3. Organisations­profil

Geberit Gruppe

Geberit bietet den Kunden hochwertige Sanitärprodukte an für Anwendungen im privaten Wohnungsbau und in öffentlichen Gebäuden. Die Produkte kommen sowohl bei Renovationsprojekten als auch bei Neubauten zum Einsatz.

Der Produktbereich Installations- und Spülsysteme umfasst die gesamte Sanitärinstallationstechnik sowie eine breite Palette an Spüllösungen für WCs inklusive Spülkästen und Innengarnituren. Der Produktbereich Rohrleitungssysteme beinhaltet Gebäudeentwässerungssysteme und Versorgungssysteme und umfasst die gesamte gebäudeinterne Rohrleitungstechnik für Trinkwasser, Heizung, Gas und andere Medien. Der Produktbereich Badezimmersysteme umfasst nahezu alle relevanten Einrichtungen in einem Badezimmer wie Badezimmerkeramiken, Möbel, Duschen, Badewannen, Armaturen und Steuerungen sowie Dusch-WCs.

Für weitere Informationen zur Produktpalette siehe www.geberit.com > Produkte > Produktsortiment.

Für den Nettoumsatz 2020 nach Produktbereichen siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2020 > Nettoumsatz.

Der Sitz der Geberit Gruppe befindet sich in Rapperswil-Jona (CH).

Geberit ist in 50 Ländern mit eigenen Vertretungen aktiv. Die Produkte werden in 119 Ländern verkauft. Das Unternehmen besitzt 29 spezialisierte Produktionswerke in 14 verschiedenen Ländern nahe den wichtigsten Absatzmärkten und ein zentral gelegenes Logistikzentrum in Pfullendorf (DE) sowie ein Netzwerk von 13 europäischen Distributionsstandorten für das Keramikgeschäft.

Für eine Liste der Länder, in denen Geberit tätig ist, siehe Finanzteil > Konsolidierter Jahresabschluss Geberit Gruppe > Anhang > Note 32.

Die Geberit AG, Dachgesellschaft der Geberit Gruppe, ist eine Aktiengesellschaft (AG) nach Schweizer Recht.

In der Marktbearbeitung setzt Geberit auf einen dreistufigen Absatzweg. Die grosse Mehrzahl der Produkte wird über den Grosshandel vertrieben. Der Handel verkauft sie an Installateure und präsentiert sie u.a. in Ausstellungen, wo sich die Endkunden informieren können. Gleichzeitig unterstützt Geberit Sanitärinstallateure und -planer intensiv mit Ausbildung und Beratung. So verstärkt sich die Nachfrage nach Geberit Produkten bei den Grosshändlern.

Für den Nettoumsatz nach Märkten/Regionen sowie nach Produktbereichen siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2020 > Nettoumsatz.

Die Marktkapitalisierung der Geberit Gruppe erreichte Ende 2020 CHF 20,5 Mrd. (Vorjahr CHF 20,1 Mrd.). Für die konsolidierte Bilanz mit Angaben zu Umlaufvermögen, Anlagevermögen, Eigen- und Fremdkapital siehe Finanzteil > Konsolidierter Jahresabschluss der Geberit Gruppe > Bilanz. Der Nettoumsatz betrug 2020 CHF 2 986 Mio. (Vorjahr CHF 3 083 Mio.).

Ende 2020 beschäftigte die Gruppe 11 569 Mitarbeitende. Für die Anzahl Geschäftsstandorte siehe GRI 102-4.

Ende 2020 beschäftigte die Geberit Gruppe weltweit 11 569 Mitarbeitende (Vorjahr 11 619 Mitarbeitende). Das entspricht einer leichten Abnahme um 50 Personen oder 0,4% im Vorjahresvergleich. Die Reduktion war vor allem auf eine geringere Anzahl temporärer Mitarbeitenden und auf natürliche Fluktuationen in den Bereichen Produktion und Logistik zurückzuführen. Ein Aufbau erfolgte dagegen in den Bereichen IT, Marketing und Entwicklung. Die zusätzlichen Mitarbeitenden wurden hauptsächlich in Digitalisierungsprojekten eingesetzt.

Für Kennzahlen zur Belegschaft nach Beschäftigungsart, Arbeitsvertrag, Region und Geschlecht siehe Kennzahlen Nachhaltigkeit > Mitarbeitende und Gesellschaft.

Im Berichtsjahr gab es keine wesentlichen Änderungen in der Konzernstruktur, siehe auch Finanzteil > Konsolidierter Jahresabschluss Geberit Gruppe > Anhang > Note 2.

Für Geberit als produzierendes Unternehmen spielt das Vorsorgeprinzip eine wichtige Rolle. Dies ist im Geberit Verhaltenskodex festgehalten.

Die Geberit Gruppe verfügt über ein Gruppenzertifikat nach ISO 9001 (Qualität), ISO 14001 (Umwelt) und ISO 45001 (Arbeitssicherheit und Gesundheit) mit Gültigkeit bis 2021. Alle 29 Produktionswerke, die zentrale Logistik sowie die Managementgesellschaft mit allen Konzernfunktionen am Hauptsitz in Rapperswil-Jona (CH) sind nach diesen drei Normen zertifiziert. Zudem sind fünf deutsche Werke nach ISO 50001 (Energie) und zehn Vertriebsgesellschaften nach ISO 9001 (Qualität) zertifiziert. Im Jahr 2020 wurde ein Audit-Tool entwickelt (Implementierung 2021), das die digitale Verwaltung von internen und externen Audits ermöglicht und als Teil der Prozessverbesserung eine Übersicht über die Massnahmen und deren Stand der Umsetzung bietet. Durch die gruppenweite Verfügbarkeit der Plattform können damit Best-Practice-Ansätze besser ausgetauscht werden.

Im Bereich Umwelt wird an den ehrgeizigen Zielen festgehalten, die relative Umweltbelastung und die relativen CO₂-Emissionen jährlich um 5% zu verbessern. Zudem hat Geberit bereits 2016 die Leitlinien der Science Based Targets Initiative angewendet, um einen langfristigen Reduktionspfad zu definieren und als Zwischenziel bis 2021 die absoluten CO₂-Emissionen (Scope 1 und 2) auf unter 240 000 t zu reduzieren. Dieses Ziel hat Geberit frühzeitig Ende 2018 erreicht. Die aktuelle CO₂-Strategie läuft 2021 aus und wird zurzeit überarbeitet. Im Bereich Arbeitssicherheit sollen basierend auf dem Referenzjahr 2015 die Häufigkeit und Schwere der Unfälle bis zum Jahr 2025 halbiert werden.

Das Geberit Produktionssystem (GPS) ist in allen Werken implementiert. Mittels Methoden wie SMED (schneller Werkzeugwechsel), TPM (ganzheitliche Instandhaltung), 5S (Arbeitsplatzorganisation) oder KVP (kontinuierliche Verbesserung) werden Best-Practice-Standards einheitlich umgesetzt.

Gruppenübergreifend ist ein umfassendes System zur Überwachung und Steuerung aller mit der unternehmerischen Tätigkeit verbundenen Risiken in Kraft. Für weitere Informationen siehe Berichtsteil > Corporate Governance > Verwaltungsrat > Informations- und Kontrollinstrumente gegenüber der Konzernleitung.

2017 war Geberit daran beteiligt, eine neue Plattform für die europäische Sanitärbranche – das European Bathroom Forum (EBF) – zu gründen. Eine der ersten Aufgaben war die Lancierung eines neuen europäischen Wasserlabels als ein freiwilliges und flexibles Instrument, das Kunden bei der Wahl von ressourceneffizienten Produkten unterstützt. Damit soll die Erreichung der EU-Ziele zur Ressourceneffizienz unterstützt werden. Geberit trat zudem 2020 der Initiative Operation Clean Sweep zur Vermeidung der Verschmutzung der Umwelt durch Kunststoffpellets aus der Produktion bei.

Geberit arbeitet in verschiedenen Verbänden und Organisationen mit, die zur Nachhaltigkeit beitragen. Zudem sind verschiedene Geberit Gesellschaften Mitglied in nationalen Verbänden zu Themen wie nachhaltiges Bauen, umweltbewusste Produktion, Energie, Entsorgungsmanagement und Arbeitnehmerschutz.

Das Unternehmen ist seit Juni 2000 Mitglied der Organisation Transparency International und unterstützt deren Ziele zur Korruptionsverhinderung. Ebenfalls seit 2000 ist Geberit aktives Mitglied bei der TEPPFA, der europäischen Organisation für Kunststoffrohre und Fittings, bei der die Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft zentral sind. Seit dem Jahr 2006 wendet Geberit freiwillig die umfassenden Vorgaben der Global Reporting Initiative (GRI) zur Nachhaltigkeitsberichterstattung an und trägt damit zur Transparenz und Vergleichbarkeit in der Berichterstattung bei. Zudem ist Geberit seit Oktober 2008 formales Mitglied des UN Global Compact und war 2011 Gründungsmitglied des lokalen Schweizer Netzwerks. Seit 2012 ist Geberit Mitglied bei der gemeinnützigen Organisation Swiss Water Partnership. Die Plattform will alle am Thema Wasserversorgung Beteiligten (Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher und privater Bereich) an einen Tisch bringen, um die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam anzugehen und den internationalen Dialog zum Thema Wasser zu fördern.

Für wesentliche Engagements siehe www.geberit.com > Unternehmen > Nachhaltigkeit > UN Global Compact und Mitgliedschaften.