9. Planet

Geberit steht seit langem für ein hohes Umweltbewusstsein und hat sich zu einer umweltfreundlichen und ressourceneffizienten Produktion sowie der Entwicklung von wassersparenden und nachhaltigen Produkten verpflichtet. Im Zentrum steht dabei ein systematisches und gruppenweites Umweltmanagement. Für dieses ist der Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit verantwortlich. Richtlinien und Massnahmen zu allen wesentlichen Umweltthemen werden hier koordiniert. Ein Netzwerk von Umweltbeauftragten in den Produktionswerken leben den aktiven Umweltschutz und setzen die Ziele und Massnahmen aus der Nachhaltigkeitsstrategie weltweit um. Die Umwelt- und Arbeitssicherheitsbeauftragten aller Produktionswerke treffen sich einmal jährlich, um Best-Practice-Erfahrungen auszutauschen und gruppenweite Standards weiterzuentwickeln.

Ecodesign ist seit 2007 ein fester Bestandteil im Produktentwicklungsprozess mit dem Ziel, jedes Produkt über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg umweltfreundlicher zu gestalten als sein Vorgänger, siehe Kapitel 10.1 Produkte und Innovation. Umweltkriterien sind in allen Entscheidungsprozessen berücksichtigt. Diese werden laufend optimiert, so dass ein nachweislich hoher Standard erreicht wird, der häufig weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht. Die Umweltgrundsätze von Geberit sind im Verhaltenskodex festgehalten.

Die Geberit Gruppe verfügt über ein Gruppenzertifikat nach ISO 9001 (Qualität), ISO 14001 (Umwelt) und OHSAS 18001 (Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz) mit Gültigkeit bis 2021. Von 30 Produktionswerken sind Ende 2018 alle nach ISO 9001 und ISO 14001, 29 nach OHSAS 18001 und fünf nach ISO 50001 (Energie) zertifiziert. 2018 wurde das Geberit Sicherheitssystem weltweit umgesetzt und bis Ende 2019 werden alle Produktionswerke nach der neuen Arbeitssicherheitsnorm ISO 45001 zertifiziert sein.

Die jährliche Erstellung einer Betriebsökobilanz ist bei Geberit seit 1991 fester Bestandteil des Umweltmanagements. Sie umfasst alle Produktionswerke weltweit, das Logistikzentrum in Pfullendorf (DE), weitere kleinere Logistikeinheiten und grössere Vertriebsgesellschaften. Die Betriebsökobilanz ermöglicht eine Gesamtbeurteilung der Umweltbelastung mit der Messgrösse Umweltbelastungspunkte (UBP). Für die Berichterstattung 2018 wurde analog dem Vorjahr mit Basisdaten aus der international anerkannten Ecoinvent Datenbank (Version 3.1) und der neusten Version der Methode der ökologischen Knappheit (Version 2013) sowie mit dem nationalen Strommix gerechnet.

Die absolute Umweltbelastung reduzierte sich um 4,4% und die CO2-Emissionen um 4,7%. Die Umweltbelastung pro Umsatz (währungsbereinigt) nahm um 7,3% ab. Dieser Wert liegt über dem langfristigen Zielwert von 5% pro Jahr. Die Fortschritte beruhen im Wesentlichen auf den kontinuierlich umgesetzten Effizienzmassnahmen in den energieintensiven Keramikwerken. Seit der Akquisition der Sanitec in 2015 konnte die absolute Umweltbelastung um 11,6% reduziert und die Ökoeffizienz um über 20% verbessert werden.

Detaillierte Kennzahlen zur Umweltbelastung finden sich unter Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

RESSOURCEN UND KREISLAUFWIRTSCHAFT (GRI 301)

MANAGEMENTANSATZ RESSOURCEN UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Der Einsatz von Rohmaterialien, Halbfabrikaten und Fertigprodukten mit einem Einkaufswert von weltweit CHF 920 Mio. ist ein wesentlicher Produktionsfaktor für Geberit. Der mit den eingekauften Materialien (inklusive mineralischer Rohstoffe der Keramikwerke und Rohstoffen des Werkes Ozorków (PL)) verbundene Verbrauch von grauer Energie liegt, basierend auf Basisdaten aus Ecoinvent (Version 3.1), mit rund 12 900 TJ (Vorjahr 13 000 TJ) 4,5 Mal über dem gesamten Energieverbrauch der Produktionswerke. Dies unterstreicht, wie wichtig der sorgfältige Umgang mit Rohstoffen ist. Der ressourceneffiziente Einsatz von Rohstoffen wird bereits im Produktentwicklungsprozess im Rahmen von Ecodesign-Workshops mitbestimmt, siehe Kapitel 10.1 Produkte und Innovation > Produktmanagement und Innovation.

Im Sinne der europäischen Vision einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft (circular economy) wird versucht, die Möglichkeiten in Richtung geschlossener Stoffkreisläufe abzuklären und umzusetzen. Der Kreislaufgedanke spielt bei Geberit schon seit vielen Jahren eine wichtige Rolle: Geberit Produkte verfügen dank hochwertiger Materialien über eine sehr lange Lebensdauer, sind oft rückwärtskompatibel, verwendete Kunststoffe sind eindeutig gekennzeichnet und Ersatzteile sind für bis zu 25 Jahre verfügbar. Weitergehende Schritte umfassen die Suche nach weiteren hochwertigen Kunststoffregranulaten und die Suche nach Möglichkeiten interne Stoffkreisläufe zu schliessen und Produktionsabfälle als Wertstoffe für andere nutzbar zu machen. Dies ist insbesondere in der Keramikherstellung relevant, wo sich Geberit neu das Ziel gesetzt hat, die Ressourceneffizienz (kg Keramikabfall/kg Keramik) bis 2021 um 10% zu verbessern.

EINGESETZTE MATERIALIEN (GRI 301-1)

Die Verwendung von Materialien ergibt sich aus den unterschiedlichen Herstellverfahren: 17 kunststoff- und metallverarbeitende Werke, zehn Werke zur Herstellung von Sanitärkeramik und drei weitere Werke, in denen Acryl sowie im Fall der Duschtrennwände auch Aluminium und Glas verarbeitet werden. Das Spektrum der angewandten Fertigungstechnologien umfasst somit die Bereiche Spritzgiessen, Blasformen, Extrusion, Metall- und Thermoformen, Montage und Keramikherstellung.

Die wichtigsten Materialien für die Produktion sind Kunststoff- und Metallrohmaterialien, mineralische Rohstoffe sowie diverse Halbfabrikate und Fertigprodukte. 2018 wurden insgesamt 409 573 Tonnen Material eingesetzt (Vorjahr 414 637 Tonnen). Diese Mengen beinhalten nebst den mineralischen Rohstoffen der vormaligen Sanitec auch die Rohstoffe des Werkes in Ozorków (PL). Detaillierte Kennzahlen zum Materialeinsatz finden sich unter Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

In 2017 wurde mit der Einführung einer softwarebasierten Lösung zur Verwaltung von Gefahrstoffen begonnen und 2018 an neun Produktionsstandorten ausgerollt. Für 2019 ist der Roll-out an sechs weiteren Standorten geplant. Angestrebt wird ein standardisierter Prozess über alle Produktionswerke, eine erhöhte Effizienz im Management von gefährlichen Betriebs- und Hilfsstoffen sowie langfristig eine Reduktion der eingesetzten Gefahrstoffe.

ANTEIL RECYCLINGMATERIAL (GRI 301-2)

Bei der Abschätzung des Anteils Recyclingmaterial in der Produktion wird zwischen internen und externen Quellen unterschieden.

Interne Quellen:
Beim Rohmaterial Kunststoff fällt vor allem internes Reziklat an, welches entweder direkt vor Ort oder über eine dezentrale Mühle gemahlen und wieder dem Prozess zugeführt wird. Der Anteil schwankt je nach Herstellprozess. Beim Blasformen sind es rund 35%, beim Spritzgiessen von Formstücken je nach Produktklasse rund 15% und beim Rohr-Extrudieren rund 3%. Dies entspricht insgesamt rund 9 000 Tonnen.

In der Keramikherstellung werden ebenfalls Rohmaterialien intern rezykliert und dem Prozess wieder zugeführt. Die Recyclingrate der keramischen Masse beträgt rund 10% und bei der Glasur sind es 20-40%.

Externe Quellen:
Bei den eingekauften Metallen gibt es relativ hohe Reziklatanteile. Die Daten stammen vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie. Hochgerechnet sind im eingekauften Rohmaterial Metall rund 35 600 Tonnen Reziklat enthalten.

Bei den Kunststoffen kommt primär Neumaterial zum Einsatz. Die Suche nach geeignetem und hochwertigem Regranulat aus externen Kunststoffabfällen ist fester Bestandteil der Beschaffungsstrategie von Geberit. Beim Werkstoff ABS wurde eine geeignete Alternative aus 100% Reziklat gefunden. Diese basiert auf hochwertigen Kunststoffabfällen aus dem Elektronikbereich (z.B. gebrauchte Computergehäuse). Gemäss Lieferant verbraucht die Herstellung dieses Regranulats im Vergleich zur Herstellung einer Tonne neuwertigen Kunststoffs auf petrochemischer Basis über 80% weniger Energie und zudem werden dabei rund drei Tonnen weniger CO2 in die Atmosphäre freigesetzt. 2018 wurden knapp 900 Tonnen ABS-Regranulat für verschiedene Komponenten in Auf- und Unterputzspülkästen eingesetzt. Dank intelligentem Redesign kann beispielsweise beim Spülventil Typ 240 die Hälfte des Materials aus hochwertigem ABS-Regranulat verwendet werden. Grundsätzlich soll der Einsatz von Kunststoff-Regranulat weiter erhöht und auf andere Produktbereiche angewendet werden.

WIEDERVERWERTETE PRODUKTE UND VERPACKUNGSMATERIALIEN (GRI 301-3)

2018 wurden rund 37 500 Tonnen Verpackungsmaterial (inklusive vormalige Sanitec) eingesetzt. Davon wurden rund 50% durch Geberit selbst oder durch finanzierte Vertragspartner erfasst und rezikliert. Der Rest wird länderspezifisch entsorgt und rezikliert.

ENERGIE (GRI 302)

MANAGEMENTANSATZ ENERGIE

Der Verbrauch von Energie in Form von Strom, Brenn- und Treibstoffen stellt mit einem Anteil von 96,6% die grösste Umweltbelastung dar. Eine 2012 eingeführte Software ermöglicht ein monatliches Monitoring der Wasser- und Energieverbräuche sowie die konzernweite Berechnung der Umweltbelastung und CO2-Emissionen. Zur Steuerung und Planung der Energieverbräuche wird bei den energieintensivsten Werken zudem ein systematisches Energiemonitoring sowie ein Masterplan Energie umgesetzt. Dieser basiert auf den drei Säulen Energie sparen, die Energieeffizienz erhöhen und den Anteil erneuerbarer Energieträger gezielt ausbauen. Im Rahmen der Entwicklung des langfristig ausgerichteten CO2-Ziels, das mit dem 2-Grad-Ziel von Paris (science based) kompatibel ist, wurden auch Ziele für den Anteil erneuerbarer Energieträger definiert. Bis 2021 soll der Anteil an erneuerbaren Energieträgern beim Strom bei 45% und bei den Brennstoffen bei 10% liegen.

Derzeit sind die fünf deutschen Werke in Lichtenstein, Pfullendorf, Langenfeld, Wesel und Haldensleben nach dem Standard ISO 50001 für Energiemanagement zertifiziert. In 2015 erfolgte zudem die Umsetzung der europäischen Energieeffizienz-Richtlinie 2012/27/EU in allen Geberit Gesellschaften, welche 2019 einer erneuten Prüfung untersteht.

Für die Entwicklung energieeffizienter Produkte, siehe Kapitel 10.1 Produkte und Innovation.

ENERGIEVERBRAUCH INNERHALB DER ORGANISATION (GRI 302-1)

Geberit ist im Wesentlichen ein Verbraucher extern eingekaufter Energie. Als direkte Energieträger (Scope 1) werden die Brennstoffe Erdgas, Biogas, Flüssiggas (LPG), Diesel zur Stromerzeugung, Heizöl Extra Leicht, feste Brennstoffe sowie die Treibstoffe Diesel, Benzin, Flüssiggas (LPG) und Erdgas (CNG) verwendet. Als indirekte Energieträger (Scope 2) kommen Strom und Fernwärme zum Einsatz.

Der Energieverbrauch konnte im Berichtsjahr um 4,6% reduziert werden und liegt nun bei 790,3 GWh. Seit der Akquisition der Sanitec in 2015 konnte der Energieverbrauch um 13,3% gesenkt werden, was ein erheblicher Beitrag zur Reduktion der Umweltbelastung ist.

Die Brennstoffe (primär aus der Keramikherstellung), inklusive Fernwärme, stellen mit 67,8% nach wie vor den grössten Anteil am Energieverbrauch dar, gefolgt vom Strom mit 28,4% und den Treibstoffen mit 3,8%.

Die erneuerbaren Energieträger sollen gemäss Nachhaltigkeitsstrategie kontinuierlich ausgebaut werden. Seit 2012 wird in Pfullendorf (DE) ein Blockheizkraftwerk betrieben, das 2018 mit 8,1 GWh regional hergestelltem Biogas versorgt wurde. Der dort erzeugte Strom (3,1 GWh) wird ins Netz eingespeist und die anfallende Abwärme (3,9 GWh) kann in der Produktion genutzt werden und reduziert damit den Erdgasverbrauch. Insgesamt lag der Anteil erneuerbarer Energie bei den Brennstoffen bei 5,2%.

Seit 2013 wird im Werk in Givisiez (CH) die Dachfläche für eine 3 050 m2 grosse PV-Anlage einem Energiedienstleister zur Verfügung gestellt. Die Stromproduktion lag 2018 bei 0,5 GWh. Dieser Beitrag ist jedoch nicht in der Energiebilanz integriert, da die produzierte Energie durch den regionalen Energieversorger bewirtschaftet wird. Der Anteil an eingekauftem erneuerbarem Ökostrom wurde 2018 insgesamt um 3 GWh auf 50 GWh gesteigert – damit betrug der Anteil erneuerbarer Energieträger beim Strom insgesamt 40,6%.

Für detaillierte Kennzahlen zum Verbrauch an Brenn- und Treibstoffen (Scope 1), Strom und Fernwärme (Scope 2) sowie zum Strommix, siehe Kennzahlen Nachhaltigkeit Umwelt.

ENERGIEVERBRAUCH AUSSERHALB DER ORGANISATION (GRI 302-2)

Hinsichtlich der Energiebilanz ausserhalb der Organisation konzentriert sich Geberit auf die eingekauften Materialien, die Intercompany- und Distributionslogistik sowie die Geschäftsreisen.

Die eingekauften Materialien verursachten in 2018 einen Verbrauch an grauer Energie von rund 12 900 TJ.

Die Logistik wird mit externen Transportdienstleistern erbracht. Für das Monitoring wird ein von Geberit entwickelter Logistikrechner eingesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr wurde der Logistikrechner um drei Standorte der vormaligen Sanitec erweitert. Im Berichtsjahr wurden mit den grössten Transportdienstleistern 505,9 Mio. Tonnenkilometer umgesetzt (Vorjahr 415,1 Mio. Tonnenkilometer). Dies führte zu einem Energieverbrauch in der Höhe von 917,8 TJ (Vorjahr 854,7 TJ). Die Zunahme der Transportleistung und des Energieverbrauchs begründet sich hauptsächlich in den zusätzlich erfassten Standorten sowie im erhöhten Umsatz und dem damit verbundenen Mehrverkehr.

Seit 2012 werden geschäftsbedingte Flugreisen erhoben und in die Bilanzierung integriert. Die Flugdistanzen werden anhand der jeweiligen Start- und Zielflughäfen berechnet. Flugreisen verursachten einen Energieverbrauch von 22,1 TJ.

ENERGIEINTENSITÄT (GRI 302-3)

Die Energieintensität ist eine wichtige Steuergrösse in den Produktionswerken und wird monatlich im Management Cockpit verfolgt. Diejenigen Werke mit einer Zertifizierung nach ISO 50001 haben zudem ein verfeinertes Monitoring eingeführt. Auf Konzernebene wird analog der Umweltbelastung und der CO2-Emissionen der Umsatz als Bezugsgrösse herangezogen. Der Energieverbrauch pro Umsatz konnte dabei im Vergleich zum Vorjahr um 7,5% verbessert werden.

VERRINGERUNG DES ENERGIEVERBRAUCHS (GRI 302-4)

Wichtige Massnahmen zur Energieeinsparung in der Produktion umfassen:

  • Optimierung der Produktionsprozesse im Hinblick auf Effizienz, Ausschuss, Stabilität, Energie- und Ressourcenverbrauch
  • Kontinuierliche Modernisierung des Maschinenparks und Einkauf energieeffizienter Anlagen
  • Steigerung der Auslastung und Effizienz der Produktionsanlagen
  • Optimierung der Kühlanlagen durch Nutzung der natürlichen Umgebungskälte (Freecooling, Grundwasser)
  • Bessere Nutzung intern vorhandener Abwärme (Wärmerückgewinnung)
  • Sorgfältiger Einsatz von Druckluft
  • Isolation von Gebäuden

Konkrete Beispiele, welche die Reduktion des Energieverbrauchs in der Produktion unterstützen:

  • Abriss und saubere Entsorgung veralteter und nicht mehr benötigter Infrastruktur in Wesel, Haldensleben und Pfullendorf (DE), Bromölla (SE) sowie Übergabe des alten Werkes in Slavuta (UA) an den Staat. Neubau je einer Werkshalle in Pfullendorf, Langenfeld (DE) und Ozorków (PL), sowie neue Gebäude für Logistik und Technologie in Slavuta (UA).
  • Erhöhung der Anzahl Spritzgussmaschinen mit energieeffizienter Antriebstechnik von 156 auf 174.
  • Prozessoptimierung bei der Herstellung von gebogenen Mapress Fittings in Langenfeld (DE) mit Reduktion des Strom- und Erdgasverbrauchs, reduziertem Einsatz von Schmierstoffen und geringeren Sonderabfallmengen. Realisierung einer ersten vollelektrisch angetriebenen Fertigungslinie.
  • Umrüstung drei weiterer Tunnelöfen für die Keramikherstellung mit modernster Brennertechnologie. Insgesamt sind nun elf modernste Tunnelöfen umgerüstet und das Projekt abgeschlossen. Einsparungen von über 20% Erdgas pro Anlage, was jährlich insgesamt rund 27 GWh Erdgas und 6 500 Tonnen CO2 entspricht.

Massnahmen um den Energieverbrauch in der (ausgelagerten) Logistik zu vermindern:

  • Dem zentralen Transportmanagement als Schnittstelle zwischen Werken, Märkten und Spediteuren wird ein hoher Stellenwert beigemessen, um dadurch kosten- und ressourcenoptimierte Transportlösungen zu ermöglichen. Durch die Integration der Distribution des Mapress Sortiments erhalten Kunden nun ihre ganze Sanitärtechnik-Bestellung in einer einzigen LKW-Lieferung. Dies reduziert nicht nur die Leerkilometer, es steigert auch die Auslastung der LKWs und verringert den CO2-Ausstoss. Gemessen an der Transportleistung lag der Anteil an Euro 5-Fahrzeugen bei 33%, derjenige modernster Euro 6-Fahrzeuge bei 64%.
  • Wo möglich, werden Chancen genutzt, den LKW-Verkehr auf die Schiene zu verlagern. Ab Pfullendorf (DE) erfolgen Transporte nach Hamburg (Seefrachten) zu nahezu 100%, nach Italien zu 80%, in die Türkei zu 67% und in die Schweiz zu 15% mit der Bahn. Von Italien nach Pfullendorf beträgt der Bahnanteil 50%.
  • Bei den LKW-Verkehren sucht Geberit weiter nach Möglichkeiten, den Frachtraum effizienter auszunutzen und grössere Transportgefässe einzusetzen. So wird der Anteil der ab dem Logistikzentrum Pfullendorf eingesetzten «High-Cube-Wechselbrücken» mit einer um ca. 10% grösseren Ladekapazität sukzessive ausgebaut. Durch den Einsatz von Lang-LKWs in Skandinavien (bis 25 Meter Länge und 60 Tonnen Gesamtgewicht) kann das Ladevolumen und die Anzahl transportierter Paletten zudem pro LKW um rund 40% erhöht werden.

SENKUNG DES ENERGIEBEDARFS FÜR PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN (GRI 302-5)

Die grösste Umweltleistung der Geberit Produkte liegt im Wassersparen, wodurch indirekt auch Energie eingespart wird. Für die Förderung, Aufbereitung und Verteilung des Wassers sowie die anschliessende Behandlung des unverschmutzten Abwassers in einer Kläranlage werden gemäss Ecoinvent Datenbank (Version 3.1) pro Kubikmeter Wasser 10,3 MJ Energie benötigt und 0,64 kg CO2-Emissionen freigesetzt. Der für Geberit berechnete Wasserfussabdruck zeigt, dass nahezu 100% des Wasserverbrauchs in der Nutzungsphase der Produkte anfällt. Dort ist die eingesparte Wassermenge sehr gross: Mit allen 2-Mengen- und Spül-Stopp-Spülkästen, die seit 1998 installiert wurden, konnten gemäss einer Modellrechnung gegenüber traditionellen Spülsystemen bis heute rund 28 100 Millionen Kubikmeter Wasser eingespart werden. Entsprechend sind mit dem Wassersparen erhebliche Energieeinsparungen verbunden.

Direkte Energieeinsparungen bei den Produkten werden dank systematisch verbesserter Energieeffizienz ermöglicht. Aktuelle Beispiele sind:

  • Das Geberit Energierückhalteventil ERV schliesst die Entlüftungsleitung für Schmutzwasser über dem Dach mit einem patentierten magnetischen Membransystem ab. Es öffnet sich nur im Bedarfsfall und sorgt lediglich dann für Druckausgleich, wenn dies erforderlich ist. Unnötige Wärmeverluste werden so vermieden und ermöglichen die Einsparung von jährlich bis zu 50 Liter Heizöl.
  • Das Dusch-WC Geberit AquaClean Sela Comfort besticht mit einem durchdachten Produktkonzept und schlicht- elegantem Design. Mit innovativer WhirlSpray- und Heating OnDemand-Technologie kann der Energieverbrauch gegenüber seinem Vorgänger deutlich reduziert werden.
  • Das Geberit Urinalsystem umfasst Urinale mit elektronischen Steuerungen, aber auch mit komplett wasserlosem Betrieb. Die zentralen Elemente bilden die zwei von Geberit entwickelten spülrandlosen Urinalkeramiken Preda und Selva. Dank des geringen Ressourcenverbrauchs und der optionalen Möglichkeit, die Steuerung durch eine autarke Energiequelle mit Strom zu versorgen, können die Urinale höchste Anforderungen an nachhaltiges Bauen und an den wirtschaftlichen Betrieb erfüllen. Für verschiedene Vertriebsgesellschaften wurde dafür ein eigener Umwelt- und Kostenrechner entwickelt, siehe www.geberit.de > Dienstleistungen > Apps und Tools > Rechner und Kalkulatoren.
  • Das modular aufgebaute Geberit Armaturensystem repräsentiert durchdachte Installationstechnik, verschiedene Energiekonzepte und elegante Armaturenkörper für die Wand- oder Standmontage. Die Armaturen lassen sich rasch und fehlerfrei einbauen. Mischer, Ventil, Elektronik und Stromversorgung sind in einer Funktionsbox untergebracht, die vor Feuchtigkeit geschützt unter dem Waschtisch platziert wird. Nebst optimaler Nutzer- und Montagefreundlichkeit überzeugt das Produkt auch durch einen minimalen Wasser- und Energieverbrauch.

WASSER (GRI 303)

MANAGEMENTANSATZ WASSER

Der Wasserfussabdruck, welcher die gesamte Wertschöpfungskette von Geberit abdeckt, zeigt, dass nahezu 100% des Wasserverbrauchs auf die Nutzungsphase der Produkte entfallen, während die Herstellung der Produkte bei Geberit für weniger als 0,1% des Wasserverbrauchs verantwortlich ist. Gemäss einer Modellrechnung konnten mit allen 2-Mengen- und Spül-Stopp-Spülkästen, die seit 1998 installiert wurden, gegenüber traditionellen Spülsystemen bis heute rund 28 100 Millionen Kubikmeter Wasser eingespart werden. Allein im Jahr 2018 betrug die Einsparung 2 880 Millionen Kubikmeter. Dies ist mehr als die Hälfte dessen, was alle Haushalte Deutschlands während eines Jahres verbrauchen.

Ein ähnliches Bild zeigt die Betriebsökobilanz – auch dort spielt die Umweltbelastung durch den Verbrauch von Wasser und die anschliessende Abwasserreinigung mit einem Anteil von 1,1% der Gesamtbelastung eine untergeordnete Rolle. Trotzdem möchte Geberit auch beim eigenen Wasserverbrauch vorbildlich sein und diesen jedes Jahr weiter optimieren. Dazu gehören Massnahmen wie die Wiederverwendung von Wasser in Labors und im Produktionsprozess. Der grösste Anteil des Wasserverbrauchs stammt aus der Keramikherstellung. Hier setzt sich Geberit neu das Ziel, den Wasserverbrauch (l Wasser/kg Keramik) bis 2021 um 5% zu senken.

Seit 2016 legt Geberit seine detaillierte Wasserbilanz im Rahmen des CDP Water Program offen.

Für die Entwicklung wassersparender Produkte und das Engagement über die Produktentwicklung hinaus, siehe Kapitel 10.1 Produkte und Innovation.

WASSERVERBRAUCH (GRI 303-1)

Im Berichtsjahr lag der Wasserverbrauch bei 1 032 501 m3 (Vorjahr 1 129 893 m3) und konnte gegenüber dem Vorjahr um 8,6% reduziert werden. Vor allem die Herstellung von Sanitärkeramik braucht sowohl bei der Zubereitung der keramischen Masse und Glasur wie auch bei der Reinigung der Formen und Systeme viel Wasser. 2018 konnte der Wasserverbrauch in der Keramikherstellung um 5,5% auf 6,6l/kg Keramik reduziert werden.

Der Wasserverbrauch teilt sich auf in Trink- (26%), Brunnen- (50%), See- und Fluss- (23%) sowie Regenwasser (1%). Kennzahlen zum Wasserverbrauch nach Quellen finden sich unter Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

BEEINTRÄCHTIGTE WASSERQUELLEN (GRI 303-2)

Der Wasserverbrauch der Geberit Produktionswerke führt zu keiner erheblichen Belastung von Wasserquellen im Sinne der GRI-Kriterien.

ZURÜCKGEWONNENES UND WIEDERVERWENDETES WASSER (GRI 303-3)

Gruppenweit verursachen vor allem zwei Prozesse einen Grossteil des Wasserbedarfs:

  • In der Keramikherstellung werden grössere Mengen an Wasser verbraucht. Rund 5-10% des verbrauchten Wassers werden intern wiederverwertet. Dies ergibt eine Menge von rund 81 500 m3 pro Jahr.
  • Im Geberit Sanitärlabor in Rapperswil-Jona (CH) werden neu entwickelte Produkte geprüft. Für die Tests wurden 116 052 m3 Wasser benötigt. Nur etwa 3% oder 3 435 m3 davon sind Frischwasser. Die restlichen 97% konnten im geschlossenen Kreislaufsystem rezikliert werden.

CO2 UND ANDERE EMISSIONEN (GRI 305)

MANAGEMENTANSATZ CO2 UND ANDERE EMISSIONEN

Im Rahmen der Betriebsökobilanz werden Emissionen aus der Produktion detailliert erhoben und bewertet. Für Geberit sind dabei die CO2-Emissionen besonders wichtig. Weitere Luftemissionen (NOx, SO2, Kohlenwasserstoffe etc.) werden ebenfalls erhoben bzw. berechnet, stellen aber eine vergleichsweise geringe Umweltbelastung dar. Im Rahmen der CO2-Strategie sollen die CO2-Emissionen pro währungsbereinigtem Umsatz jährlich um durchschnittlich 5% reduziert werden. Hier liegt Geberit weiterhin auf Kurs, siehe GRI 305-2. 2016 wurde ein langfristiges CO2-Ziel festgelegt, das mit dem 2-Grad-Ziel von Paris (science based) kompatibel ist. In diesem Rahmen plant Geberit eine Reduktion der absoluten CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) bis 2021 um 6% gegenüber dem Basisjahr 2015 auf unter 240 000 Tonnen (auf Basis organischen Wachstums). Dieses Ziel konnte per Ende 2018 bereits erreicht werden. Zudem wurden auch konkrete Ziele für den Anteil erneuerbarer Energieträger erarbeitet: 45% beim Strom und 10% bei den Brennstoffen.

Seit 2012 wird ein CO2-Fussabdruck über die gesamte Wertschöpfungskette berechnet. Dieser beinhaltet die Bereitstellung des Rohmaterials, die Brenn- und Treibstoffe, die Herstellung der Produkte bei Geberit, die Logistik, die Nutzung und die Entsorgung. Seitens der vormaligen Sanitec werden beim Rohmaterial nur die mineralischen Rohstoffe sowie die Rohstoffe des Werks in Ozorków (PL) berücksichtigt. In der Analyse zeigte sich, dass die Nutzung der Produkte (69,4%) und die Bereitstellung der Rohstoffe (16,2%) mit Abstand die grössten CO2-Emissionen verursachen. In der Nutzungsphase spielen insbesondere die Bereitstellung von Wasser, die Behandlung des unverschmutzten Abwassers sowie die Erzeugung von Warmwasser eine zentrale Rolle. Die Produktion bei Geberit verursacht insgesamt nur 5,6% der gesamten CO2-Emissionen. Auch der Transport (1,4%), die Bereitstellung der Brenn- und Treibstoffe (1,0%) sowie die Entsorgung der Produkte (6,4%) verursachen nur geringe Emissionen.

Die Massnahmen zur Umsetzung der CO2-Strategie basieren auf den drei Säulen Energie sparen, die Energieeffizienz erhöhen und den Anteil erneuerbarer Energieträger gezielt ausbauen, siehe auch GRI 302.

Die Berechnung der Treibhausgasemissionen basiert auf der international anerkannten Ecoinvent Datenbank (Version 3.1), wobei die IPCC Faktoren 2013 verwendet, produktionsbezogene Prozessemissionen mit einbezogen und der nationale Strommix zugrunde gelegt wird. Für die Berechnung der Treibhausgasemissionen werden die sieben Leitsubstanzen CO2 fossil, CH4, N2O, HFC, PFC, SF6 und NF3 verwendet und als Summenparameter gemäss IPCC (CO2-äq. oder einfach CO2) dargestellt.

DIREKTE TREIBHAUSGASEMISSIONEN (SCOPE 1) (GRI 305-1) UND INDIREKTE ENERGIEBEDINGTE TREIBHAUSGAS­EMISSIONEN (SCOPE 2) (GRI 305-2)

In 2018 betrugen die CO2-Emissionen 231 484 Tonnen (Vorjahr 242 796 Tonnen), was einer Abnahme von 4,7% entspricht. Die CO2-Emissionen pro Umsatz (währungsbereinigt) reduzierten sich um 7,5% und liegen über dem Zielwert von 5% pro Jahr.

Brennstoffe sind mit 48,4% die grösste CO2-Quelle, gefolgt vom Strom mit 48,1% und den Treibstoffen mit 3,4% sowie den Prozessemissionen und der Fernwärme mit insgesamt 0,1%. Durch den Zukauf von 50 GWh Ökostrom in Pfullendorf und Weilheim (DE), Kolo (PL), Bromölla und Mörrum (SE), Givisiez (CH) und Daishan (CN) konnten die CO2-Emissionen um rund 24 900 Tonnen reduziert werden.

Kennzahlen zu den Treibhausgasemissionen finden sich unter Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

SONSTIGE INDIREKTE TREIBHAUSGASEMISSIONEN (SCOPE 3) (GRI 305-3)

Hinsichtlich weiterer indirekter Treibhausgasemissionen (Scope 3) konzentriert sich Geberit auf folgende Kategorien:

  • Eingesetzte Rohmaterialien und die daraus resultierenden CO2-Emissionen mit 665 087 Tonnen (Vorjahr 667 065 Tonnen).
  • Bereitstellung von Brenn- und Treibstoffen, welche 2018 für Brennstoffe 33 530 Tonnen und für Treibstoffe 5 691 Tonnen ausmachten.
  • CO2-Emissionen aus der Vorkette der Stromerzeugung sind in GRI 305-1 enthalten.
  • Logistik (siehe GRI 302-2), welche 2018 insgesamt 55 802 Tonnen CO2-Emissionen (Vorjahr 52 075 Tonnen) verursachte. Die Zunahme begründet sich hauptsächlich in den zusätzlich erfassten Standorten sowie im erhöhten Umsatz und dem damit verbundenen Mehrverkehr. Die Ökoeffizienz der Logistik (Umweltbelastung pro tkm) konnte seit 2015 um über 30% verbessert werden.
  • Geschäftlich bedingte Flugreisen mit 1 588 Tonnen CO2-Emissionen (Vorjahr 1 626 Tonnen). Diese CO2-Emissionen beinhalten die direkten und indirekten Emissionen und basieren auf der Ecoinvent Datenbank (Version 3.1) und den IPCC-Umrechnungsfaktoren aus dem Jahre 2013.

INTENSITÄT DER TREIBHAUSGASEMISSIONEN (GRI 305-4)

Die CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) im Verhältnis zum währungsbereinigten Umsatz haben um 7,5% abgenommen. Geberit liegt damit über dem Zielwert von 5% pro Jahr. Seit der Akquisition der Sanitec in 2015 konnten die CO2-Emissionen pro Umsatz um über 20% reduziert werden.

SENKUNG DER TREIBHAUSGASEMISSIONEN (GRI 305-5)

2018 wurde der Bezug von zertifiziertem Ökostrom um weitere 3 GWh auf 50 GWh erhöht. Insgesamt lag der Anteil erneuerbarer Energieträger beim Strom damit bei 40,6% (Vorjahr 39,0%). Gemäss der CO2-Strategie soll der Anteil erneuerbarer Energieträger jährlich um 3 GWh ausgebaut werden, so dass der Anteil 2021 bei 45% liegt.

Der Anteil erneuerbarer Energie bei den Brennstoffen soll bis 2021 auf 10% erhöht werden. Ein wichtiger Beitrag leistet das 2012 in Betrieb genommene Blockheizkraftwerk in Pfullendorf (DE), das 2018 mit 8,1 GWh regional erzeugtem Biogas gespeist wurde. Zusätzlich wurden 6,4 GWh Holzpellets verfeuert und 13,3 GWh Fernwärme aus einer Papierfabrik bezogen. Damit lag der Anteil erneuerbarer Energie bei Fernwärme und Brennstoffen 2018 insgesamt bei 5,2% (Vorjahr 5,3%).

Der Treibstoffverbrauch bestimmt sich primär durch die eigene und geleaste PKW- und Lieferwagenflotte. Seit Anfang 2008 gelten dazu verbindliche Vorgaben für den Einkauf von Neuwagen. Diese Vorgaben wurden per 2019 dem neuen Prüfverfahren nach WLTP (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure) angepasst.

Durch konsequentes Ecodesign bei der Entwicklung neuer Produkte können ebenfalls erhebliche Mengen an CO2-Emissionen eingespart werden. Ein konkretes Beispiel ist das Spülventil Typ 240 für Spülkästen. Dies besteht zur Hälfte des Materials aus hochwertigem ABS-Regranulat. Indirekt können damit jährlich fast 500 Tonnen CO2 eingespart werden, was in etwa einer Einsparung von 1 GWh an durchschnittlichem europäischem Strom entspricht.

Geberit fördert zudem die Sensibilisierung aller Mitarbeitenden zugunsten eines umweltfreundlichen Verhaltens. Neue Mitarbeitende erhalten im Rahmen ihres Einführungsprogramms eine Schulung zum Thema Nachhaltigkeit bei Geberit. In den grössten Werken ist diese auch auf die Zielgruppe Produktionsmitarbeitende zugeschnitten. Weiter existieren lokale Initiativen wie z.B. Baumpflanzaktionen, Waldarbeiten, Umweltwettbewerbe und Umwelt-Newsletter.

Alle Ziele und Massnahmen zur Verbesserung der CO2-Bilanz werden im Rahmen der Teilnahme am Carbon Disclosure Project (CDP) detailliert offengelegt.

EMISSIONEN OZONABBAUENDER SUBSTANZEN (GRI 305-6)

Basierend auf der Betriebsökobilanz können die Emissionen von ozonabbauenden Stoffen, gemessen in CFC11-Äquivalenten, berechnet werden. Dabei werden Basisdaten aus der Ecoinvent Datenbank (Version 3.1) verwendet. Die Angaben beinhalten sowohl die direkten Emissionen (Scope 1) aus der Verbrennung von Brenn- und Treibstoffen sowie Prozessemissionen (Lösemittel) als auch die indirekten Emissionen (Scope 2), welche sich aus dem Stromverbrauch und der Bereitstellung von Fernwärme ergeben. Kennzahlen zu ozonabbauenden Stoffen finden sich unter Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

STICKSTOFFOXIDE (NOX), SCHWEFELOXIDE (SOX) UND ANDERE LUFTEMISSIONEN (GRI 305-7)

Basierend auf der Betriebsökobilanz der können die Emissionen NOx, SO2, sowie NMVOC (Nichtmethan-VOC) und Staub (PM10) berechnet werden. Dazu werden Basisdaten aus der Ecoinvent Datenbank (Version 3.1) verwendet. Die Angaben beinhalten sowohl die direkten Emissionen (Scope 1) aus der Verbrennung von Brenn- und Treibstoffen sowie die Prozessemissionen (Lösemittel) als auch die indirekten Emissionen (Scope 2), welche sich aus dem Stromverbrauch und der Bereitstellung von Fernwärme ergeben. Kennzahlen zu den Emissionen finden sich unter Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

ABWASSER UND ABFALL (GRI 306)

MANAGEMENTANSATZ ABWASSER UND ABFALL

Die Entsorgung von Abfällen trug gemäss Betriebsökobilanz nur 1,8% zur gesamten Umweltbelastung bei. Die Reduktion und der sichere Umgang mit Abwasser und Abfällen werden in den Werken im Rahmen des Umweltmanagementsystems nach ISO 14001 vorangetrieben. Abfall wird so getrennt, dass möglichst viel dem Recycling und möglichst wenig der Verbrennung oder der Deponie zugeführt werden muss.

Im Sinne einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft wird versucht, aus Abfallstoffen Wertstoffe für andere Prozesse zu generieren. In den beiden polnischen Keramikwerken Kolo und Wloclawek können beispielsweise seit Ende 2016 die Gipsabfälle aus der Keramikherstellung, die bisher als Abfälle in die Deponie entsorgt wurden, als Wertstoff in der Zementindustrie genutzt werden. Dies reduziert die Abfallmengen in die Deponie um über 6 000 Tonnen pro Jahr. Neu hat sich Geberit zum Ziel gesetzt, die Ressourceneffizienz (kg Keramikabfall/kg Keramik) in der Keramikherstellung um 10% zu verbessern.

ABWASSEREINLEITUNGEN (GRI 306-1)

Die Abwassermengen lagen 2018 bei 808 158 m3 (Vorjahr 811 769 m3). Dabei machten Prozessabwässer aus der Fertigung von Sanitärkeramik mit 72% den grössten Anteil aus. Weitere wichtige Fraktionen sind häusliches Abwasser (25%), das in die kommunale Abwasserreinigung gelangte oder vorbehandelt in einen Vorfluter eingeleitet wurde und übriges Abwasser (3%), welches vorbehandelt in eine kommunale Abwasserreinigung gelangte. Eine Wiederverwendung von Abwasser durch Drittfirmen fand nicht statt. Geberit nimmt keinerlei ungeplante Abwassereinleitungen vor. Alles anfallende Prozessabwasser und häusliche Abwasser wird aufbereitet. Kennzahlen zum Abwasser finden sich unter Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

ABFALLAUFKOMMEN (GRI 306-2)

Die Abfallmenge lag 2018 bei insgesamt 84 074 Tonnen (Vorjahr 81 953 Tonnen).

Von den Abfällen gelangten 74,8% in externe Recyclingprozesse (Vorjahr 72,0%). Die Massnahmen fokussieren auf die weitere Trennung der Abfälle, die Reduktion von Reststoffdeponie- und Sonderabfällen sowie die Nutzbarmachung als Wertstoffe. Die Ressourceneffizienz in der Keramikherstellung verschlechterte sich leicht um 2% auf 0,51 kg Keramikabfall/kg Keramik.

Kennzahlen zum Abfall nach Kategorien finden sich unter Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.

AUSTRITT SCHÄDLICHER SUBSTANZEN (GRI 306-3)

In der Berichtsperiode gab es keine Freisetzungen von Chemikalien.

TRANSPORT VON SONDERABFÄLLEN (GRI 306-4)

2018 gelangten 777 Tonnen Sonderabfälle (Vorjahr 896 Tonnen) in die Sonderabfallverbrennung, 588 Tonnen Sonderabfälle (Vorjahr 599 Tonnen) konnten rezikliert werden. Alle Abfälle werden bei Geberit durch lizenzierte Entsorger abgenommen und verwertet.

DURCH ABWASSEREINLEITUNGEN BEEINTRÄCHTIGTE GEWÄSSER (GRI 306-5)

Dieser Indikator ist für Geberit nicht relevant, da im Sinne der GRI-Standards keine Gewässer von erheblichen Wassereinleitungen durch Geberit betroffen sind.

COMPLIANCE UMWELT (GRI 307)

MANAGEMENTANSATZ COMPLIANCE UMWELT

Im Rahmen seines Verhaltenskodex gibt Geberit vor, die Beeinträchtigung der Umwelt durch die Geschäftsaktivitäten auf ein Minimum zu beschränken. Dies erfolgt durch die konsequente Einhaltung aller anwendbaren Gesetze, international anerkannter Richtlinien und Branchenstandards. Bei zahlreichen Initiativen, die umgesetzt werden, geht Geberit über die gesetzlichen und behördlichen Vorschriften hinaus. Die Überprüfung und Sicherstellung der Einhaltung der Gesetze ist ein Pflichtelement der Zertifizierung nach ISO 14001. Zusätzlich wird sie im Rahmen der jährlichen Umfrage zur Einhaltung des Verhaltenskodex bei allen Gesellschaften überprüft, siehe GRI 419.

SANKTIONEN WEGEN UMWELTVERSTÖSSEN (GRI 307-1)

Im Berichtsjahr gab es einen wesentlichen Fall bei dem in einem Keramikwerk historische Altlasten festgestellt wurden. In Zusammenarbeit mit den Behörden wurden die erforderlichen Massnahmen zur vollständigen und ordnungsgemässen Entsorgung eingeleitet.

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