Integrierter
Geschäftsbericht 2016

Mitarbeitende

Anzahl Mitarbeitende gesunken

Ende 2016 beschäftigte die Geberit Gruppe weltweit 11 592 Personen. Das entspricht einer Abnahme um 534 Personen oder 4,4% im Vorjahresvergleich. Davon ist der Hauptanteil auf tiefere Personalbestände in den Keramikwerken, Synergien bei der Zusammenlegung von Funktionen, effizienzsteigernde Massnahmen sowie auf den Verkauf der Koralle Gruppe zurückzuführen. Basierend auf der durchschnittlichen Mitarbeitendenzahl von 11 972 betrug der Nettoumsatz pro Beschäftigten TCHF 234,6 oder 12,8% mehr als im Vorjahr.

Mitarbeitende nach Ländern
(Stand 31.12.)
  2015 Anteil
in %
2016 Anteil
in %
Deutschland 3 319 27 3 282 28
Polen 1 532 13 1 515 13
Schweiz 1 333 11 1 336 12
Ukraine 1 089 9 627 5
Frankreich 693 6 691 6
China 665 5 637 5
Österreich 541 4 532 5
Schweden 431 4 419 4
Italien 425 4 434 4
Andere 2 098 17 2 119 18
Total 12 126 100 11 592 100

Die Beschäftigten verteilten sich wie folgt auf die einzelnen Geschäftsprozesse: In Marketing und Vertrieb waren 24,5% der Mitarbeitenden (Vorjahr 23,9%) tätig. In der Produktion waren es 61,7% (Vorjahr 62,6%). Im Weiteren waren 8,2% (Vorjahr 7,8%) in der Verwaltung beschäftigt, weitere 3,6% (Vorjahr 3,6%) in der Forschung und Entwicklung. Der Anteil der Auszubildenden lag bei 2,0% (Vorjahr 2,1%).

Mitarbeitende 2016 nach Geschäftsprozessen

(Stand 31.12.)

Ein attraktiver Arbeitgeber

Erstklassige Mitarbeitende sind Garanten des zukünftigen Unternehmenserfolgs. In diesem Sinne wurden auch 2016 Anstrengungen unternommen, um Geberit auf dem Arbeitsmarkt als attraktiven Arbeitgeber mit einer offenen Unternehmenskultur sowie internationalen Entwicklungsmöglichkeiten am Schnittpunkt von Handwerk, Engineering und Vertrieb zu positionieren. Beispielsweise traten Spezialisten aus unterschiedlichen Fachbereichen gemeinsam mit Human-Resources-Verantwortlichen an einer Reihe von Hochschulmessen auf. Geberit bietet den Mitarbeitenden attraktive Anstellungsbedingungen. Der Personalaufwand belief sich 2016 – bereinigt um Sondereffekte im Zusammenhang mit der Sanitec Integration – auf CHF 696,2 Mio. (Vorjahr CHF 654,2 Mio.). Ausserdem kann zu attraktiven Konditionen an Aktienbeteiligungsprogrammen teilgenommen werden, vergleiche dazu Jahresabschluss der Geberit Gruppe, 17. Beteiligungsprogramme sowie Vergütungsbericht. Chancengleichheit und gleiche Entlohnung von Frauen und Männern sind selbstverständlich. Die Frauenquote betrug per Ende 2016 24% (Vorjahr 25%), im oberen Management 9% (Vorjahr 8%). Im sechsköpfigen Verwaltungsrat ist seit 2016 wieder eine Frau vertreten.

Das Kapital von morgen

Ende 2016 beschäftigte Geberit 233 Auszubildende (Vorjahr 255). Die Übertrittsrate in ein weiterführendes Anstellungsverhältnis betrug 75% (Vorjahr 64%). Als Ziel wird ein Wert von 75% angepeilt. Alle Auszubildenden sollen während ihrer Ausbildung grundsätzlich an mehreren Standorten arbeiten. Auslandserfahrung und Know-how-Transfers sind ein Plus für die jungen Mitarbeitenden, aber auch für das Unternehmen. Im Anschluss an ihre Berufslehre haben Auszubildende zusätzlich die Möglichkeit, ein halbes Jahr im Ausland zu arbeiten. Entsprechende Trainee-Programme führten in die USA, nach Indien sowie nach Südafrika.

Das zweistufige Potentials-Management-Programm wird weiterhin durchgeführt. Talente sollen im gesamten Unternehmen gezielt identifiziert und auf ihrem Weg ins mittlere respektive ins obere Management begleitet werden. Erste Erfahrungen mit Führungs- oder Projektleitungsverantwortung gehören mit dazu. Die im Programm im Rahmen von Projektarbeiten untersuchten Problemstellungen orientieren sich an der Realität des Unternehmens und dienen den involvierten Entscheidungsträgern als konkrete Handlungsgrundlagen. Das Potentials-Programm soll dazu beitragen, mindestens die Hälfte aller offenen Führungspositionen innerhalb des Unternehmens mit internen Kandidierenden zu besetzen. 2016 war dies innerhalb des Gruppen-Managements in 88% aller Fälle möglich (Vorjahr 40%).

Faire, einheitliche Bedingungen für alle

Der einheitliche Prozess zur Leistungsbeurteilung, Entwicklung und Vergütung (PDC) ist seit 2012 in Kraft. Dank dieses standardisierten Prozesses kann ein Überblick des vorhandenen Potenzials geschaffen werden. PDC verfolgt gleich mehrere Ziele: Es geht darum, die Leistungskultur zu stärken, die Transparenz zu erhöhen, sowie Talente besser zu erkennen und zu fördern. Mit Ausnahme der direkt produktiven Arbeitnehmenden in den Produktionsbetrieben sind inzwischen sämtliche Mitarbeitende der ursprünglichen Geberit Gruppe in den PDC-Prozess eingebunden. Aktuell wird der Kreis der Teilnehmenden auf die Führungskräfte der vormaligen Sanitec ausgeweitet. In der Praxis bedeutet PDC, dass die individuelle Leistung sowie Aussagen zu möglichen künftigen Entwicklungsschritten von mehreren Vorgesetzten beurteilt werden. Den Direktvorgesetzten kommt anschliessend die Rolle zu, den Mitarbeitenden eine Rückmeldung zu Leistung, Entwicklung und Vergütung zu geben. Was die Vergütung betrifft, so verfügt man dank der gruppenweit einheitlichen Stellenbewertungen bereits über ein solides Referenzsystem.

Gruppenweite Umfrage durchgeführt

An der im Berichtsjahr durchgeführten gruppenweiten Umfrage nahmen 84% der Beschäftigten teil. Diese erfreuliche Rücklaufquote ist Indiz dafür, dass die Mitarbeitenden bereit und gewillt sind, an der Gestaltung des Unternehmens mitzuwirken.

Als sehr erfreulich zu werten ist, dass über 80% der Mitarbeitenden der Integration gegenüber positiv oder zumindest neutral eingestellt sind. Dies, obwohl eine solche Phase immer auch mit persönlichen Unsicherheiten verbunden ist. Die Befragung hat aber auch gezeigt, dass kulturelle Unterschiede zwischen der ursprünglichen Geberit und den übernommenen Sanitec Einheiten vorhanden sind und dass die integrierte Organisation noch weiter zusammenwachsen muss.

Seit Oktober sind die lokalen Geberit Gesellschaften daran, die Resultate der Umfrage zu diskutieren und bei jenen Themen Massnahmen zu evaluieren und in die Tat umzusetzen, wo die Rückmeldung der Mitarbeitenden einen Handlungsbedarf nahelegt.

Selbstverständnis und Verhaltenskodex gefestigt

Geberit will ein Vorbild für ethisch einwandfreies, umweltfreundliches und sozial verträgliches Wirtschaften sein. Der Geberit Kompass – das Geberit Selbstverständnis («Was wir tun, was uns leitet, was uns erfolgreich macht, wie wir zusammenarbeiten») – und der Geberit Verhaltenskodex für die Mitarbeitenden sind die dazu massgebenden Orientierungshilfen (vgl. auch Compliance). Der Kompass wurde Ende 2015 zusammen mit einem Schreiben des CEO allen Mitarbeitenden der neu aufgestellten, vergrösserten Geberit Gruppe zugestellt.

Arbeitssicherheit im Fokus

Es gilt die Vision des unfallfreien Unternehmens. Insbesondere die Vergrösserung des Werkverbunds durch die Integration der Werke von Sanitec sowie die daraus resultierende höhere Zahl der Mitarbeitenden hat jedoch bereits im Jahr 2015 zu einer Anpassung der Zielwerte geführt. Basierend auf dem Referenzjahr 2015 soll die Anzahl der Unfälle bis ins Jahr 2025 halbiert werden. Bis dann soll die Unfallhäufigkeit AFR (Accident Frequency Rate) auf den Wert 5,5 (Unfälle pro Million Arbeitsstunden) und die Unfallschwere ASR (Accident Severity Rate) auf den Wert 90 (Anzahl Ausfalltage pro Million Arbeitsstunden) reduziert werden.

2016 sank die Unfallhäufigkeit auf den Wert 9,8 (Vorjahr 11,4), eine Reduktion um 14,0%. Dagegen erhöhte sich die Unfallschwere im selben Zeitraum um 1,6% auf den Wert 209 (Vorjahr 206). Die vielfältigen Optimierungsmassnahmen, die im Berichtsjahr an den Werkstandorten umgesetzt wurden (vgl. auch Produktion), spielen nicht zuletzt mit Blick auf die Arbeitssicherheit eine zentrale Rolle. Weiterhin wird ein spezieller Fokus auf Verhaltensänderungen gelegt, da nach wie vor ein Grossteil der Arbeitsunfälle und der Ausfallzeit auf Unachtsamkeiten zurückzuführen sind. Seit 2013 ist das Thema Arbeitssicherheit Teil der Jahresbeurteilung der Führungsverantwortlichen in den Werken.