Negativer Fremdwährungseinfluss
Die Erfolgsrechnung wurde im Berichtsjahr durch den im Vergleich zum Schweizer Franken wieder schwächeren Euro insgesamt negativ beeinflusst. Die im Umsatz enthaltenen Währungsverluste beliefen sich auf CHF 34 Mio. Im Jahr 2014 wurden 68% des Umsatzes in Euro, 5% in US-Dollar und 4% in britischen Pfund erwirtschaftet. Die kumulierten Währungseffekte verminderten den Umsatz um 1,5%. Das Betriebsergebnis (EBIT) wurde durch den Währungsverlauf mit rund CHF 10 Mio. negativ beeinflusst; der entsprechende Effekt auf die EBIT-Marge betrug jedoch lediglich -0,1 Prozentpunkte.
Generell werden Auswirkungen von Währungsschwankungen dank einer effizienten natürlichen Absicherungsstrategie so weit als möglich minimiert. Dabei wird darauf geachtet, dass in den verschiedenen Währungsräumen die Kosten im gleichen Verhältnis anfallen, wie Umsätze erwirtschaftet werden. Vor allem in Euro und in US-Dollar gelingt diese Absicherung nahezu vollumfänglich. Kleinere Abweichungen ergeben sich hingegen aus dem Schweizer Franken, dem britischen Pfund sowie den nordischen oder den osteuropäischen Währungen. Als Folge davon resultieren nur geringe Währungsgewinne oder -verluste aus Umrechnungseffekten.
Im Sinne einer Sensitivitätsanalyse ist von folgenden Veränderungen bei einem um 10% schwächeren respektive stärkeren Schweizer Franken gegenüber allen andern Währungen auszugehen:
- | Umsatz: | +/-8% bis +/-10% |
- | EBIT: | +/-9% bis +/-11% |
- | EBIT-Marge: | rund +/-0,5 Prozentpunkte |
Vgl. dazu auch Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Die Währungssituation innerhalb der Geberit Gruppe wird nach der Integration der Sanitec-Aktivitäten neu beurteilt. Anschliessend können allfällige zusätzliche Massnahmen eingeleitet werden.
Zu weiteren Informationen zum Management von Währungsrisiken vgl. Jahresabschluss der Geberit Gruppe, Anhang zum konsolidierten Jahresabschluss, 4. Risikobewertung und -management, Management von Währungsrisiken sowie Jahresabschluss der Geberit Gruppe, Anhang zum konsolidierten Jahresabschluss, 16. Derivative Finanzinstrumente.
Profitabilität erreicht Höchstwerte
In einem anhaltend anspruchsvollen Umfeld lagen die Ergebnisse – trotz wiederum erheblichen Investitionen in das organische Wachstum – dank dem gesunden Umsatzwachstum, einem positiven Netto-Preiseffekt und einer effizienten Kostenkontrolle über dem Vorjahr und erreichten Allzeit-Höchstwerte.
Der operative Cashflow (EBITDA) stieg um 10,8% auf CHF 657,1 Mio. Die EBITDA-Marge erreichte mit 27,3% einen deutlich höheren Wert als im Vorjahr (25,9%) und liegt damit auch über dem mittelfristigen Zielkorridor. Über die letzten zehn Jahre betrachtet, übertraf das durchschnittliche EBITDA-Wachstum von 3,8% die entsprechende Umsatzzunahme von 2,3%. Das Betriebsergebnis (EBIT) nahm um 13,0% auf CHF 576,9 Mio. zu, die EBIT-Marge betrug 24,0% (Vorjahr 22,3%). Das Nettoergebnis erhöhte sich um 14,4% auf CHF 498,6 Mio., was zu einer Umsatzrendite von 20,7% (Vorjahr 19,0%) führte. Damit resultierte beim Nettoergebnis sowohl in Prozenten vom Umsatz als auch absolut der höchste Wert seit dem Börsengang 1999. Je Aktie ergab sich eine Gewinnzunahme von 14,6% auf CHF 13.28. Das Ende April gestartete und im Moment sistierte Aktienrückkauf-Programm hatte noch keine bedeutenden Auswirkungen auf diese Kennzahl.
Betriebsaufwand unter Kontrolle
Die Kundenboni und Skonti erhöhten sich um 8,1% auf CHF 315,3 Mio., in Prozenten vom Umsatz nahmen sie von 12,7% auf 13,1% zu. Der Anstieg ist hauptsächlich eine Folge des erfreulichen Umsatzwachstums.
Der gesamte Betriebsaufwand stieg im Jahr 2014 um 1,5% auf CHF 1 512,2 Mio. In Prozenten vom Umsatz entspricht dies 62,9% (Vorjahr 65,0%). Negative Fremdwährungseffekte hatten keine signifikanten Auswirkungen auf die operativen Ergebnisse.
Der Warenaufwand insgesamt wuchs leicht um 1,2% auf CHF 604,2 Mio., der Anteil am Umsatz verminderte sich dagegen von 26,1% im Vorjahr auf 25,1%. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch leicht rückläufige Materialpreise. Insbesondere bei den Kunststoffen, in geringerem Ausmass aber auch bei den industriellen Metallen war im Vergleich zum Vorjahr eine leichte Entspannung zu verzeichnen. Der Personalaufwand stieg um 1,8% auf CHF 483,9 Mio. an. Dies entspricht 20,1% des Umsatzes (Vorjahr 20,7%). Die Zunahme erklärt sich durch – grösstenteils tariflich bedingte – Gehaltserhöhungen und einen Anstieg beim Personalbestand, vgl. auch Lagebericht der Konzernleitung, Mitarbeitende. Die Abschreibungen stiegen um 0,5% auf CHF 77,0 Mio., dagegen sanken die Amortisationen auf den immateriellen Anlagen aufgrund wegfallender Amortisationen aus der Mapress-Akquisition von 2004 um 41,8% auf CHF 3,2 Mio. Der sonstige Betriebsaufwand stieg um 2,8% auf CHF 343,9 Mio. Während die Frachtkosten als Folge des Mengenwachstums sowie die Verwaltungskosten leicht anstiegen, verblieb der Marketingaufwand auf dem Niveau des Vorjahres. Ebenfalls im sonstigen Betriebsaufwand enthalten waren Beratungsaufwendungen für die Sanitec-Akquisition in Höhe von rund CHF 3 Mio.
Das Finanzergebnis betrug CHF -1,7 Mio. Die Verbesserung um CHF 3,8 Mio. war auf im Vergleich zum Vorjahr weggefallene Währungsverluste zurückzuführen. Der Steueraufwand nahm um CHF 7,2 Mio. auf CHF 76,6 Mio. zu. Daraus ergab sich eine Steuerquote von 13,3% (Vorjahr 13,7%).
Anstieg beim Free Cashflow
Die deutliche Zunahme beim operativen Cashflow (EBITDA) führte beim Netto-Cashflow zu einem Anstieg von 10,9% auf CHF 608,3 Mio. Der Free Cashflow wuchs um 3,6% auf CHF 460,4 Mio. Das im Vergleich zum Netto-Cashflow geringere Wachstum resultierte aus negativen Effekten aus den Veränderungen des Nettoumlaufvermögens und aus höheren Investitionen in Sachanlagen. Aus dem Free Cashflow wurden im Wesentlichen Ausschüttungen an die Aktionäre in Höhe von CHF 282,0 Mio. vorgenommen sowie Aktien in Höhe von CHF 37,4 Mio. zurückgekauft.