dieser Indikator ist für Geberit nicht relevant, da im Sinne der GRI-Richtlinien keine Gewässer von erheblichen Wassereinleitungen durch Geberit betroffen sind.

9.6 Produkte und Dienstleistungen (EN)

Managementansatz Produkte und Dienstleistungen

Geberit Produkte überzeugen neben ihrer Qualität, Langlebigkeit, hoher Wasser- und Ressourceneffizienz auch durch gute Umweltverträglichkeit und hohe Rezyklierbarkeit. Die Basis für nachhaltige Produkte ist ein systematischer Innovationsprozess, bei dem möglichst umweltfreundliche Materialien und Funktionsprinzipien gewählt, Risiken minimiert und eine hohe Ressourceneffizienz für den Produktionsprozess sowie das Produkt selbst angestrebt werden. Geberit betrachtet Ecodesign als Schlüssel zu umweltfreundlichen Produkten. Mitarbeitende aus verschiedenen Disziplinen nehmen an Ecodesign-Workshops teil, um jedes neue Produkt in Bezug auf die Umweltaspekte besser zu machen als das Vorgängerprodukt. Die Workshops beinhalten die systematische Produktanalyse über alle Lebensphasen, die Überprüfung gesetzlicher Anforderungen sowie die Analyse von Wettbewerbsprodukten. Basierend auf den Ergebnissen des Ecodesing-Workshops werden Lösungsansätze entwickelt, die ins Pflichtenheft aufgenommen werden.

Eigens erstellte Produktökobilanzen sind wichtige Entscheidungshilfen für die Entwicklungsprozesse und liefern Argumente für den Einsatz ressourcenschonender Produkte. Detaillierte Ökobilanzen wurden bereits für folgende Produkte erstellt: Abwasser-/Versorgungsrohre, AquaClean 8000plus, AquaClean Mera Comfort, elektronische Waschtischarmatur Typ 185/186 sowie Unterputz-Spülkästen und Urinalsteuerungen. Immer wichtiger wird die Umweltproduktedeklaration (EPD) gemäss der neuen Europäischen Norm EN 15804, die auch direkt für Standards des nachhaltigen Bauens wie LEED angewendet werden können. So gibt die EPD für Geberit Waschtischarmaturen relevante, vergleichbare und verifizierte Informationen zum Umwelt-Leistungsausweis des Produkts. Derzeit läuft ein Pilotprojekt, Umweltdaten auf Produktebene systematisch zu erfassen, was eine Weiterverarbeitung hin zu EPD und ökologischen Produktinformationen stark vereinfachen soll.

Im Wassersparen liegt auch die grösste Umweltleistung der Geberit Produkte. Die Analyse der gesamten Wertschöpfungskette in Form eines  Wasserfussabdrucks zeigt, dass nahezu 100% des Wasserverbrauchs auf die Nutzungsphase der Produkte entfallen. Die Einsparungen sind beträchtlich: Mit allen 2-Mengen- und Spül-Stopp-Spülkästen, die seit 1998 installiert wurden, konnten gemäss einer Modellrechnung gegenüber traditionellen Spülsystemen bis heute rund 17 900 Millionen Kubikmeter Wasser eingespart werden. Allein im Jahr 2014 betrug die Einsparung 2 128 Millionen Kubikmeter. Dies ist mehr als die Hälfte dessen, was alle Haushalte Deutschlands während eines Jahres verbrauchen.

Weiterhin setzt sich Geberit über Prozesse und Produkte hinaus für den sparsamen Umgang mit Wasser ein. Dies zeigen die Mitarbeit bei der Entwicklung des 2011 eingeführten Produkt-Klassifizierungssystem  WELL, die Mitarbeit innerhalb der Normengruppe zur Entwicklung der neuen Richtlinie ISO 14046 für einen Wasserfussabdruck sowie eine aktive Rolle beim Stakeholderdialog zum Europäischen Ökolabel für WC, Urinale und Waschtischarmaturen.

G4-EN27 Reduktion von Umweltauswirkungen durch Produkte

Durch konsequentes Ecodesign in der Produktentwicklung werden die Umweltauswirkungen der Produkte kontinuierlich verbessert. Beispiele, die besonders zur Reduzierung der Umweltbelastung beitragen, sind:

  • Seit 2011 wird die Umstellung der grossen Spülmenge von 6 bzw. 9 Liter auf 4,5 Liter bei praktisch allen Unterputzspülkästen durch eine neue technische Lösung vereinfacht. Dank der schrittweisen Umstellung des Sortiments kann ein grosses Potential für weitergehendes Wassersparen erschlossen werden.
  • Das strömungsoptimierte  Sovent Formstück ermöglicht eine vereinfachte Auslegung von Abwasser-Fallleitungen in Hochhäusern, wodurch gleichzeitig Raum, Ressourcen und Kosten eingespart werden. Das Formstück sorgt für einen Druckausgleich und erhöht die Ablaufleistung um 40%. Zudem erlaubt es bei sehr hohen Gebäuden den Einsatz von relativ klein dimensionierten Fallleitungen.
  • Die Dusch-WC Komplettanlage AquaClean Mera: neu entwickelte WhirlSpray-Duschtechnologie reduziert Wasser- und Energieverbrauch bei verbesserter Reinigungsleistung, gleichbleibender Energieverbrauch trotz mehr Komfortfunktionen, reduzierte Spülmenge bis 4,5 l dank TurboFlush-Spültechnik.
  • Der neue Unterputzspülkasten Omega ist in drei Einbauhöhen und mit extra kleinen Betätigungsplatten erhältlich. Zudem kann die grosse Spülmenge auf 4,5 l eingestellt werden, womit das Produkt der WELL-Klasse A entspricht.
  • Bei verschiedenen Fittings des Mepla-Rohrsystems wurde ein optimiertes und zugleich materialsparendes Design entwickelt. Neben verbesserten Durchflusswerten resultiert eine Einsparung von rund 30 Tonnen Rotguss.
  • Beim neuen OEM Spülventil Typ 240, welches 2015 auf den Markt kommt, konnte dank intelligentem Redesign einerseits die Spülleistung um 40% gesteigert und andererseits auch die eingesetzte Materialmenge reduziert werden. Zusätzlich besteht die Hälfte des Materials aus hochwertigem ABS-Regranulat.
  • Seit 2013 werden die Bedienungsanleitungen der Dusch-WCs in den Hauptmärken nur noch in fünf statt in 22 Sprachen verschickt. Durch die Umstellung, die auf die Initiative umweltbewusster Kunden zurückgeht, kann Papier in der Grössenordnung von 19 Tonnen pro Jahr eingespart werden.

G4-EN28 Zurückgenommenes Verpackungsmaterial

Basierend auf einer Abschätzung bei den Standorten ergeben sich folgende Mengen: Produktseitig wurden 2014 ca. 7,1 Tonnen Altprodukte (v.a. Elektrogeräte) zurückgenommen und fachgerecht entsorgt. In einzelnen Märkten (DE, CH) werden zudem Abschnitte von Trinkwasserverbundrohren (Mepla) zurückgenommen. Die genaue Menge ist nicht bekannt, wird aber konzernweit auf ca. 9,5 Tonnen geschätzt. 2014 wurden ca. 15 517 Tonnen Verpackungsmaterial eingesetzt; davon wurden über 38% durch Geberit selbst oder durch finanzierte Vertragspartner erfasst und rezikliert. Der Rest wird länderspezifisch entsorgt und rezikliert.

9.7 Compliance Umwelt (EN)

Managementansatz Compliance Umwelt

Im Rahmen seines  Geberit Verhaltenskodex gibt Geberit vor, die Beeinträchtigung der Umwelt durch die Geschäftsaktivitäten auf ein Minimum zu beschränken. Dies erfolgt durch die konsequente Einhaltung aller anwendbaren Gesetze, international anerkannter Richtlinien und Branchenstandards. Bei zahlreichen Initiativen, die umgesetzt werden, geht Geberit über die gesetzlichen und behördlichen Vorschriften hinaus. Die Überprüfung und Sicherstellung der Einhaltung der Gesetze ist ein Pflichtelement der Zertifizierung nach ISO 14001. Zudem wird die Einhaltung der Gesetzte im Rahmen der jährlichen verbindlichen Umfrage bei allen Gesellschaften überprüft.

G4-EN29 Sanktionen wegen Verstoss gegen Umweltvorschriften

Im Berichtsjahr gab es keine wesentlichen Bussgelder und nicht-monetäre Strafen.

9.8 Transport (EN)

Managementansatz Transport

Die zuverlässige und termingerechte Lieferung der Produkte zum Kunden ist eine wichtige Kernkompetenz. Deshalb wurde 2010 ein hochmodernes Logistikzentrum in Pfullendorf (DE) in Betrieb genommen und im Folgejahr eine eigenständige Logistikeinheit gegründet. Bereits heute stösst dieses an Kapazitätzgrenzen, so dass ein weiterer Ausbau bereits geplant ist. Geberit verfügt über keine eigene Fahrzeugflotte und hat dies an externe Transportdienstleiter ausgelagert. Hinsichtlich Umweltbelastung spielt die Intercompany- und Distributionslogistik eine grosse Rolle. Sie verursacht etwa 35% der Umweltbelastung der Geberit. Deshalb ist die Zusammenarbeit mit den Transportdienstleistern zentral. Die Partner verpflichten sich, aktiv an den Bemühungen zur effizienten Nutzung von Energie und Verpackungsmaterial sowie der Reduzierung von Emissionen zu beteiligen. Zudem unterstützen sie das Geberit Umweltreporting mit entsprechenden Daten. Der 2010 entwickelte Logistikrechner erlaubt es, jährlich die Zusammensetzung des Fahrzeugparks, die Transportleistung und den Treibstoffverbrauch aller Transportdienstleister zu erfassen und die Umweltbilanz zu erstellen.

G4-EN30 Auswirkungen durch Transporte

Im Berichtsjahr wurden mit den grössten Transportdienstleistern 181,0 Millionen Tonnenkilometer umgesetzt (Vorjahr 176,6 Millionen Tonnenkilometer). Dies führte zu CO2-Emissionen in der Höhe von 28 282 Tonnen (Vorjahr 27 483 Tonnen). Die Zunahme der Transportleistung und der CO2-Emissionen begründet sich hauptsächlich im erhöhten Umsatz und damit verbundenem Transportvolumen. Der Anteil an Euro-5-Fahrzeugen liegt auf hohem Niveau bei 83%. Seit 1.1.2014 sind Euro-6-Fahrzeuge bei Neufahrzeugen obligatorisch, ihr Anteil betrug 2014 bereits 8,4%.

Wo möglich werden Chancen genutzt, den LKW-Verkehr auf die Schiene zu verlagern. Seit 2014 werden auf der längsten europäischen Überlandstrecke, von Pfullendorf (DE) in die Türkei, neben Straßentransporten auch Schienentransporte abgewickelt. Der Transport von Italien erfolgt zu 80% und nach Italien zu 50% mit der Bahn. Auch der Einsatz von Megatrailern, die ungefähr 15% mehr Ladevolumen aufnehmen können, erhöht die Energieeffizienz: Gegenüber dem Vorjahr konnte die Anzahl Megatrailerfahrten um 30 Fahrten auf 2 180 erhöht werden. Zudem arbeitet Geberit an innovativen Lösungen, die es ermöglichen sollen, noch mehr Ware pro LKW zu transportieren, also die Auslastung des Transportvolumens zu erhöhen.

Ende 2013 wurde der Pilotbetrieb mit einem umweltfreundlichen erdgasbetriebenen LKW zwischen Pfullendorf (DE) und Rapperswil-Jona (CH) umgesetzt. Im Rahmen dieses Streckenabschnitts wurden gute Erfahrungen gemacht. Das Pionierprojekt in Zusammenarbeit mit einem Spediteur und einem LKW-Hersteller wird nun detailliert evaluiert. Dabei wird die Übertragbarkeit auf weitere Strecken geprüft.

9.9 Bewertung der Lieferanten zu ökologischen Aspekten (EN)

Managementansatz Bewertung der Lieferanten zu ökologischen Aspekten

Siehe  Kapitel Lieferanten

G4-EN32 Überprüfung Lieferanten nach ökologischen Kriterien

Siehe  Kapitel Lieferanten

G4-EN33 Ökologische Auswirkungen in der Lieferkette

Siehe  Kapitel Lieferanten