6. Einbindung von Stakeholdern

GRI 102-40 Relevante Stakeholdergruppen

Für Geberit wesentliche Stakeholdergruppen sind Kunden, Aktionäre und Analysten, Medien, Mitarbeitende und Gewerkschaften, Nachbarn, Gemeinden und Behörden, Forschungsinstitute, Lieferanten, Transportunternehmen, Verbände, Nichtregierungsorganisationen und die Öffentlichkeit. Details zu deren Einbeziehung siehe GRI 102-42.

GRI 102-41 Tarifverhandlungen

Gegenwärtig gelten für 8 483 Mitarbeitende und damit für 71% aller Mitarbeitenden Kollektivvereinbarungen (z.B. Gesamtarbeitsverträge, Tarifverträge). In Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien, Finnland, Schweden, Polen und der Ukraine unterstehen über 90% der Mitarbeitenden einem Gesamtarbeitsvertrag oder Tarifverträgen. In den USA und in China gibt es keine Kollektivvereinbarungen mit den Mitarbeitenden.

GRI 102-42 Identifikation und Auswahl von Stakeholdern

Ein systematisch geführter Stakeholderdialog hilft Geberit, mögliche Konfliktthemen oder Chancen für die Weiterentwicklung zu erkennen und frühzeitig aktiv zu werden. Auf nationaler wie internationaler Ebene werden in den jeweiligen Ländern oder von der Geberit Gruppe Beziehungen zu Organisationen und Institutionen gepflegt, die Ansprüche, Wünsche oder Anregungen an das Unternehmen vorbringen. Die unter GRI 102-40 genannten Stakeholder sind im Rahmen des systematischen Stakeholderdialogs als wichtig identifiziert worden, da sie mindestens eines von zwei Kriterien erfüllen: Entweder beeinflusst die Stakeholdergruppe stark die ökonomische, ökologische oder gesellschaftliche Leistung von Geberit und/oder die Stakeholdergruppe ist stark von der ökonomischen, ökologischen oder gesellschaftlichen Leistung von Geberit betroffen. Ein externes Stakeholderpanel hilft Geberit dabei, die Einschätzung zu wichtigen Stakeholdergruppen und deren Anliegen zu überprüfen.

GRI 102-43 Ansätze für die Einbeziehung von Stakeholdern

Geberit hat 2020 zum fünften Mal ein externes Stakeholderpanel konsultiert. Dessen Mandat bestand darin, Rückmeldung zur Wesentlichkeitsanalyse, zur Nachhaltigkeitsleistung, -strategie und -kommunikation sowie zu wesentlichen Chancen und Risiken durch den Klimawandel zu geben. Die Ergebnisse sind im Panel Statement festgehalten. In der Antwort von Geberit auf das Panel Statement wird auf die externe Beurteilung und die darin enthaltenen Empfehlungen detailliert eingegangen. Das nächste Stakeholderpanel ist für 2022 geplant.

Basierend auf einer Stakeholderanalyse bestimmt Geberit mögliches Konfliktpotenzial als auch Chancen und verfolgt einen kooperativen Ansatz, wenn es darum geht, mögliche Massnahmen mit betroffenen Stakeholdern zu besprechen und weiterzuentwickeln.

Einbezug von Stakeholdern nach Stakeholdergruppe:

Kunden:

  • Technische Berater im Aussendienst, die in täglichem Kontakt mit Installateuren, Planern und Architekten stehen.
  • In den 29 Geberit Informationszentren in Europa und in Übersee wurden im Berichtsjahr rund 22 000 Berufsleute (Vorjahr 35 000) an Produkten, Werkzeugen, Softwaretools und in Installationskompetenzen geschult. Der Rückgang bei den Teilnehmenden wurde durch ein breites Angebot an Webinaren und alternativen Trainingsformaten mit einer Teilnahme von 52 000 Personen (Vorjahr 2 000) kompensiert.
  • Virtuelle 360°-Besuche der vorgesehenen Messestände, die aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt wurden, sowie erhöhte telefonische Aktivitäten und digitale Besuchs- und Besprechungsformate.
  • Live-Schaltung des ersten virtuellen Showrooms zur Übersicht über das Produktsortiment und die marktspezifischen Neuheiten mit kurzen Videos, Grafiken und Links.
  • Fortführung der Endkundenkampagne unter dem Titel «Mehr vom Bad, mehr vom Leben» in zwölf weiteren europäischen Märkten, siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2020 > Kunden.

Aktionäre und Analysten:

Medien:

  • Regelmässige Telefonkonferenzen, bilaterale Gespräche und Interviews mit den für Geberit relevanten Medien.
  • Nachhaltigkeitsthemen und insbesondere der Leistungsausweis von Geberit in diesem Bereich nehmen einen wichtigen Platz in der Medienarbeit von Geberit ein.

Mitarbeitende und Gewerkschaften:

  • Geberit Europa-Forum mit Mitarbeitervertretern der meisten europäischen Länder, in dessen Rahmen sich ein Mitglied der Konzernleitung und der Head Corporate Human Resources mit den Delegierten treffen.
  • Schulungen und Feedbackmöglichkeiten zu Themen des Verhaltenskodex.
  • Gruppenweite Geberit Integrity Line mit der Möglichkeit für alle Mitarbeitenden weltweit in der jeweiligen Landessprache, anonym Missstände zu melden.
  • Regelmässige Mitarbeiterumfrage unter allen Mitarbeitenden der Geberit Gruppe.

Nachbarn, Gemeinden und Behörden:

  • Konsultation und Einbezug der Nachbarn von Produktionswerken bei grösseren Bauprojekten.

Forschungsinstitute:

  • Partner der Forschungsplattform NEST (Next Evolution in Sustainable Building Technologies) der EAWAG und Empa in Dübendorf (CH). In deren Water Hub werden Systeme getestet, die Wasser und Abwasser möglichst effizient und vielseitig nutzen.
  • Kooperation zu technologischen Trends und Entwicklungen mit direktem Bezug zur Sanitärtechnik u.a. mit der EAWAG und Empa Dübendorf, der Ostschweizer Fachhochschule OST Rapperswil, der Universität Zürich (alle CH) und der Technischen Universität Dresden (DE).
  • Austausch mit der Universität Antwerpen (BE) zum Thema Ecodesign und Kunststoff in der Kreislaufwirtschaft.

Lieferanten:

  • Erstkontakt im Rahmen des Bewertungsverfahrens und der Implementierung des Verhaltenskodex für Lieferanten, siehe Kapitel 10.2 Operations > Beschaffung.
  • Regelmässige Gespräche von Einkäufern mit Lieferanten vor Ort.
  • Audits (Qualität, Umwelt, Arbeitssicherheit und Gesundheit) vor Ort durch Geberit und externe Partner.
  • Integrity Line für Lieferanten seit 2017, über die Unregelmässigkeiten im Beschaffungsprozess oder Verstösse gegen den Verhaltenskodex für Lieferanten anonym gemeldet werden können.

Transportunternehmen:

  • Gespräche mit Transportdienstleistern auf Basis der Ergebnisse des Umweltmonitorings.

Verbände:

  • Mitarbeit bei der Gründung einer neuen Plattform für die europäische Sanitärbranche – dem European Bathroom Forum (EBF) – und der Lancierung eines neuen europäischen Wasserlabels für Sanitärprodukte.
  • Mitwirkung in verschiedenen Verbänden und Organisationen mit Teilnahme in entsprechenden Führungsgremien und an Programmen, siehe GRI 102-13.

Nichtregierungsorganisationen und Öffentlichkeit:

  • Partnerschaft mit der Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas.
  • Mitgliedschaft in der gemeinnützigen Organisation Swiss Water Partnership.

Rückmeldungen aus den Stakeholderdialogen fliessen in die Wesentlichkeitsanalyse und in die Nachhaltigkeitsstrategie ein.

GRI 102-44 Umgang mit Fragen und Bedenken von Stakeholdern

Die vom externen Stakeholderpanel eingebrachten Themen wurden von Geberit in die aktualisierte Nachhaltigkeitsstrategie und in die Berichterstattung integriert, siehe Panel Statement und Antwort von Geberit auf das Panel Statement.

Nachfolgend einige Beispiele zu wichtigen aktuellen Themen, die von Stakeholdern eingebracht und von Geberit umgesetzt worden sind:

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