Nachhaltig­keit

Globale Ziele verfolgen

Die von den Vereinten Nationen im Jahr 2015 verabschiedeten Sustainable Development Goals umfassen 17 konkrete Ziele und Indikatoren, die bis 2030 von den Staaten umgesetzt werden sollen. Die Wirtschaft spielt bei der Umsetzung eine massgebliche Rolle. Für Geberit hat das Ziel, dass der Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung weltweit allen Menschen zu fairen Bedingungen zur Verfügung steht, die höchste Bedeutung. Ein weiteres Augenmerk liegt auf dem Ziel «Nachhaltige Städte und Gemeinden». Mit seiner Sanitärtechnologie leistet Geberit einen wichtigen Beitrag, widerstandsfähige Infrastrukturen aufzubauen und eine nachhaltige Industrialisierung zu fördern.

Der sparsame und sorgfältige Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser ist für Geberit eines der zentralen Themen. Die Analyse der Geberit Wertschöpfungskette in Form eines Wasserfussabdrucks belegt, dass nahezu 100% des Wasserverbrauchs auf die Nutzungsphase der Produkte entfallen.

Wasserfussabdruck entlang der Wertschöpfungskette im Jahr 2018

Bereitstellung Rohmaterial

0,15% der gesamten Wassermenge werden für die Herstellung des Rohmaterials für Produkte benötigt.

0,15%
(6,6 Mio. m³)

Herstellung

Ein verschwindend kleiner Anteil von 0,02% Wasser geht 2018 in die Herstellung der Produkte.

0,02%
(1,0 Mio. m³)

Nutzung

Der weitaus grösste Wasserverbrauch fällt in der Nutzungsphase über die gesamte Lebensdauer der 2018 hergestellten Produkte an (Spülkästen, Urinalspülungen und Waschtischarmaturen).

99,83%
(4 450 Mio. m³)

Entsorgung

Weniger als 0,01% der gesamten Wassermenge werden für die Entsorgung der Produkte gebraucht.

< 0,01%
(0,2 Mio. m³)

Digitalisierung im Sinne von Green Building

Green Building oder nachhaltiges Bauen gewinnt weiter an Bedeutung. Immer mehr Gebäude entstehen nach Nachhaltigkeitsstandards wie LEED, DGNB, Minergie oder BREEAM. Investoren, Projektentwickler, Eigentümer und Mieter verlangen deshalb nach Systemanbietern mit umfassendem Know-how und hoher Transparenz bezüglich ihrer Produkte. Geberit erfüllt diese Nachfrage einerseits mit wasser- und energiesparenden, geräuscharmen und dauerhaften Produkten und anderseits mit dem Vorantreiben der Digitalisierung hinsichtlich ökologischer Produktinformationen.

Beitrag zur Kreislaufwirtschaft

Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, den Ressourcen- und Materialeinsatz zu minimieren und die Stoffkreisläufe zu schliessen. Geberit legt grossen Wert darauf, Produkte mit langer Lebensdauer zu entwickeln und zu vermarkten, wenn immer möglich eine Ersatzteilgarantie von 25 Jahren anzubieten sowie die Rückwärtskompatibilität von neuen Produkten sicherzustellen, um die Langlebigkeit der Produkte zu erhöhen. In der Produktion geht es darum, so weit wie möglich geschlossene Kreisläufe zu etablieren. In den Keramikwerken wird darauf hingearbeitet, interne Stoffkreisläufe zu schliessen und anfallende Abfälle extern wiederzuverwenden. In den Kunststoff verarbeitenden Werken werden hochwertige Kunststoffe eingesetzt und der Anteil an Regranulat wird laufend erhöht.

Langfristige Wertschöpfung

Nachhaltigkeit ist seit Jahrzehnten Bestandteil der Geberit Unternehmenskultur. Die verbindliche Nachhaltigkeitsstrategie, die eng mit den Werten und den eigentlichen Kernthemen des Unternehmens sowie den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen verknüpft ist, sorgt dafür, dass die Ziele messbar sind und damit ein wesentlicher Beitrag zum Unternehmenserfolg garantiert ist. Die Strategie basiert auf insgesamt zwölf Nachhaltigkeitsmodulen. Dazu gehören unter anderem Arbeitssicherheit und Gesundheit, Soziale Verantwortung, Energie- und CO2-Reduktion, Ecodesign, nachhaltige Beschaffung und Green Logistics.

Der Leistungsausweis zur Nachhaltigkeit der Geberit Gruppe wird seit 2007 jährlich gemäss den Vorgaben der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt, im Jahr 2018 erstmals nach den neuen GRI-Standards. Die im Rahmen der vorliegenden Berichterstattung offengelegten Informationen wurden in Übereinstimmung mit den GRI-Standards, Option «umfassend», erstellt. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung wurde dem GRI Materiality Disclosures Service unterzogen und hat diesen erfolgreich abgeschlossen, siehe GRI-Label und formaler GRI-Index. Alle Aspekte der GRI-Standards finden sich im Sustainability Performance Report zum Geschäftsjahr 2018. Die im Berichtsjahr von einem externen Stakeholderpanel geprüfte Wesentlichkeitsanalyse sowie die Nachhaltigkeitsstrategie wurden weiterentwickelt.

Seit 2008 ist Geberit Mitglied des United Nations (UN) Global Compact. Das weltweite Abkommen zwischen Unternehmen und der UNO soll die Globalisierung sozialer und ökologischer gestalten. Geprüft wird dies mit einem Fortschrittsbericht zu Massnahmen in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitspraktiken sowie Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung, der jährlich vorgelegt wird. Zudem ist Geberit Mitglied des lokalen Netzwerks des UN Global Compact. Das Thema Nachhaltigkeit wird weiter verankert mit dem Verhaltenskodex für Mitarbeitende sowie dem Verhaltenskodex für Lieferanten. Kontinuierlich verbesserte Compliance-Prozesse sorgen dafür, dass die Richtlinien und Vorgaben eingehalten werden. Zusätzlich ist gruppenübergreifend ein System zur Überwachung und Steuerung aller mit der unternehmerischen Tätigkeit verbundenen Risiken in Kraft (vgl. auch Risiko-Management).

Die Aktivitäten zur nachhaltigen Unternehmensführung werden vom Kapitalmarkt honoriert. Im Segment der Nachhaltigkeitsindizes und -fonds ist Geberit stark vertreten. So ist die Aktie beispielsweise Bestandteil des STOXX Europe Sustainability Index sowie der FTSE4Good-100-Index-Serie. Namhafte Nachhaltigkeitsfonds halten die Titel ebenfalls in ihren Portfolios. Geberit will in den Investmentsegmenten «Nachhaltigkeit» und «Wasser» auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen.

Gesamtheitliche Betrachtung der Entwicklungsprozesse

Nachhaltigkeit ist bei Geberit ein integraler Bestandteil der Technologie- und Innovationsprozesse. Deshalb wird seit 2007 im Rahmen des Innovations- und Entwicklungsprozesses konsequent auf Ecodesign gesetzt. Von der Auswahl der Rohstoffe bis zur Entsorgung werden sämtliche Umweltaspekte geprüft. Jedes neue Produkt muss ökologisch besser sein als sein Vorgänger. Ein Beispiel dafür ist das Energierückhalteventil. Es schliesst die meist in das Dach eingebauten Öffnungen von Sanitär-Entlüftungsleitungen, ohne dabei einen Funktionsverlust zu verursachen. So haben Messungen der Hochschule Luzern (CH) ergeben, dass der Wärmeverlust über die Entlüftungsleitung durch den Einsatz des Ventils um 98% reduziert werden kann. Dies entspricht einer jährlichen Menge von rund 50 Litern Heizöl.

Umweltproduktdeklarationen (EPD) gemäss der Europäischen Norm EN 15804, die zudem direkt für Standards des nachhaltigen Bauens wie LEED angewendet werden können, sind wichtige Entscheidungshilfen im Bauprozess. EPDs stellen relevante, vergleichbare und verifizierte Informationen zum ökologischen Leistungsausweis eines Produkts transparent dar. Im Berichtsjahr wurden insgesamt vier EPDs zu Abwasserrohren neu erarbeitet.

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