8.1 Mitarbeitende

Die Mitarbeitenden sind die wichtigsten Botschafter von Geberit. Sie vertreten Geberit im täglichen Kontakt mit Kunden und vielen anderen Akteuren. Dazu muss ihnen bewusst sein, wofür das Unternehmen steht und was es erreichen will. Die zentralen Unternehmens- und Markenwerte sind im Geberit Kompass festgehalten. Geberit will ein Vorbild für ethisch einwandfreies, umweltfreundliches und sozial verträgliches Wirtschaften sein. Der Geberit Verhaltenskodex füllt dieses Ziel mit konkreten Inhalten und bietet eine massgebende Orientierungshilfe.

Verantwortung für alle wesentlichen Themen der GRI Standards zu Arbeitspraktiken bei der Geberit Gruppe trägt der Head Corporate Human Resources, der direkt dem CEO berichtet.

Engagierte und gut ausgebildete Mitarbeitende sind eine wichtige Voraussetzung für den zukünftigen Unternehmenserfolg. Deshalb wurde im Jahr 2018 weiter daran gearbeitet, Geberit auf dem Arbeitsmarkt als fortschrittlichen Arbeitgeber mit einer offenen Unternehmenskultur sowie internationalen Entwicklungsmöglichkeiten am Schnittpunkt von Handwerk, Engineering und Vertrieb zu positionieren. Der neue Auftritt für die Arbeitgebermarke wurde in Stelleninseraten in Print- und vor allem auf Digitalkanälen umgesetzt. Generell verlagern sich die Aktivitäten verstärkt in die digitalen Kanäle. In diesem Zusammenhang kommen vermehrt Bewegtbilder zum Einsatz wie zum Beispiel ein im Berichtsjahr neu lancierter Film, um die Suche nach Lernenden zu unterstützen. In Zukunft sollen weitere Filme für Zielgruppen im Vertriebs- und Engineering-Umfeld folgen. Ferner intensivierte Geberit 2018 das Hochschulmarketing mittels Messeauftritten und erhöhter Präsenz auf digitalen Kanälen und arbeitete dabei eng mit mehreren namhaften Hochschulen zusammen.

ARBEITSBEDINGUNGEN (GRI 401)

MANAGEMENTANSATZ ARBEITSBEDINGUNGEN

Für Geberit geht es in erster Linie darum, dass die richtigen Mitarbeitenden für das Unternehmen gewonnen bzw. im Unternehmen gehalten werden. Geberit sieht sich als attraktiver Arbeitgeber mit einer offenen Unternehmenskultur sowie internationalen Entwicklungsmöglichkeiten an der Schnittstelle zwischen Handwerk, Engineering und Verkauf, siehe www.geberit.com > Karriere > Das bieten wir.

Die Mitarbeitenden profitieren von attraktiven Anstellungsbedingungen. Löhne und Sozialleistungen beliefen sich 2018 auf CHF 744 Mio. (Vorjahr CHF 747 Mio.). Ausserdem kann zu attraktiven Konditionen an Aktienbeteiligungsprogrammen teilgenommen werden, vergleiche dazu Finanzteil > Jahresabschluss der Geberit Gruppe > Anhang > Note 17 und Vergütungsbericht.

MITARBEITERFLUKTUATION (GRI 401-1)

Die durchschnittliche Fluktuationsrate (bezogen auf unbefristete Mitarbeitende ohne natürliche Abgänge und langfristige Beurlaubungen) betrug 9,0% (Vorjahr 9,0%). Inklusive natürlicher Abgänge lag sie bei 10,6% (Vorjahr 10,9%). Für Kennzahlen zur Fluktuation nach Altersgruppe, Geschlecht und Region, siehe Kennzahlen Nachhaltigkeit > Mitarbeitende und Gesellschaft.

EXKLUSIVE SOZIALLEISTUNGEN FÜR VOLLZEITBESCHÄFTIGTE (GRI 401-2)

Grundsätzlich gewährt Geberit Vollzeit- und Teilzeitangestellten dieselben Leistungen. Lediglich Mitarbeitende mit befristetem Vertrag haben nicht immer Anspruch auf dieselben Leistungen wie unbefristete Angestellte. Beispielsweise sind in der Schweiz Mitarbeitende mit einer befristeten Anstellung unter drei Monaten nicht in der Pensionskasse versichert. Geberit richtet sich bei den Arbeitgeberleistungen nach den länderspezifischen Gepflogenheiten.

ELTERNZEIT (GRI 401-3)

Geberit setzt die jeweilig gültigen gesetzlichen Rahmenbedingungen um. Darüber hinausgehend wird im individuellen Fall versucht, möglichst passende Lösungen für die betroffene Person und ihr Team zu finden.

100% aller unbefristet angestellten Frauen haben Anspruch auf bezahlten Mutterschaftsurlaub. 5,6% oder 122 Frauen haben 2018 davon Anspruch genommen. 72 Frauen oder rund 59% sind nach der Mutterschaft zu Geberit zurückgekehrt.

99% aller unbefristet angestellten Männer haben Anspruch auf bezahlten Vaterschaftsurlaub. 3,6% oder 254 Männer haben 2018 davon Anspruch genommen. 253 Männer oder nahezu 100% sind nach der Elternzeit zu Geberit zurückgekehrt.

ARBEITSSICHERHEIT UND GESUNDHEIT (GRI 403)

MANAGEMENTANSATZ ARBEITSSICHERHEIT UND GESUNDHEIT

Die Arbeitssicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden hat eine hohe Relevanz. Geberit möchte dem Ziel von gesunden Mitarbeitenden in einem unfallfreien Unternehmen schrittweise näherkommen. Jedes der 30 Produktionswerke sowie die Logistik haben einen Sicherheitsbeauftragten. In Rapperswil-Jona (CH) und Pfullendorf (DE) gibt es zusätzlich einen benannten Gesundheitsmanager. Seit Anfang 2017 sorgt zudem ein «Geberit Safety Team» dafür, dass die Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz durch Experten aus allen Produktionsbereichen mitgestaltet werden.

Basierend auf dem Referenzjahr 2015 soll die Anzahl der Unfälle bis ins Jahr 2025 halbiert werden. Bis zu diesem Zeitpunkt soll die Unfallhäufigkeit AFR (Accident Frequency Rate) auf den Wert 5,5 (Unfälle pro Million Arbeitsstunden) und die Unfallschwere ASR (Accident Severity Rate) auf den Wert 90 (Anzahl Ausfalltage pro Million Arbeitsstunden) reduziert werden. Die Kennzahlen werden in den Produktionswerken monatlich überprüft und sind Teil der Jahresbeurteilung der Führungsverantwortlichen. Quartalsweise erfolgt zudem eine kompakte Berichterstattung an die Konzernleitung sowie ein umfassender Bericht zum Jahresabschluss. 29 der 30 Produktionswerke sind nach OHSAS 18001 zertifiziert. Bis Ende 2019 werden alle Werke die neue Norm ISO 45001 für Arbeitssicherheit und Gesundheit implementieren.

Im Geberit Sicherheitssystem (GSS) sind Arbeitssicherheitsprinzipien sowie gruppenweit gültige Prozesse definiert, welche die kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsabläufe und -plätze fördern. Andererseits wird ein spezieller Fokus auf Elemente zur Verhaltensänderungen gelegt, da nach wie vor ein Grossteil der Arbeitsunfälle und der Ausfallzeiten auf Unachtsamkeit zurückzuführen sind. Schwerpunkte im Berichtsjahr waren die konsequente Umsetzung der beiden im Jahr 2017 eingeführten Prozesse «Risikobeurteilung von Arbeitsplätzen» und «Sicherer Umgang mit Quarzfeinstaub». Zudem wurde in vier von zehn Keramikwerken mit einem umfassenden Sensibilisierungsprogramm gestartet. Dies beinhaltet unter anderem eine umfassende Analyse des betrieblichen Sicherheitsniveaus, Workshops mit dem Management und den Führungskräften sowie die Einführung von bewusstseinsorientierten Begehungen. Die in 2017 eingeführte softwarebasierte Lösung zur Unfallerfassung und systematischen Analyse von Unfällen wurde an neun Produktionsstandorten ausgerollt. Angestrebt werden eine robuste und umfassende Datengrundlage sowie ein effizienterer Prozess.

Gruppenweit unternimmt Geberit zudem Anstrengungen zur Unterstützung von Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeitenden und bietet die Möglichkeit der Gesundheitsvorsorge durch verschiedene Angebote und Aktionen. Hierzu gehören z.B. Sportmöglichkeiten, Anti-Raucher-Trainings, Health Check-ups, Massageservices, Ernährungs- und Gesundheitstipps, Vorträge zu gesundheitsrelevanten Themen sowie Workshops zu gezieltem und richtigem Entspannen. An den Standorten Jona (CH), Pfullendorf (DE), Pottenbrunn (AT), Ruše (SI), Kolo und Wloclawek (PL), welche rund 40% der Belegschaft repräsentieren, ist ein umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement etabliert. Der Fokus liegt darin, persönliche Vitalstrategien mit einem attraktiven Angebot in den fünf Aktionsfeldern Bewegung, Ernährung, Mentale Fitness, Energie und Vitales Umfeld zu fördern. Im Weiteren werden Reintegrationsgespräche angeboten, welche die möglichst schnelle Rückkehr bei längerer Krankheit zum Ziel haben. Führungskräfte werden in dieser Hinsicht speziell geschult. Beispiele für individuelle Unterstützung sind in Rapperswil-Jona (CH) die Beratung bei Problemen, die von Belastungen in Beruf, Partnerschaft und Familie bis hin zu Schuldenfragen reichen können oder die in den USA eingerichtete Telefonberatung zur vertraulichen Besprechung von beruflichen Anliegen. Hinsichtlich Zielen und Massnahmen zu Arbeitssicherheit und Gesundheit, siehe auch Nachhaltigkeitsstrategie.

BELEGSCHAFTSVERTRETUNG IN ARBEITSSCHUTZAUSSCHÜSSEN (GRI 403-1)

84,4% aller Mitarbeitenden weltweit werden über einen Arbeitsschutzausschuss oder ein Sicherheitskomitee an ihrem Standort vertreten, bei dem Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter Arbeitsschutzthemen diskutieren können. Die Arbeitsschutzausschüsse werden im Auftrag der Geschäftsleitung durchgeführt und involvieren alle Ebenen der Organisation sowie diverse Spezialfunktionen (u.a. Betriebsärzte, Betriebsrat, Fachkraft Arbeitssicherheit, Vertreter Arbeitssicherheitsgewerkschaften).

UNFÄLLE, KRANKHEITEN UND AUSFALLTAGE (GRI 403-2)

Im Berichtsjahr betrug die gruppenweite Ausfallquote, bezogen auf die Sollarbeitszeit, 4,89% (Vorjahr 4,76%). Davon waren 4,77% krankheitsbedingt (Vorjahr 4,62%) und 0,12% (Vorjahr 0,14%) arbeitsunfallbedingt. In der Statistik werden nur die Berufsunfälle ausgewiesen, die während der Arbeitszeit oder einer Dienstreise entstehen und zu Ausfallzeiten von einem Arbeitstag und mehr führen. Insgesamt wurden 191 Unfälle (Vorjahr 205 Unfälle) und 3 584 arbeitsunfallbedingte Ausfalltage (Vorjahr 4 065 Ausfalltage) verzeichnet. Neu wurde gruppenweit eine einheitliche Definition zu schweren Unfällen erarbeitet. Nach dieser Definition ereigneten sich zwei Unfälle. Unfälle mit Todesfolge gab es keine.

Die Häufigkeit von Betriebsunfällen (AFR) und die Schwere von Betriebsunfällen (ASR) werden standardisiert erhoben. Die Raten setzen sich aus der Anzahl Unfälle bzw. der Anzahl Ausfalltage jeweils pro Million geleistete Arbeitsstunden zusammen. 2018 nahm die Unfallhäufigkeit AFR um 5,8% auf 9,7 (Vorjahr 10,3) und die Unfallschwere ASR um 10,9% auf 181,5 ab (Vorjahr 203,8). Geberit hat sich damit dem Zielkurs weiter genähert.

Alle Kennzahlen zur Ausfallquote nach Region finden sich unter Kennzahlen Nachhaltigkeit > Mitarbeitende und Gesellschaft.

ARBEITSTÄTIGKEITEN MIT BESONDERER GESUNDHEITSGEFÄHRDUNG (GRI 403-3)

Bei Geberit gibt es gewisse betriebliche Tätigkeiten, insbesondere in der Keramikherstellung, bei denen ein erhöhtes Risiko bezüglich Silikose (Staublungenerkrankung) besteht. Die Risiken liegen primär im Bereich des Rohmaterialumschlags, des Glasierens und bei der Bearbeitung (z.B. Schleifen). Rund 50% der Mitarbeitenden in der Keramikherstellung sind regelmässig erhöhter Quarzfeinstaubbelastung ausgesetzt. Zum Schutz dieser Mitarbeitenden sind technische, organisatorische und persönliche Schutzmassnahmen implementiert. Zudem unterlaufen die Mitarbeitenden regelmässig arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen (u.a. Röntgen, Funktionenüberprüfung der Lunge). Geberit unternimmt grosse Anstrengungen, die Exposition der Mitarbeitenden in den Risikobereichen entweder zu vermeiden (z.B. durch den Einsatz von Glasierrobotern) oder zu minimieren (u.a. Einsatz von speziellen Absaugvorrichtungen, Staubschutzmasken oder Schulungen zum richtigen Verhalten am Arbeitsplatz). Dieses Thema wird systematisch im Rahmen des Geberit Sicherheitssystems und der Zertifizierung nach ISO 45001 adressiert. Zudem beteiligt sich Geberit als Mitglied des FECS, einer Unterorganisation der Cerame-Unie (Europäischer Verband der Keramik Industrie) am Programm der NEPSI (The European Network on Silica). Dieses beinhaltet die Kontrolle der Mitarbeitenden hinsichtlich der Quarzstaubexposition sowie die Umsetzung von Best Practices.

GEWERKSCHAFTLICHE VEREINBARUNGEN ZUM ARBEITSSCHUTZ (GRI 403-4)

Geberit legt Wert auf einen hohen Gesundheits- und Sicherheitsstandard für die Mitarbeitenden. Dazu wird länderspezifisch mit den Behörden, Gewerkschaften und Berufsgenossenschaften zusammengearbeitet. Bei den meisten Produktions- und Vertriebsgesellschaften existieren schriftliche Vereinbarungen beispielsweise mit Gewerkschaften und Mitarbeitervertretungen. Diese beinhalten üblicherweise Themen wie persönliche Schutzausrüstung, Beschwerdeverfahren, regelmässige Inspektionen, Aus- und Weiterbildung und den Rechtsanspruch, unsichere Arbeit abzulehnen.

AUS- UND WEITERBILDUNG (GRI 404)

MANAGEMENTANSATZ AUS- UND WEITERBILDUNG

Für den zukünftigen Erfolg von Geberit sind qualifizierte und engagierte Mitarbeitende unerlässlich. Das Unternehmen legt daher besonderen Wert auf die fundierte Aus- und Weiterbildung aller Angestellten und auf Chancengleichheit.

Die berufliche Laufbahn eines jungen Menschen kann bei Geberit mit einer kaufmännischen, gewerblichen oder technischen Ausbildung beginnen. Ziel ist, alle Kompetenzen zu vermitteln, die für die fachgerechte, selbständige und eigenverantwortliche Ausübung des gewählten Berufs erforderlich sind.

Neuen Mitarbeitenden werden das Unternehmen und seine Produkte bei Stellenantritt durch verschiedene Einführungsprogramme nahegebracht. Diese reichen von individuell gestalteten Einführungsgesprächen in verschiedenen Abteilungen bis hin zum einwöchigen Basiskurs, der praxisbezogenes Geberit-Wissen in Kleingruppen vermittelt.

Ein einheitlicher Prozess zur Leistungsbeurteilung, Entwicklung und Vergütung (PDC) ist seit 2012 in Kraft. Bei PDC geht es darum, die Leistungskultur zu stärken, die Transparenz zu erhöhen, sowie Talente besser zu erkennen und zu fördern und damit die Organisation für die Zukunft fit zu machen. Mit Ausnahme der direkt produktiven Arbeitnehmenden in den Produktionswerken sind sämtliche Mitarbeitende in den PDC-Prozess eingebunden.

Für weitere Informationen, siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2018 > Mitarbeitende.

UMFANG AUS- UND WEITERBILDUNG (GRI 404-1)

Im Berichtsjahr besuchten die Mitarbeitenden gruppenweit im Schnitt 13,7 Stunden interne und externe Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen (Vorjahr 11,1 Stunden). Hauptsächlich zum Anstieg beigetragen haben vermehrte Schulungen in den keramischen Werken. Der überdurchschnittliche Anstieg bei den Männern ist darauf zurück zu führen, dass in den keramischen Werken der Männeranteil sehr hoch ist. Für Kennzahlen nach Geschlecht und Mitarbeiterkategorie, siehe Kennzahlen Nachhaltigkeit > Mitarbeitende und Gesellschaft.

PROGRAMME FÜR WISSENSMANAGEMENT UND LEBENSLANGES LERNEN (GRI 404-2)

Im Rahmen eines zweistufigen Potentials-Management-Programms sollen Talente im gesamten Unternehmen identifiziert und auf ihrem Weg ins mittlere respektive obere Management begleitet werden. Die im Programm mittels Projektarbeiten untersuchten Fragestellungen orientieren sich an für Geberit relevanten und strategischen Aufgaben und dienen den involvierten Entscheidungsträgern als konkrete Handlungsgrundlagen. Ein Teil des Programms wurde im Berichtsjahr in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen (CH) weiterentwickelt und erstmals durchgeführt. Das Potentials-Programm soll dazu beitragen, mindestens die Hälfte aller offenen Führungspositionen mit internen Kandidierenden zu besetzen. 2018 war dies innerhalb des Gruppen-Managements in 57% aller Fälle möglich (Vorjahr 76%).

In den Keramikwerken in Deutschland, Polen und der Ukraine wurde im Jahr 2018 eine Initiative umgesetzt, die zum Ziel hatte, die Führungskompetenz auf den verschiedenen Hierarchiestufen zu verbessern. Das von der Gruppe vorgegebene Konzept wurde den Gegebenheiten vor Ort angepasst und in mehrtägigen Workshops mit lokalen Trainern umgesetzt.

In den Vertriebsorganisationen der europäischen Länder wurde im Berichtsjahr ein Programm zur Weiterentwicklung von Führungskräften realisiert. In den Schulungen ging es einerseits darum, die Führungskompetenz der regionalen Vertriebsleiter zu stärken und anderseits deren Rolle zu vereinheitlichen, um damit den Vertrieb insgesamt voranzubringen.

Alle Auszubildenden sollen während ihrer Ausbildung grundsätzlich an mehreren Standorten arbeiten. Als global tätiger Konzern fördert Geberit die Internationalisierung der Mitarbeitenden. Auslandserfahrung und Know-how-Transfer sind ein Plus sowohl für die Mitarbeitenden wie auch für das Unternehmen. Im Anschluss an ihre Berufslehre haben Auszubildende daher die Möglichkeit, ein halbes Jahr im Ausland zu arbeiten. 2018 wurden zudem 101 Praktikumsplätze und 27 Diplomarbeitsplätze angeboten.

Für Informationen, siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2018 > Mitarbeitende.

LEISTUNGSBEURTEILUNG UND KARRIEREPLANUNG (GRI 404-3)

Im Berufsalltag wird die persönliche und berufliche Entwicklung der einzelnen Mitarbeitenden auf vielfältige Weise gefördert. Sie erstreckt sich über alle Tätigkeitsfelder, Funktionen und Altersstufen. Im Jahr 2018 erhielten knapp 80% aller Mitarbeitenden Beurteilungsgespräche, bei denen auch Entwicklungsmöglichkeiten identifiziert und diskutiert wurden. Im Rahmen des weltweit standardisierten Prozesses zur Leistungsbeurteilung, Entwicklung und Vergütung (PDC) erhalten Mitarbeitende mindestens einmal jährlich eine Leistungsbeurteilung und/oder Zielvereinbarung.

VIELFALT UND CHANCENGLEICHHEIT (GRI 405)

MANAGEMENTANSATZ VIELFALT UND CHANCENGLEICHHEIT

Geberit legt in seinem Verhaltenskodex Wert darauf, Vielfalt zu fördern und eine Kultur zu schaffen, die es allen Mitarbeitenden ermöglicht, ihr volles Potenzial in das Unternehmen einzubringen. Das Unternehmen strebt nach Diversität und setzt sich für Chancengleichheit ein, unabhängig von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Hautfarbe, Alter, Religion und Nationalität.

In Übereinstimmung mit dem geltenden nationalen und internationalen Recht verfolgt Geberit eine faire und diskriminierungsfreie Anstellungspraxis. Entscheidend für Anstellungen, Fortbildungen und Beförderungen sind ausschliesslich die individuellen Leistungen, Kompetenzen und Potenziale in Bezug auf die Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes.

Der Schutz der Gleichheitsgrundsätze ist im Geberit Verhaltenskodex verankert. Hierzu gehört, dass keiner der Mitarbeitenden aufgrund des Geschlechts diskriminiert werden darf. Eine faire und gleichberechtigte Entlöhnung von Frauen und Männern wird wie folgt gewährleistet:

  • Stellenbewertung nach Funktion gemäss der bewährten Hay-Methode aufgrund von Wissen, Denkleistung und Verantwortungswert. Alle Stellen sind in einem gruppenweiten Grading-System zusammengefasst. Der resultierende Grade ist Basis für die Gehaltsfestlegung. Auf diese Weise sind geschlechtsunabhängige und gerechte Gehaltsstrukturen garantiert.
  • Bindende Tarifverträge mit entsprechend festgelegten Entgeltgruppen an vielen Geberit Standorten.

VIELFALT IN FÜHRUNGSGREMIEN UND BELEGSCHAFT (GRI 405-1)

Ende 2018 betrug die Frauenquote bei den Mitarbeitenden 24% (Vorjahr 23%), im oberen Management 8,6% (Vorjahr 8,4%). Im sechsköpfigen Verwaltungsrat ist eine Frau vertreten. Hinsichtlich Zugehörigkeit zu einer Minderheit werden derzeit keine weiteren Daten erfasst, da dies von Geberit und seinen Stakeholdern als nicht relevant eingestuft wurde. Für Kennzahlen zur Vielfalt nach Geschlecht und Altersstruktur, siehe Kennzahlen Nachhaltigkeit > Mitarbeitende und Gesellschaft.

LOHNVERHÄLTNIS FRAUEN UND MÄNNER (GRI 405-2)

Gemäss der jährlichen Umfrage bei allen Ländergesellschaften bestehen gruppenweit keine Unterschiede im Grundgehalt von Frauen und Männern.

GLEICHBEHANDLUNG (GRI 406)

MANAGEMENTANSATZ GLEICHBEHANDLUNG

Der Geberit Verhaltenskodex untersagt Diskriminierung im Sinne der ILO-Kernarbeitsnormen. Geberit toleriert weder Diskriminierung noch Mobbing aufgrund von Rasse, Geschlecht, Religion, Glaubensbekenntnis, nationaler Herkunft, Invalidität, Alter, sexueller Ausrichtung, körperlicher oder geistiger Behinderung, Familienstand, politischer Ansichten oder anderer gesetzlich geschützter Merkmale. Geberit ist bestrebt, seinen Mitarbeitenden ein sicheres Arbeitsumfeld zu erhalten. Jegliche Formen von Gewalt am Arbeitsplatz einschliesslich Drohungen, Drohgebärden, Einschüchterungen, Angriffen und ähnliche Verhaltensweisen werden untersagt. Die Einhaltung wird jährlich im Rahmen einer gruppenweiten Umfrage überprüft. Als Whistleblower Hotline steht allen Mitarbeitenden die Geberit Integrity Line zur Verfügung, siehe GRI 102-17.

Gemäss Geberit Verhaltenskodex handeln Geberit Mitarbeitende richtig, wenn sie die Vorkommnisse, die gegen geltendes Recht, ethische Standards oder gegen den Verhaltenskodex verstossen, offen ansprechen. Die Konzernleitung von Geberit muss von Problemen im Bereich der Integrität erfahren, um diese rasch und zuverlässig bewältigen zu können. Indem Mitarbeitende von Geberit Bedenken offenansprechen, tragen sie zu ihrem eigenen Schutz, dem ihrer Kolleginnen und Kollegen und dem Schutz der Rechte und Interessen von Geberit bei.

Bei Vorkommnissen sollten die Mitarbeitenden das persönliche Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen. Als Whistleblower Hotline steht allen Mitarbeitenden die Geberit Integrity Line zur Verfügung. Sie ist ein Angebot, um anonym auf Fälle wie zum Beispiel sexuelle Belästigung oder Verschleierung einer Bestechungszahlung aufmerksam zu machen. Die Integrity Line wird von einer auf diesem Gebiet erfahrenen externen Firma betrieben und steht rund um die Uhr während sieben Tagen der Woche zur Verfügung.

DISKRIMINIERUNGSFÄLLE (GRI 406-1)

2018 gab es gemäss der jährlichen, gruppenweiten Überprüfung einen Diskriminierungsfall und einen Mobbingfall, welche beide noch nicht abgeschlossen sind. Zudem gab es zwei Fälle von sexueller Belästigung. Beide Fälle wurden untersucht: Im einen Fall wurde eine Kündigung ausgesprochen, im anderen Fall kam eine interne Kommission zum Ergebnis, dass die Anschuldigung unbegründet war.

VEREINIGUNGSFREIHEIT (GRI 407)

MANAGEMENTANSATZ VEREINIGUNGSFREIHEIT

Den Mitarbeitenden steht es in jeder Hinsicht frei, Gewerkschaften, Verbänden und ähnlichen Organisationen beizutreten. In der Geberit Gruppe werden im Sinne der ILO-Kernarbeitsnormen und des UN Global Compact keine Rechte zur Ausübung der Vereinigungsfreiheit oder zu Kollektivverhandlungen eingeschränkt.

VERSTÖSSE GEGEN DAS RECHT AUF VEREINIGUNGSFREIHEIT UND TARIFVERHANDLUNGEN (GRI 407-1)

2018 wurden gemäss der jährlichen, gruppenweiten Überprüfung keine Verstösse gegen die Gewährleistung von Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen festgestellt.

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