Produktion
Auf einen Nenner gebracht
Nach dem Verkauf der zwei Koralle-Werke im Laufe des Berichtsjahres umfasst der Produktionsverbund der Geberit Gruppe nunmehr 33 Werke, davon deren sechs in Übersee. An diesen Standorten kommt ein Spektrum unterschiedlicher Fertigungstechnologien zum Einsatz, die sich in drei Bereiche gliedern lassen:
- Keramikgiessen (CER),
- Spritzgiessen, Blasformen sowie Montage (IBA),
- Extrusion, Metall- und Thermoformen sowie Apparatebau (EFA).
Das Geberit Produktionssystem (GPS 2.0) wurde im Berichtsjahr in allen Werken der vormaligen Sanitec Gruppe implementiert. Sämtliche Führungskräfte wurden zu den darin enthaltenen Prinzipien des «Lean Manufacturing» geschult. Die Ausweitung dieser Schulungen auf die gesamten Belegschaften ist im Gange. Im Zentrum der Anstrengungen, die im GPS 2.0 transparent dargestellt sind, steht die Abkehr vom Werkstattprinzip mit etappierter Fertigung und die Etablierung einer umfassenden Fliessfertigung, die auf maximale Effizienz und Ressourcenschonung ausgerichtet ist.
Der Verschiedenartigkeit der eingesetzten Fertigungstechnologien zum Trotz sind die Bemühungen, die Prozesse weiter zu standardisieren und zu optimieren, im Berichtsjahr gut vorangekommen. Das Projekt «OneERP», das auf eine Harmonisierung der IT-Systeme und eine Standardisierung der Geschäftsprozesse abzielt, wurde zu Beginn des Jahres 2017 an den polnischen Produktionsstandorten implementiert. Schrittweise sollen in den folgenden Jahren alle früheren Sanitec Werke umgestellt werden.
Interdisziplinäre Unterstützung
Eine zentrale Voraussetzung, um mittels innovativer Verfahren Effizienzgewinne in den Werken zu erzielen, ist die Bildung eines eigentlichen Kompetenzzentrums für jeden Fertigungsbereich. Im Keramikwerk Haldensleben (DE) wurden diesbezüglich wichtige Weichen für die Zukunft gestellt:In infrastruktureller wie auch in personeller Hinsicht ist Haldensleben bereit, in Zukunft die Rolle eines Keramik-Leitwerks der Gruppe zu übernehmen und neue Verfahren zu testen, ehe diese in den Schwesterwerken eingesetzt werden.
Umweltmanagement in der Produktion
Die Akquisition von Sanitec und insbesondere die Eingliederung der neuen Keramikwerke hatte auf den ökologischen Fussabdruck von Geberit einen erheblichen Einfluss. Die Herstellung von Sanitärkeramik ist prozessbedingt sehr energieintensiv. Aus diesem Grund verfünffachte sich der Energieverbrauch der Gruppe im Jahr 2015. Auch die Umweltbelastung sowie die CO2-Emissionen nahmen deutlich zu. Im Berichtsjahr konnte die Umweltbelastung reduziert werden. Die absolute Umweltbelastung nahm um 4,0% ab, obwohl der währungsbereinigte Nettoumsatz im gleichen Zeitraum um 7,6% zunahm. Dabei ging die absolute Umweltbelastung der früheren Sanitec Werke zurück. Die Umweltbelastung im Verhältnis zum währungsbereinigten Nettoumsatz (Ökoeffizienz) reduzierte sich um 10,8%. Bezüglich langfristigem Zielwert, der auf einer Abnahme von 5% pro Jahr basiert, liegt Geberit damit weiterhin auf Kurs.
Verteilung Umweltbelastung 2016
Umweltbelastung 2007 – 2016
Die CO2-Emissionen konnten im Jahr 2016 um 3,0% auf 250 108 Tonnen vermindert werden. Im Verhältnis zum währungsbereinigten Nettoumsatz reduzierten sie sich um 9,9%. Damit konnten die im Rahmen der langfristigen CO2-Strategie gesetzten Ziele zur Reduktion der CO2-Emissionen eingehalten werden. Diese Strategie enthält nebst den relativen Zielen neu auch langfristige absolute Zielwerte. Zur Umsetzung der CO2-Strategie wird auf ein Drei-Säulen-Modell zurückgegriffen. Bei der ersten Säule geht es um Einsparungen beim Energieverbrauch. Die Erhöhung der Effizienz markiert eine zweite Säule. Die dritte Säule umfasst den gezielten Zukauf von hochwertigen, erneuerbaren Energieträgern. Die detaillierte CO2-Bilanz und alle Massnahmen zur Reduktion der CO2-Emissionen werden auch im Rahmen der Teilnahme am Carbon Disclosure Project (CDP) detailliert offengelegt.
CO2-Emissionen 2007 – 2016
Geberit ist bestrebt, den Status als Branchenführer im Bereich Nachhaltigkeit weiter zu festigen. Die im Jahr 2006 formulierten, anspruchsvollen Reduktionsziele behalten folglich ihre Gültigkeit: Die Ökoeffizienz und die relativen CO2-Emissionen sollen jährlich um 5% verbessert werden (vgl. auch Nachhaltigkeitsstrategie 2017‒2019). Ein wesentliches Instrument, welches hilft, dieses Ziel zu erreichen, ist das integrierte Geberit Managementsystem. Dieses vereint die Themen Qualität, Umwelt, Gesundheit und Arbeitssicherheit sowie Energie. Bis Ende 2018 sollen alle vormaligen Sanitec Standorte in dieses System integriert werden und die Anforderungen der Normen ISO 9001 (Qualität), ISO 14001 (Umweltmanagement) und OHSAS 18001 (Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz) erfüllen. Eine Ausweitung auf die Zertifizierung nach ISO 50001 (Energiemanagement) wird für ausgewählte Standorte zum Thema werden. Im Berichtsjahr wurde eine Reihe von Zertifizierungen erfolgreich abgeschlossen.