Mitarbeitende

Anzahl Mitarbeitende leicht tiefer

Ende 2020 beschäftigte die Geberit Gruppe weltweit 11 569 Mitarbeitende. Das entspricht einer leichten Abnahme um 50 Personen oder 0,4% im Vorjahresvergleich. Die Reduktion war vor allem auf eine geringere Anzahl temporärer Mitarbeitenden und auf natürliche Fluktuationen in den Bereichen Produktion und Logistik zurückzuführen. Ein Aufbau erfolgte dagegen in den Bereichen IT, Marketing und Entwicklung. Die zusätzlichen Mitarbeitenden wurden hauptsächlich in Digitalisierungsprojekten eingesetzt.

Basierend auf der durchschnittlichen Mitarbeitendenzahl von 11 552 betrug der Nettoumsatz pro Beschäftigten TCHF 258 oder 2,6% weniger als im Vorjahr.

Mitarbeitende nach Ländern
(Stand 31.12.)
  2019 Anteil
in %
2020Anteil
in %
Deutschland 3 267 283 29728
Polen 1 658 141 64714
Schweiz 1 435 121 45413
Ukraine 639 56025
Österreich 555 55655
Italien 533 55385
China 531 54954
Andere 3 001 262 97126
Total 11 619 10011 569100

Die Beschäftigten verteilten sich wie folgt auf die einzelnen Geschäftsprozesse: In der Produktion waren 60% der Mitarbeitenden tätig. In Marketing und Vertrieb waren es 27%. Des Weiteren waren 8% in der Verwaltung und 3% in der Forschung und Entwicklung beschäftigt. Der Anteil der Auszubildenden lag bei 2%.

Mitarbeitende 2020 nach Geschäftsprozessen

(Stand 31.12.)

Der Personalaufwand belief sich 2020 auf CHF 750 Mio. Die Mitarbeitenden konnten wiederum zu attraktiven Konditionen an Aktienbeteiligungsprogrammen teilnehmen, vgl. dazu Jahresabschluss der Geberit Gruppe, 17. Beteiligungsprogramme sowie Vergütungsbericht. Chancengleichheit und gleiche Entlohnung von Frauen und Männern sind selbstverständlich. Die Frauenquote betrug per Ende 2020 24% (Vorjahr 24%), im oberen Management 11% (Vorjahr 11%). Im sechsköpfigen Verwaltungsrat sind zwei Frauen vertreten.

Umgang mit COVID-19 im Alltag der Mitarbeitenden

Das Corona-Virus und der Schutz vor COVID-19-Infektionen haben 2020 sowohl die Geschäftsentwicklung als auch den Arbeitsalltag bei Geberit beeinflusst. So wurden zahlreiche Schutzmassnahmen getroffen, um für Mitarbeitende das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Gleichzeitig musste die Kundenbetreuung, die Produktion und damit die Produktverfügbarkeit sichergestellt werden. Dazu hielt sich Geberit strikt an die jeweils geltenden, lokalen behördlichen Regelungen und Empfehlungen und setzte unter anderem die vorgeschriebenen Hygiene- und Social-Distancing-Massnahmen konsequent um. Andere Massnahmen wie Maskenpflicht, Schnelltests, Vorgaben für Geschäftsreisen oder zur Durchführung von Meetings wurden ebenfalls den lokalen Vorgaben und entsprechend der jeweiligen Entwicklung der Pandemie angepasst.

Zur weiteren Eindämmung der Pandemie und zum Schutz der Mitarbeitenden wurde es den Mitarbeitenden ermöglicht, von zu Hause aus zu arbeiten, sofern es die Tätigkeit und die Gegebenheiten zuliessen. Zudem wurden die Homeoffice-Reglemente auf Gruppenstufe sowie in den Ländern auch für die Zeit nach COVID-19 angepasst. Damit wird sichergestellt, dass auch in Nicht-Pandemie-Zeiten das Arbeiten von zu Hause aus – wo sinnvoll – möglich ist und dadurch die Attraktivität als Arbeitgeber erhöht wird.

Zu weiteren, insbesondere auch wirtschaftlichen, Aspekten vgl. Kapitel Geberit und COVID-19.

Digitales Employer Branding

Das 2018 gestartete Employer-Branding-Programm wurde auch im Berichtsjahr fortgesetzt. Ziel ist es, via digitale Kanäle aktuelle wie potenzielle Mitarbeitende anzusprechen und Geberit als starke Arbeitgebermarke zu positionieren. Dazu präsentiert sich Geberit auf dem Arbeitsmarkt als fortschrittlicher Arbeitgeber mit einer offenen Unternehmenskultur sowie internationalen Entwicklungsmöglichkeiten. 2020 wurden die entsprechenden Aktivitäten zusätzlich zu den Ingenieuren und Vertriebsmitarbeitenden auf IT-Fachleute ausgeweitet. Dabei fokussierte sich die Kommunikation inhaltlich auf aktuelle Geberit IT-Mitarbeitende, die ihren Werdegang und ihre Aufgaben erläuterten sowie die Gründe hervorhoben, weshalb sie Geberit als Arbeitgeber überzeugt. Publiziert wurden diese Einblicke auf der Website, den sozialen Medien – allen voran LinkedIn (73 000 Follower) – aber auch auf dem eigenen Intranet. Im Rahmen eines weiteren Ausbaus der Präsenz in den sozialen Medien werden gegenwärtig Aktivitäten auf weiteren Plattformen evaluiert.

Das neue Geberit Intranet für alle

Im November 2020 wurde eine neue Intranet-Plattform für die umfassende Kommunikation im Unternehmen lanciert. Neben einer Browser-Version für PCs ist das Geberit Intranet (GIN) auch als mobile App erhältlich. Mit diesem neuen Ansatz erreicht Geberit erstmals sämtliche Mitarbeitende weltweit – sowohl diejenigen mit einem PC-Arbeitsplatz als auch diejenigen in der Produktion und Logistik sowie die Mitarbeitenden im Aussendienst. Das GIN soll die zentrale Informations- und Kommunikationsplattform für alle Mitarbeitenden des Unternehmens werden. Unter anderem kann mit dem neuen Tool direkt auf HR-Anwendungen zugegriffen werden und es werden deutlich ausgebaute Möglichkeiten für die interne Kommunikation an den einzelnen lokalen Standorten angeboten.

Bildungsoffensiven weiter ausgebaut

Die Suche nach jungen Talenten wurde weiter intensiviert. Die verschiedenen lokalen Standorte stehen im Kontakt mit technischen Hochschulen und Universitäten für projektbezogene Zusammenarbeit, Werksbesuche oder auch, um Studierende für Praktikumsplätze zu gewinnen. Auch in internationalen Ingenieursnetzwerken wie beispielsweise UNITECH engagiert sich Geberit und bietet den Mitgliedern spannende Praktika wie auch eine Zusammenarbeit für Bachelor- und Masterarbeiten an.

Anfang 2020 wurde das Operations-Development-Programme ins Leben gerufen. Durch dieses Programm soll sichergestellt werden, dass die Werks- und Logistikstandorte auch in Zukunft über ausreichend hervorragend ausgebildete Führungskräfte verfügen – wenn möglich mit Erfahrungen am jeweiligen Standort. Gefragt sind Talente mit einem ingenieurwissenschaftlichen, technischen oder kaufmännischen Hintergrund, die nach einer internen Ausbildung strategische Projekte leiten und Verantwortung übernehmen wollen.

Über die beiden internen Potentials-Management-Programme – auf regionaler und auf Gruppenebene – sollen gezielt Talente im Unternehmen identifiziert und auf ihrem Weg ins mittlere bzw. ins obere Management begleitet werden. Im Berichtsjahr wurden rund 70 Mitarbeitende von ihren Vorgesetzten für die Programme nominiert. Diese Programme sollen dazu beitragen, mindestens die Hälfte aller offenen Führungspositionen intern zu besetzen. 2020 war dies innerhalb des Gruppen-Managements in 47% aller Fälle möglich (Vorjahr 58%).

Ende 2020 beschäftigte Geberit 262 Auszubildende (Vorjahr 264). Die Übertrittsrate in ein weiterführendes Anstellungsverhältnis betrug 86% (Vorjahr 85%). Die Auszubildenden sollen bereits während ihrer Ausbildung die Möglichkeit erhalten, Praxiseinblicke an anderen Standorten zu sammeln, weil Auslanderfahrung und Know-how-Transfer ein Plus sowohl für die jungen Mitarbeitenden als auch für das Unternehmen sind.

Neuer Beurteilungsprozess am Start

Der 2019 erfolgreich als Pilot gestartete valYOU-Prozess zur Leistungsbeurteilung, Entwicklung und Vergütung wurde im Berichtsjahr an allen Standorten für alle «White Collar»-Mitarbeitende ausgerollt. Damit verbunden wurden alle Führungskräfte im Prozess sowie im Bewertungstool geschult. Zusätzlich wurde für die Produktions- und Logistikmitarbeitenden ein eigener, dedizierter Jahresbewertungsprozess entwickelt, der im Berichtsjahr an ausgewählten Standorten lanciert wurde. Ab 2021 soll der valYOU-Prozess gruppenweit für alle Mitarbeitenden etabliert sein.

Richtschnur für alle Mitarbeitenden

Geberit will ein Vorbild für ethisch einwandfreies, umweltfreundliches und sozial verträgliches Wirtschaften sein. Der Kompass – das Geberit Selbstverständnis (Was wir tun, was uns leitet, was uns erfolgreich macht, wie wir zusammenarbeiten) – und der Verhaltenskodex für die Mitarbeitenden sind die dazu massgebenden Orientierungshilfen.

Fokussiert auf Arbeitssicherheit und Gesundheit

Das Thema Arbeitssicherheit hat in der Geberit Gruppe höchste Priorität. Basierend auf dem Referenzjahr 2015 soll die Anzahl der Unfälle bis ins Jahr 2025 halbiert werden. Ebenfalls bis 2025 soll die Unfallhäufigkeit AFR (Accident Frequency Rate) unter den Wert 5,5 (Unfälle pro Million Arbeitsstunden) und die Unfallschwere ASR (Accident Severity Rate) unter den Wert 90 (Anzahl Ausfalltage pro Million Arbeitsstunden) reduziert werden. Im Jahr 2020 sank die Unfallhäufigkeit auf einen Wert von 8,9, was einer Reduktion von 9,2% entspricht (Vorjahr 9,8). Die Unfallschwere nahm im selben Zeitraum um 8,4% auf einen Wert von 171,9 (Vorjahr 187,6) ab. Unfälle mit Todesfolgen gab es keine.

Alle Produktionswerke und das zentrale Logistikzentrum in Pfullendorf (DE) sind nach der neuen Norm für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ISO 45001 zertifiziert. Gruppenweit gültige Arbeitssicherheitsprinzipien und entsprechende Prozesse sind im Geberit Sicherheitssystem definiert. In sämtlichen Produktionswerken sowie im zentralen Logistikzentrum sind Sicherheitsbeauftragte bestimmt. Ein gruppenweites «Geberit Safety Team» sorgt zudem dafür, dass die Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz systematisch über die ganze Organisation hinweg weiterentwickelt werden – unter anderem durch das Setzen von Schwerpunktthemen oder durch einen werksübergreifenden Austausch von Best-Practice-Beispielen. Die Gestaltung von sicheren und sauberen Arbeitsplätzen in den Produktionswerken wurde weiter konsequent vorangetrieben – mittels kontinuierlicher Optimierungen und Modernisierungen der Anlagen und Prozesse, durch Substitution von gefährlichen Stoffen oder durch Reduzierung von Staub- und Lärmemissionen. Weiter wurden durch den vermehrten Einsatz von Robotern oder Hebehilfen Arbeitsplätze aus ergonomischer Sicht optimiert. Da nach wie vor ein Grossteil der Arbeitsunfälle und der Ausfallzeiten auf Unachtsamkeit zurückzuführen sind, wird viel Wert auf eine nachhaltige Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeitenden gelegt. Unterstützt werden diese Anstrengungen durch ein E-Learning-Programm, das unter anderem helfen soll, dass in Zukunft Gefahrenstellen am Arbeitsplatz richtig erkannt und konsequent behoben werden.

Die aktive Förderung der Gesundheit und damit auch der Erhalt der Arbeitsfähigkeit der Mitarbeitenden ist ein grosses Anliegen. An 18 Produktions- und Vertriebsstandorten wird dafür ein vielfältiges Gesundheitsprogramm in den Bereichen Bewegung, mentale Fitness, Ernährung oder Arbeitsumfeld angeboten. Das umfassendste Programm ist dabei «Geberit Vital», das für rund 40% der Belegschaft zugänglich ist. Dieses Programm wurde im Berichtsjahr zusätzlich den Bedürfnissen der keramischen Werke angepasst und wird nun schrittweise ausgerollt.

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