Anhang zum konsolidierten Jahresabschluss

1. Allgemeine Informationen und Grundsätze der Darstellung

2. Änderungen in der Konzern­struktur

3. Zusammenfassung der wesentlichen Grundsätze der Rechnungslegung

IFRS

Neue oder revidierte IFRS-Standards und -Interpretationen 2019 und deren Anwendung durch die Gruppe
Standard/Interpretation Inkraftsetzung Bedeutung für Geberit Einführung
IFRS 16 – Leasingverhältnisse 1.1.2019 Gemäss IFRS 16 müssen Leasingnehmer eine Leasingverbindlichkeit mit ihren zukünftigen Leasingraten und einem Nutzungsrecht am Leasingobjekt (right-of-use-asset) für praktisch alle Leasingverträge erfassen. Das IASB hat eine fakultative Befreiung für bestimmte kurzfristige Leasingverträge und Verträge über Objekte geringen Wertes vorgesehen. Gemäss IFRS 16 ist oder enthält ein Vertrag ein Leasingverhältnis, wenn der Vertrag das Recht gewährt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts über einen Zeitraum im Austausch für eine Gegenleistung zu kontrollieren.

Die Einführung dieses Standards hatte Auswirkungen auf die konsolidierte Jahresrechnung. Diese sind in Note 26 ersichtlich.
1.1.2019
IFRIC 23 – Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung 1.1.2019 Diese Interpretation konkretisiert die Bilanzierung von Ertragsteuern, wenn Unsicherheit darüber besteht, ob die Steuerbehörden die steuerliche Behandlung akzeptieren. Solche Rückstellungen werden nach den Vorschriften von IAS 12 – Ertragsteuern und nicht nach den Vorschriften von IAS 37 – Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen bilanziert. Es ist davon auszugehen, dass die Steuerbehörden die Art der Behandlung prüfen werden und dabei vollständige Kenntnis aller relevanten Informationen besitzen. Ertrag- und latente Steuern werden auf der Basis von den Wahrscheinlichkeiten, dass eine gewisse steuerliche Behandlung akzeptiert wird, bilanziert; entweder auf Basis des wahrscheinlichsten Betrags oder auf Basis des Erwartungswerts.

Diese Anpassung hatte keine wesentliche Auswirkung auf die konsolidierte Jahresrechnung.
1.1.2019
Änderungen an IFRS 9 – Finanzinstrumente 1.1.2019 Die Änderung erlaubt es, bestimmte vorzeitig rückzahlbare finanzielle Vermögenswerte mit sogenannter negativer Ausgleichsleistung (z.B. wenn eine Partei einen Vertrag vorzeitig beendet und einen angemessenen Ausgleich für diese frühzeitige Beendigung erhält, anstatt diesen zu zahlen) zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum Fair Value mit Marktwertveränderungen im sonstigen Ergebnis zu bewerten (je nach Einstufung des Geschäftsmodells) – und nicht zum Fair Value mit Marktwertveränderungen in der Erfolgsrechnung.

Diese Anpassung hatte keine Auswirkung auf die konsolidierte Jahresrechnung.
1.1.2019
Änderungen an IAS 28 – Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures 1.1.2019 Die Änderung verdeutlicht, dass für langfristige Beteiligungen an assoziierten Unternehmen oder Joint Ventures, bei denen die Equity-Methode nicht angewandt wird, die Bestimmungen von IFRS 9 anzuwenden sind. Unter diese Beteiligungen fallen langfristige Beteiligungen, die wirtschaftlich betrachtet einen Teil der Nettoinvestition eines Unternehmens in ein assoziiertes Unternehmen oder ein Joint Venture ausmachen.

Diese Anpassung hatte keine Auswirkung auf die konsolidierte Jahresrechnung.
1.1.2019
Änderungen an IAS 19 – Leistungen an Arbeitnehmer 1.1.2019 Die Änderungen präzisieren, wie Unternehmen den Vorsorgeaufwand festlegen, wenn es zu Änderungen an einem leistungsorientierten Vorsorgeplan kommt. Bei einer Planänderung müssen die aktualisierten Annahmen aus dieser Neubewertung verwendet werden, um den laufenden Dienstzeitaufwand und Nettozins für die übrige Dauer des Berichtszeitraums nach der Planänderung festzulegen. Dadurch ändern sich die Beträge, die ansonsten im Zeitraum nach der Änderung in der Erfolgsrechnung erfasst worden wären, was zu einer häufigeren Neubewertung der Nettoverbindlichkeit führen kann.

Diese Anpassung hatte keine wesentliche Auswirkung auf die konsolidierte Jahresrechnung.
1.1.2019
«Annual improvements» von IFRS Standards 2015–2017 Div. Die üblichen jährlichen Präzisierungen und kleineren Anpassungen von diversen Standards haben keine wesentlichen Auswirkungen auf die konsolidierte Jahresrechnung. Div.
Neue oder revidierte IFRS-Standards und -Interpretationen ab 2020 und deren Anwendung durch die Gruppe
Standard/Interpretation Inkraftsetzung Bedeutung für Geberit Einführung
Änderungen an IFRS 3 – Unter­nehmens­zusammen­schlüsse 1.1.2020 Die neue Regelung liefert zusätzliche Ausführungen dazu, wann eine Transaktion zu einem Unternehmenszusammenschluss führt. Sie stellt klar, dass ein Geschäftsbetrieb (Business) eine Gruppe von Tätigkeiten und Vermögenswerten umfasst, die mindestens einen Ressourceneinsatz (Input) und einen substanziellen Prozess beinhalten, die zusammen signifikant dazu beitragen, Leistungen (Output) zu produzieren.

Der Standard wird auf zukünftige Transaktionen angewendet.
1.1.2020

Zusammenfassung der wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsregeln

Fremdwährungsumrechnung

Die Gesellschaften der Gruppe verwenden als funktionale Währung im Allgemeinen die in ihrem relevanten lokalen Wirtschaftsraum gültige Währung. Fremdwährungstransaktionen werden zum Wechselkurs zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls oder zu einem diesem Wechselkurs angenäherten Kurs umgerechnet. Am Bilanzstichtag werden Fremdwährungspositionen zu konzerneinheitlichen Jahresendkursen bewertet, und Kursdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst. Kursdifferenzen auf gruppeninternen Darlehen mit Beteiligungscharakter werden in der Darstellung «Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung» unter Währungsumrechnungsdifferenzen ausgewiesen.

In der Konsolidierung werden Aktiven und Passiven, die in einer anderen funktionalen Währung als in Schweizer Franken ausgewiesen sind, zu dem am Bilanzstichtag geltenden Wechselkurs umgerechnet. Erträge und Aufwendungen werden zum Jahresdurchschnittskurs (umsatzgewichtet) umgerechnet. Umrechnungsgewinne oder -verluste werden in der Darstellung «Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung» unter Währungsumrechnungsdifferenzen ausgewiesen.

Liquide Mittel

Zu den liquiden Mitteln gehören Bargeld, Guthaben bei Banken sowie kurzfristige, äusserst liquide Finanzanlagen mit Restlaufzeiten von höchstens drei Monaten ab deren Erwerb, die jederzeit in liquide Mittel umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Wertschwankungsrisiken unterliegen. Der Buchwert der liquiden Mittel entspricht aufgrund der kurzen Laufzeit ungefähr dem beizulegenden Zeitwert dieser Anlagen.

Wertschriften und sonstige kurzfristige Geldanlagen

Wertschriften sind marktgängige, leicht realisierbare Titel mit einer Restlaufzeit zwischen vier bis zwölf Monaten. Sonstige kurzfristige Geldanlagen beinhalten hauptsächlich Festgelder und Geldmarktanlagen mit einer Restlaufzeit zwischen vier bis zwölf Monaten. Beide werden entweder erfolgswirksam zum Marktwert oder zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräusserungswert bewertet. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt zurechenbaren Material- und Fertigungskosten sowie Gemeinkosten, die angefallen sind, um die Vorräte an ihren derzeitigen Standort zu bringen und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Die Anschaffungskosten werden nach der gewichteten Durchschnittsmethode, die Herstellungskosten nach der Standardkostenmethode ermittelt. Der Nettoveräusserungswert entspricht dem geschätzten Veräusserungserlös abzüglich der geschätzten Kosten für die Fertigstellung und der für den Verkauf anfallenden Kosten. Es werden Wertberichtigungen für unverkäufliche Vorräte und Vorräte mit geringer Umschlagshäufigkeit vorgenommen.

Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich aufgelaufener Abschreibungen ausgewiesen. Wertvermehrende Aufwendungen, die zu einer Verlängerung der Nutzungsdauer der Anlagegüter, zur Erzielung einer wesentlichen Verbesserung der Produktionsqualität oder zur wesentlichen Senkung der Produktionskosten beitragen, werden aktiviert und über die restliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Abschreibungen von Sachanlagen erfolgen linear mit folgenden Nutzungsdauern: Gebäude (15–50 Jahre), Produktionsmaschinen und Montagelinien (8–25 Jahre), Formen (4–6 Jahre), Mobiliar und Einrichtungen (4–25 Jahre), Fahrzeuge (5–10 Jahre). Grundstücke werden nicht planmässig abgeschrieben. Reparaturen und Unterhalt in Verbindung mit Investitionen in Sachanlagen werden bei ihrem Anfall aufwandswirksam erfasst.

Für alle wesentlichen qualifizierten Vermögenswerte werden während der Erstellung anfallende Fremdkapitalzinsen gemäss IAS 23 aktiviert. Ein qualifizierter Vermögenswert ist ein Vermögenswert, für den ein beträchtlicher Zeitraum (in der Regel länger als ein Jahr) erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchsfähigen Zustand zu versetzen. Wenn Fremdmittel speziell aufgenommen wurden, sind die aktivierbaren Kosten die tatsächlich angefallenen Kosten abzüglich etwaiger Anlageerträge aus der vorübergehenden Zwischenanlage dieser Kredite. Wenn Fremdmittel Teil eines allgemeinen Pools sind, wird der aktivierbare Betrag durch Anwendung eines Finanzierungskostensatzes auf die Ausgaben für diesen Vermögenswert bestimmt.

Falls Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen, wird der erzielbare Ertrag des Vermögenswerts ermittelt und mit dem aktuellen Buchwert verglichen. Liegt der Buchwert über dem erzielbaren Ertrag, wird der Vermögenswert entsprechend reduziert und die Differenz erfolgswirksam erfasst.

Goodwill und immaterielle Anlagen

Die Gruppe ermittelt den Goodwill aus der Differenz zwischen dem Kaufpreis und den Nettoaktiven der erworbenen Gesellschaft, beide bewertet zum beizulegenden Zeitwert. Sofern die Nettoaktiven über dem Kaufpreis liegen, wird dieser Gewinn sofort erfolgswirksam erfasst.

Goodwill und immaterielle Anlagen wie von Drittparteien erworbene Patente, Markenrechte und Software werden zu ihren Anschaffungskosten bilanziert und grundsätzlich nach dem Anschaffungskostenmodell bewertet. Goodwill, Markenrechte und andere immaterielle Anlagen ohne bestimmbare Nutzungsdauer werden nicht planmässig amortisiert, sondern mindestens jährlich auf Werthaltigkeit überprüft. Eine Wertminderung wird sofort als Aufwand in der konsolidierten Erfolgsrechnung erfasst und im Fall von Goodwill in Folgeperioden nicht wieder rückgängig gemacht. Immaterielle Anlagen mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden linear amortisiert. Folgende Nutzungsdauern kommen zur Anwendung: Patente und Technologie (4–10 Jahre), Markenrechte (5–12 Jahre), Software (4–6 Jahre) und aktivierte Entwicklungskosten (6 Jahre).

Immaterielle Anlagen mit unbestimmter Nutzungsdauer und Goodwill werden mindestens an jedem Bilanzstichtag einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Dabei wird der erzielbare Ertrag des Vermögenswerts ermittelt und mit dem aktuellen Buchwert verglichen. Liegt der Buchwert über dem erzielbaren Ertrag, wird der Vermögenswert entsprechend reduziert. Die Gruppe erfasst die Differenz zwischen erzielbarem Ertrag und Buchwert als Aufwand. Die Bewertung erfolgt auf Stufe der einzelnen Vermögensgegenstände oder, falls dies nicht möglich ist, auf Stufe einer Gruppe von Vermögensgegenständen, für die separate Mittelflüsse bestimmbar sind.

Für die Werthaltigkeitstests von immateriellen Anlagen mit unbestimmter Nutzungsdauer und Goodwill verwendet die Gruppe die Ergebnisse aus den jeweils aktuellen Businessplänen (Zeitraum vier Jahre) mit den darin enthaltenen Annahmen zu Preis-, Markt- und Marktanteilsentwicklung. Für die Abdiskontierung der zukünftigen Geldflüsse werden markt- respektive landesspezifische Diskontierungssätze verwendet. Das Management betrachtet die Diskontierungssätze, die Wachstumsraten und die Entwicklung der operativen Margen als die zentralen Grössen für die Berechnung des erzielbaren Ertrags. Die detaillierten Annahmen werden in Note 11 ausgewiesen.

Leasing

Die Leasingverträge für Sachanlagen beinhalten mehrheitlich Gebäude der Vertriebsgesellschaften und Fahrzeuge. Bis zum Geschäftsjahr 2018 wurden Leasingverträge für Sachanlagen entweder als Finanzierungsleasing oder als operatives Leasing klassifiziert. Sachanlagen, die mittels Leasing angeschafft wurden und hinsichtlich Nutzen und Gefahr Eigentum darstellten, wurden als Finanzierungsleasing klassifiziert. Diese geleasten Sachanlagen wurden aktiviert und über die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die entsprechenden Leasingverpflichtungen wurden passiviert. Zahlungen aus operativem Leasing wurden linear im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst und entsprechend direkt als Aufwand in der Erfolgsrechnung verbucht.

Ab dem 1. Januar 2019 werden Leasingverhältnisse als Nutzungsrecht und als entsprechende Verbindlichkeit zu dem Zeitpunkt angesetzt, an dem der Leasinggegenstand der Gruppe zur Nutzung zur Verfügung steht. Für den Leasingnehmer sieht IFRS 16 (Leasingverhältnisse) ein einziges Bilanzierungsmodell vor. Geberit hat vom Wahlrecht Gebrauch gemacht und Leasingvereinbarungen, deren Laufzeit höchstens 12 Monate betragen sowie geringwertige Vermögenswerte mit einem Neuwert unter CHF 5 000, nicht bilanziert. Die Aufwendungen aus diesen Verträgen werden – wie bis anhin – direkt im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst.

Gemäss IFRS 16 aktiviert der Leasingnehmer das Nutzungsrecht und erfasst alle zukünftigen Leasingzahlungen aus dem Leasingvertrag als finanzielle Verbindlichkeit. Dieser Betrag entspricht dem Barwert aller zukünftigen Leasingzahlungen. Der Leasingnehmer bestimmt die Vertragsdauer und den jeweils geltenden Zinssatz, um die Zahlungen abzuzinsen. Ist dieser Abzinsungssatz aus dem Leasingvertrag ersichtlich, wird dieser angewendet (impliziter Zinssatz). Ist dies nicht der Fall, wird die Incremental Borrowing Rate (IBR) angewendet. Die Laufzeit entspricht grundsätzlich der unkündbaren Leasingdauer unter Berücksichtigung allfälliger Kündigungs-, Verlängerungs- und Kaufoptionen, sofern deren Ausübung hinreichend sicher ist. Der Leasinggegenstand wird auf Basis der vertraglichen Laufzeit abgeschrieben.

Die Gruppe wendet die «Modified Retrospective Method» an. Gemäss dieser Methode werden Aktiven und Verbindlichkeiten gemäss dem neuen Standard erstmals per 1. Januar 2019 erfasst. Die Vergleichsinformationen des Vorjahres wurden daher nicht angepasst und werden weiterhin gemäss IAS 17 und IFRIC 4 berichtet. Weitere Informationen zu Leasing werden in Note 26 ausgewiesen.

Rückstellungen

Rückstellungen werden durch die Gruppe dann gebildet, wenn aufgrund vergangener Ereignisse eine rechtliche oder faktische Verpflichtung zur Zahlung einer Entschädigung besteht und der Betrag der Verpflichtung zuverlässig geschätzt werden kann. Für Produktgarantieleistungen bildet die Gruppe Rückstellungen zum Verkaufszeitpunkt auf der Basis geschätzter Ansprüche. Die effektiv angefallenen Kosten werden bei ihrem Anfall gegen die gebildeten Rückstellungen gebucht.

Nettoumsatz

Die Gruppe konzentriert sich auf Sanitärtechnik und Badezimmerkeramik in der Sanitärindustrie. Die Produkte werden hauptsächlich über den Grosshandel vertrieben. Der Nettoumsatz bemisst sich in der Höhe der Gegenleistung, die aus Verträgen mit Kunden für den Verkauf von Produkten zu erwarten ist und beinhaltet keine Beträge, die im Namen für Dritte eingezogen werden.

Der Umsatz je Transaktion wird zu einem bestimmten Zeitpunkt erfasst, an dem der Kunde die Verfügungsmacht über die gelieferten Produkte erhält. Dieser bestimmte Zeitpunkt ist abhängig von den unterschiedlichen Lieferbedingungen.

Der Nettoumsatz umfasst den Rechnungsbetrag nach Abzug von Rabatten und Skonti sowie gewährten Kundenboni. Kundenboni sind Erlösminderungen, die an die Erreichung von vordefinierten Zielen (z. B. Umsatzhöhe) geknüpft sind. Zudem werden Zahlungen an Drittparteien, für die Geberit keine direkte Gegenleistung erhält, ebenfalls vom Umsatz abgezogen.

Marketingaufwendungen

Alle Werbe- und Verkaufsförderungsaufwendungen werden in dem Geschäftsjahr erfasst, in dem sie anfallen.

Steuern

Die konsolidierte Jahresrechnung beinhaltet laufende Ertragsteuern, die auf den steuerbaren Gewinnen der Gruppengesellschaften basieren und gemäss den nationalen Steuergesetzen berechnet werden. Unsichere Steuerpositionen werden auf Basis der Methode des wahrscheinlichsten Betrags bilanziert. Auf allen Abweichungen zwischen Steuerwert und Buchwert von Vermögenswerten und Schulden, die zu zeitlichen Verschiebungen in der Besteuerung führen, werden latente Steuern ermittelt und bilanziert. Die Berechnung erfolgt nach der Liability-Methode, d.h. unter Verwendung des aktuell gültigen respektive des in der Periode, in der die zeitliche Verschiebung wieder rückgängig gemacht wird, voraussichtlich geltenden Steuersatzes. Ist die Realisierbarkeit von zukünftigen Steuereinsparungen aus steuerlichen Verlustvorträgen und anderen latenten Steueraktiven nicht bzw. nicht mehr gegeben, werden die latenten Steueraktiven entsprechend reduziert.

Latente Steuerverbindlichkeiten für nicht rückforderbare Quellensteuern oder sonstige aus einer Gewinnausschüttung resultierende Steuern werden nur für diejenigen Gruppengesellschaften gebildet, bei denen eine Abführung von thesaurierten Gewinnen beabsichtigt ist und das Mutterunternehmen die Dividendenpolitik beherrscht (vgl. Note 18 ).

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (F&E)

Die Mehrheit dieser Kosten fällt mit der Grundlagenforschung, der Produkt- und Sortimentspflege, der Kundensoftware-Entwicklung und F&E-Support/Overhead an. Diese Kosten werden direkt als Aufwand in der Erfolgsrechnung erfasst. Bei den restlichen Kosten handelt es sich um Entwicklungskosten für neue Produkte. Wenn es sich um grössere Entwicklungsprojekte handelt, wird zu jedem Bilanzstichtag geprüft, ob die einzelnen Aktivierungskriterien gemäss IAS 38.57 erfüllt sind. Bei Erfüllung der Kriterien werden die Kosten aktiviert und über eine Laufzeit von sechs Jahren amortisiert (vgl. Note 27).

Personalvorsorge

Die Gruppe unterhält verschiedene Pensionspläne für Mitarbeitende, die sowohl leistungs- als auch beitragsorientiert ausgestaltet sind. Sie richten sich nach den Vorschriften der Länder, in denen die Gruppe tätig ist.

Bei leistungsorientierten Pensionsplänen wird der Barwert der Anwartschaft (Defined Benefit Obligation) aufgrund der Dienstzeit und der erwarteten Gehalts- und Rentenentwicklung periodisch von unabhängigen Versicherungsexperten mittels der Projected-Unit-Credit-Methode berechnet. Gewinne und Verluste aus der versicherungsmathematischen Bewertung werden sofort als «Neubewertung Personalvorsorge» im sonstigen Ergebnis erfasst. Der Ertrag aus Planvermögen/Erstattungsansprüchen (ohne die auf dem Diskontsatz basierenden Zinserträge) sowie allfällige Auswirkungen einer Asset-Ceiling-Anpassung werden ebenfalls in dieser Position erfasst. Bei leistungsorientierten Pensionsplänen mit einer unabhängigen Vorsorgeeinrichtung wird das Deckungsverhältnis (funded Status) der Vorsorgeeinrichtung in die Konzernbilanz übernommen. Bei einem Überschuss erfolgt die Aktivierung in Übereinstimmung mit IAS 19.64 und IFRIC 14. Die im Zusammenhang mit leistungsorientierten Pensionsplänen ermittelten jährlichen Netto-Personalvorsorgeaufwendungen werden erfolgswirksam in der jeweiligen Periode erfasst.

Bei beitragsorientierten Pensionsplänen werden die jährlichen Kosten als Prozentsatz der versicherten Gehälter ermittelt und ebenfalls in der Erfolgsrechnung erfasst. Die Gruppe hat über die Zahlung der Beiträge hinaus keine weiteren Zahlungsverpflichtungen.

Beteiligungsprogramme

Rabatte, die Mitarbeitenden beim Bezug von Geberit Aktien im Rahmen von Beteiligungsprogrammen gewährt werden, werden im gleichen Jahr als Aufwand in der Erfolgsrechnung erfasst.

Die im Rahmen der langfristigen Management-Beteiligungsprogramme zugeteilten Optionen werden zum Zuteilungszeitpunkt mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser Wert wird mithilfe des Binomialmodells ermittelt und linear über den Vesting-Zeitraum als Personalaufwand erfasst.

Ergebnis je Aktie

Die Anzahl der Stammaktien für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie wird jeweils auf Basis des gewichteten Durchschnitts der ausgegebenen Stammaktien abzüglich der gewichteten durchschnittlich gehaltenen Anzahl eigener Aktien ermittelt. Für das verwässerte Ergebnis je Aktie wird eine bereinigte Anzahl Stammaktien aus der Summe der zur Berechnung des Ergebnisses je Aktie verwendeten Stammaktien sowie der potenziell verwässernd wirkenden Stammaktien aus Optionsprogrammen ermittelt. Zur Berücksichtigung der Verwässerung aus Optionsprogrammen wird die Zahl der Stammaktien ermittelt, die auf Basis der kumulierten Differenz zwischen Markt- und Ausübungspreis der ausstehenden Optionen zum Marktpreis hätten gekauft werden können. Der dazu verwendete Marktpreis entspricht dem Durchschnittspreis der Aktie im Geschäftsjahr.

Das Ergebnis respektive das verwässerte Ergebnis je Aktie ist der Quotient aus dem verteilbaren Nettoergebnis und der jeweils relevanten Anzahl Stammaktien.

Finanzinstrumente

Grundsätzlich werden die Finanzaktiven zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen für erwartete Kreditausfälle bilanziert. Es ist nicht erforderlich, dass ein Ausfallereignis eintritt, damit ein Wertminderungsaufwand erfasst werden kann. Die Wertminderung wird auf Basis der erwarteten Kreditausfälle bestimmt und entspricht dem Barwert der über die erwartete Restlaufzeit des finanziellen Vermögenswerts zu erwartenden Zahlungsausfälle. Geberit zieht in seinen historischen Ausfallraten von Kunden zukunftsgerichtete Informationen heran und klassiert die Forderungsgruppen nach Kundensektor, Rating und Region. Dabei werden allfällige Sicherheiten berücksichtigt.

Die erstmalige Erfassung von Finanzverbindlichkeiten erfolgt zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten gemäss der Effektivzinsmethode. Die Gruppe klassifiziert Finanzverbindlichkeiten als langfristig, wenn sie am Bilanzstichtag das uneingeschränkte Recht besitzt, deren Tilgung auf zumindest zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben.

Die erstmalige Erfassung und die nachfolgende Bewertung von Derivaten erfolgen zum jeweiligen beizulegenden Zeitwert und basieren je nach Derivat auf eigenen Bewertungen oder auf der vom jeweiligen Finanzinstitut durchgeführten Bewertung. Die Aufgliederung der Bilanzpositionen nach Bewertungskategorien ist in Note 15 enthalten.

Hedge Accounting

Geberit erwirbt derivative Finanzinstrumente zur ökonomischen Absicherung von bestimmten Engagements (vgl. Note 4 und Note 15).

4. Risikobewertung und -management

5. Kapital­management

6. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

7. Sonstige kurzfristige Aktiven und Finanzanlagen

8. Vorräte

9. Sachanlagen

10. Sonstige langfristige Aktiven und Finanzanlagen

11. Goodwill und immaterielle Anlagen

12. Kurzfristige Finanzverbind­lichkeiten

13. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen

14. Langfristige Finanzverbind­lichkeiten

15. Finanzinstrumente

16. Personalvorsorge

17. Beteiligungs­programme

18. Latente Steuer­forderungen und -verbindlichkeiten

19. Sonstige langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen

20. Eventual­verbindlichkeiten

21. Aktienkapital und eigene Aktien

22. Ergebnis je Aktie

23. Sonstiger Betriebsaufwand, netto

24. Finanzergebnis, netto

25. Ertragsteuern

26. Leasingverhältnisse

27. Forschungs- und Entwicklungskosten

28. Free Cashflow

29. Segment Reporting

30. Transaktionen mit nahestehenden Personen

31. Wechselkurse

32. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

33. Gesellschaften im Konsolidierungs­kreis der Gruppe per 31. Dezember 2019

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