Ergebnisse
Profitabilität gesteigert
Im Geschäftsjahr 2016 wurden die Ergebnisse der Geberit Gruppe wiederum von – allerdings deutlich geringer als im Vorjahr ausgefallenen – akquisitions-, desinvestitions- und integrationsbedingten Kosten und Erträgen im Zusammenhang mit der Sanitec Akquisition beeinflusst. Zur besseren Vergleichbarkeit werden deshalb adjustierte Zahlen ausgewiesen und kommentiert.
Der adjustierte operative Cashflow (adj. EBITDA) stieg um 14,6% auf CHF 794,9 Mio. und erreichte damit einen neuen Höchstwert in der Geberit Geschichte. Die adjustierte EBITDA-Marge betrug 28,3% im Vergleich zu 26,7% im Vorjahr. Fremdwährungsentwicklungen hatten keinen materiellen Einfluss auf die adjustierte EBITDA-Marge.
EUR/CHF-Wechselkurs 2015/2016
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Gründe für die sehr gute Entwicklung der operativen Margen waren Synergien aufgrund der Integration des Sanitec Geschäfts, das Volumenwachstum und tiefere Rohmaterialpreise, letztere trotz einem Anstieg im zweiten Halbjahr.
Das adjustierte Betriebsergebnis (adj. EBIT) nahm um 16,2% auf CHF 686,5 Mio. zu, die adjustierte EBIT-Marge betrug 24,4% (Vorjahr 22,8%). Das adjustierte Nettoergebnis erhöhte sich um 18,4% auf CHF 584,0 Mio., was zu einer adjustierten Umsatzrendite von 20,8% (Vorjahr 19,0%) führte. Je Aktie ergab sich ein um 19,8% gesteigerter adjustierter Gewinn von CHF 15.85 (Vorjahr CHF 13.23). Ein verbessertes Finanzergebnis und eine leicht geringere Anzahl Aktien führten zu diesem im Vergleich zu den operativen Ergebnissen überproportionalen Wachstum.
EBIT, EBITDA, Nettoergebnis, Gewinn je Aktie (EPS) 2014 – 2016
* Adjustiert um Kosten und Erträge im Zusammenhang mit der Sanitec Akquisition (Transaktions-, Integrations-, Desinvestitions- und einmalige Finanzierungskosten und -erträge, sowie Amortisationen von immateriellen Anlagen und einmalige Aufwendungen aus der Neubewertung der Vorräte)
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Betriebsaufwand weiterhin auf Kurs
Der gesamte adjustierte Betriebsaufwand stieg im Jahr 2016 im Vergleich zum Nettoumsatzwachstum unterdurchschnittlich um 6,0% auf CHF 2 122,5 Mio. an. In Prozenten vom Nettoumsatz entspricht dies 75,6% (Vorjahr 77,2%).
Der adjustierte Warenaufwand wuchs um 2,3% auf CHF 773,5 Mio., der Anteil am Nettoumsatz dagegen sank deutlich von 29,1% im Vorjahr auf 27,5%. Aufwandsmindernd wirkten sich tiefere Einkaufspreise für industrielle Metalle und Kunststoffe aus. Die Preise für diese Materialien zeigten allerdings ab dem zweiten Halbjahr wieder steigende Tendenz. Der adjustierte Personalaufwand stieg um 6,4% auf CHF 696,2 Mio. Dies entspricht 24,8% des Nettoumsatzes (Vorjahr 25,2%). Akquisitions- und währungsbereinigt nahm der adjustierte Personalaufwand nur leicht zu. Dabei wurden die grösstenteils tariflich bedingten Gehaltserhöhungen teilweise durch Synergien und Effizienzgewinne kompensiert, vgl. auch Lagebericht der Konzernleitung, Mitarbeitende. Die adjustierten Abschreibungen stiegen um 4,0% auf CHF 99,7 Mio. Die adjustierten Amortisationen auf immateriellen Anlagen betrugen CHF 8,7 Mio. (Vorjahr CHF 6,7 Mio.). Der adjustierte sonstige Betriebsaufwand stieg – teilweise akquisitionsgetrieben – um 11,1% auf CHF 544,4 Mio.
Entwicklung Rohmaterialpreise
1 Quelle: Kunststoff Information Verlagsgesellschaft mbH
2 Quelle: London Metal Exchange
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Das adjustierte Netto-Finanzergebnis betrug CHF -9,3 Mio., eine Verbesserung von CHF 7,9 Mio. gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung war durch ausserordentliche Aufwendungen im Zusammenhang mit der Finanzierung der Sanitec Akquisition im Vorjahr sowie durch Fremdwährungsgewinne – gegenüber Fremdwährungsverluste im Vorjahr – begründet. Der adjustierte Steueraufwand nahm um CHF 12,6 Mio. auf CHF 93,2 Mio. zu. Daraus ergab sich eine im Vergleich zu 2015 leicht tiefere adjustierte Steuerquote von 13,8% (Vorjahr 14,0%). Verschiedene Einmaleffekte führten zu diesem tieferen Wert.
Im Vorjahresvergleich reduzierte Akquisitions- und Integrationskosten in der Erfolgsrechnung
Die negativen Sondereffekte (vgl. Tabelle unten) als Folge der Sanitec Akquisition/Integration betrugen auf Stufe EBITDA CHF 10 Mio., auf Stufe EBIT CHF 46 Mio. und auf Stufe Nettoergebnis CHF 36 Mio. Die nicht adjustierten Werte erreichten für den EBITDA CHF 785,2 Mio., für den EBIT CHF 640,1 Mio., für das Nettoergebnis CHF 548,2 Mio. und für den Gewinn je Aktie CHF 14.88.
Akquisitions- und integrationsbezogene Kosten (in Mio. CHF) |
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2015 | 2016 | |
Transaktionskosten | 7 | 0 |
Integrationskosten | 27 | 10 |
Auswirkung der Neubewertung der Vorräte* | 28 | 0 |
Total Kosten auf EBITDA-Ebene | 62 | 10 |
Abschreibungen und Amortisationen* | 31 | 36 |
Total Kosten auf EBIT-Ebene | 93 | 46 |
Finanzierungskosten | 6 | 0 |
Steuereffekt | -28 | -10 |
Total Kosten auf Nettoergebnis-Ebene | 71 | 36 |
* v. a. in Zusammenhang mit Kaufpreisallokation |
Anstieg beim Free Cashflow
Der deutlich höhere operative Cashflow (EBITDA) und ein besseres Finanzergebnis auf der einen sowie höhere absolute Steueraufwendungen auf der anderen Seite ergaben beim Netto-Cashflow eine Zunahme um 17,2% auf CHF 699,0 Mio. Leicht tiefere Investitionen in Sachanlagen und negative Effekte aus der Veränderung des Nettoumlaufvermögens führten zu einem Anstieg beim Free Cashflow von 16,5% auf CHF 563,9 Mio. (vgl. auch Jahresabschluss der Geberit Gruppe, Anhang zum konsolidierten Jahresabschluss, 28. Cashflow-Kennzahlen). Aus dem Free Cashflow wurden Ausschüttungen an die Aktionäre in Höhe von CHF 309,3 Mio. vorgenommen, Schulden in Höhe von netto CHF 172,8 Mio. zurückbezahlt, sowie – im Rahmen der Abwicklung der letzten Tranche des Aktienrückkauf-Programms – Aktien in Höhe von CHF 50,7 Mio. zurückgekauft.