Produktion

Eine Einheit aus vielen Teilen

Der Produktionsverbund der Geberit Gruppe umfasste im Berichtsjahr 30 Werke, davon 24 in Europa, drei in den USA, zwei in China und eines in Indien. Die Werke sind neu entsprechend den verwendeten Materialien in drei Bereiche gegliedert:

  • Keramik
  • Kunststoff & Metall
  • Komposite & Metall

Ende 2018 wurde das Werk in Weilheim (DE) geschlossen. Mit den 40 Mitarbeitenden des Standorts und dem Betriebsrat konnte eine einvernehmliche Lösung gefunden werden.

Die «fliessende» Fabrik

Sämtliche Geberit Werke zeichnen sich durch eine ausserordentliche Erneuerungsfähigkeit aus. Der Vielfalt der eingesetzten Fertigungstechnologien zum Trotz ist die Stossrichtung dabei einheitlich festgelegt: Sowohl Investitionen in Sachanlagen wie auch alltägliche Verbesserungsmassnahmen orientieren sich konsequent am Prinzip der Fliessfertigung. Auf diese Weise wird eine maximale Effizienz und Flexibilität angestrebt, die sich in einer zuverlässigen, zeitnahen Belieferung der Kunden und in der Einsparung wichtiger Ressourcen wie Arbeitszeit und Material niederschlägt. Die Eckwerte der Fliessfertigung sind im Geberit Produktionssystem (GPS 2.0) zusammengefasst. GPS 2.0 wird als Kompass für die Produktion verstanden, in dem die Prinzipien für Prozessoptimierungen dargestellt sind.

Im Berichtsjahr wurden im Sinne von GPS 2.0 zahlreiche Massnahmen in die Wege geleitet, vorangetrieben oder zum Abschluss gebracht. Speziell im Bereich der Keramikproduktion konnten dadurch substanzielle Effizienzgewinne erzielt werden. Stellvertretend sei hier auf die Keramikwerke in Gaeta (IT) und Limoges (FR) verwiesen, wo die Produktivität markant erhöht werden konnte. Die Prinzipien von GPS 2.0 bildeten auch die Basis sämtlicher Investitionen, die im gesamten Produktionsverbund getätigt wurden. Im Berichtsjahr gilt es dabei insbesondere die Fertigstellung je einer Werkhalle in Pfullendorf (DE), Langenfeld (DE) und Ozorków (PL) sowie neue Gebäude für Logistik und die technische Produktentwicklung in Slawuta (UA) zu nennen.

Erneuerungsfähigkeit setzt Veränderungsbereitschaft bei allen beteiligten Mitarbeitenden voraus. Die Ausrichtung der Prozesse in der Keramikherstellung an GPS 2.0 und die breite Akzeptanz dieser Umstellung waren ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei der Integration des Keramikbereichs.

Standardisierung der IT-Systeme

Im Jahr 2018 wurde die Integration der vormaligen Sanitec Werksstandorte in die Geberit ERP-Umgebung weiter vorangetrieben. Im Projekt «OneERP» werden IT-Systeme und -Prozesse dem Gruppenstandard angepasst. Wie geplant wurde das Projekt im Berichtsjahr an den skandinavischen Werksstandorten in Ekenäs (FI), Bromölla und Mörrum (beide SE) vorbereitet und per 1. Januar 2019 erfolgreich umgesetzt. Parallel dazu liefen die Vorarbeiten, um in einem nächsten Schritt die deutschen Standorte Haldensleben, Wesel und die Logistik in Ratingen-Lintorf umzustellen.

Umweltmanagement in der Produktion

Die Eingliederung der Keramikwerke in den Produktionsverbund im Jahr 2015 hatte auf den ökologischen Fussabdruck von Geberit einen erheblichen Einfluss. Die Herstellung von Sanitärkeramik ist prozessbedingt sehr energieintensiv. Eine wichtige Massnahme im Jahr 2018 im Rahmen des konsequenten Energiemanagements war beispielsweise die Umrüstung dreier weiterer Brennöfen – sogenannter «Kilns» – auf die energieeffiziente Befeuerungstechnologie Enervit. Damit verfügen die zehn Keramikwerke nun über elf derartige Öfen.

Umweltbelastung 2009–2018

(Index: 2008 = 100)
%
Umweltbelastung in Mio. UBPs*

Verteilung Umweltbelastung 2018

Die absolute Umweltbelastung der gesamten Geberit Gruppe nahm um 4,4% ab, obwohl der währungsbereinigte Umsatz im gleichen Zeitraum um 3,1% zunahm. Die Umweltbelastung im Verhältnis zum währungsbereinigten Umsatz (Ökoeffizienz) reduzierte sich um 7,3%. Bezüglich langfristigem Zielwert, der auf einer durchschnittlichen jährlichen Abnahme von 5% pro Jahr basiert, liegt Geberit damit weiterhin auf Kurs.

Die CO2-Emissionen konnten im Jahr 2018 um 4,7% auf 231 484 Tonnen vermindert werden. Im Verhältnis zum währungsbereinigten Umsatz reduzierten sie sich um 7,5%. Damit konnten die im Rahmen der langfristigen CO2-Strategie gesetzten Ziele zur Reduktion der CO2-Emissionen eingehalten werden. Diese Strategie enthält nebst den relativen Zielen auch langfristige absolute Zielwerte. Zur Umsetzung der CO2-Strategie wird auf ein Drei-Säulen-Modell zurückgegriffen: Bei der ersten Säule geht es um Einsparungen beim Energieverbrauch. Die Erhöhung der Effizienz markiert eine zweite Säule. Die dritte Säule umfasst den gezielten Zukauf von hochwertigen erneuerbaren Energieträgern. Die detaillierte CO2-Bilanz und alle Massnahmen zur Reduktion der CO2-Emissionen werden auch im Rahmen der Teilnahme am Carbon Disclosure Project (CDP) detailliert offengelegt.

CO2-Emissionen 2009–2018

(Index: 2008 = 100)
%
CO2-Emissionen in Tonnen

Geberit ist bestrebt, den Status als Branchenführer im Bereich Nachhaltigkeit weiter zu festigen. Die Ökoeffizienz und die relativen CO2-Emissionen sollen jährlich um 5% verbessert werden (vgl. auch Nachhaltigkeitsstrategie 2019‒2021). Ein wesentliches Instrument, welches hilft, dieses Ziel zu erreichen, ist das integrierte Geberit Managementsystem. Dieses vereint die Themen Qualität, Umwelt, Gesundheit und Arbeitssicherheit sowie Energie. Bis Ende 2019 sollen alle Keramikwerke in dieses System integriert werden. Zum Ende des Berichtsjahrs waren alle 30 Produktionswerke bereits nach ISO 14001 und 29 Produktionswerke nach OHSAS 18001 zertifiziert. Die Zertifizierung nach ISO 50001 (Energiemanagement) erfolgt für ausgewählte Standorte.

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